Teil 4 Herzergreifend - Nathans und Sophies Geschichte

12. Kapitel

Aus Nathans Perspektive

Ich muss zugeben, dass ich diese kleinen Machtspiele mit Sophie sehr genieße. Auch sie scheint darauf anzuspringen. Der Gedanke, dass sie nun mit einem feuchten Höschen den Tag lang unterwegs ist, macht mich schon sehr an. Natürlich schneide ich mir damit auch ein Stück weit ins eigene Fleisch, aber das ist es mir wert. 

Ich räume noch kurz den Untersuchungsraum auf und gehe dann nach oben. Heute bin ich nicht im Kreißsaal eingeteilt, sondern in der gynäkologischen Ambulanz. Es ist schade nicht mit Sophie zusammenzuarbeiten, da wir blind miteinander harmonieren, jedoch ist es für meinen Schwanz vielleicht auch gar nicht so schlecht, wenn ich Sophie nicht die ganze Zeit vor der Nase habe. 

Gerade rechtzeitig komme ich zur Übergabe und bekomme gleich meine erste Patientin zugeteilt, die akut im Zimmer eins liegt. Sie ist erst 16 und wurde mit starken Bauchschmerzen in die Klinik gebracht. Ich klopfe an die Türe und betrete das Zimmer.  Auf der Trage windet sich das junge Mädchen, während ein ebenso jung aussehender Mann unruhig im Zimmer auf und abläuft und Flüche ausstößt. Der Kerl ist mir sofort unsympathisch. Ich suche den Blick zu der Schwester, die wohl den gleichen Eindruck hat, wie ich. Ich seufze kurz auf und stelle mich dann dem Mädchen vor. Sie zittert, ist kaltschweißig und völlig fertig mit den Nerven. 

"Können Sie mir die Schmerzen beschreiben?"

"Die sind voll krass Alter!" beantwortet ihr Freund die Frage. "Die kommen und dann sind sie wieder weg und alles ist gut. Und dann kommen sie wieder und sie schreit und heult. Das ist doch nicht normal!" 

"Aha! Können Sie das bestätigen?" Ich lächle dem Mädchen zu und habe eine gewisse Ahnung, was da los sein könnte. In diesem Moment bäumt sie sich auf und lässt einen erneuten Schrei los. Ich schaue zwischen ihre Beine. Alles ist nass. 

"Ich denke, die Fruchtblase ist geplatzt. Rufen Sie im Kreißsaal an. Wir fahren gleich rüber!" Sage ich leise zu der Schwester um dann wieder auf das Pärchen einzuwirken. 

"So, Sie beruhigen sich jetzt und verlassen am besten mal kurz den Raum, damit ich Ihre Freundin untersuchen kann!" fordere ich den jungen Mann auf. 

"Nein, er soll bleiben!" wehrt sich das Mädchen schwach. Das  nun völlig ermattet auf der Liege liegt. 

"Ich möchte Sie gerne vaginal untersuchen. Ist das wirklich in Ordnung für Sie?" werde ich konkret. 

"Was? Warum? Ich meine sie hat doch nur irgendwas komisches gegessen oder so!" wehrt sich der junge Mann wütend. Das Mädchen senkt den Blick. Ich denke, sie weiß, was im Busch ist. Ich atme tief durch. 

"Also. Ich ziehe einmal die Hose herunter und schaue. Ja?" suche ich den Blick zu dem Mädchen. Sie nickt. Tränen rollen ihr die Wangen herunter. Ich ziehe Handschuhe an, gebe etwas Gleitgel darauf und warte, bis die Schwester die Hose ausgezogen hat. Dann stelle ich mich zwischen die Beine und spreize die Schamlippen leicht auf. Vorsichtig führe ich erst einen, dann zwei Finger ein. 

"Muttermund ist bei 4 cm.!" Sage ich zur Schwester. Die die Werte aufschreibt und den Ultraschall zur Liege hinüberzieht. Ich ziehe die Handschuhe aus, wasche mir kurz die Hände. Die Schwester deckt solange die Beine und den Unterbauch des Mädchens ab. Ich setze mich dann auf einen Rollhocker daneben und beginne etwas Ultraschallgel zu verteilen. Dann setze ich die Sonde auf und finde glücklicherweise sehr schnell einen Herzschlag. Auch sonst sieht alles  gut aus. Nun muss ich das den beiden nur noch beibringen. Die Schwester wischt das Gel ab. Ich sehe dem Mädchen an, dass die nächste Wehe am kommen ist. Sie beginnt sich wieder zu verkrampfen und atmet hektisch. Beruhigend spricht die Schwester auf sie ein.  

"Man, warum helfen Sie ihr nicht. Sie hat so krasse Schmerzen! Was sind Sie überhaupt für ein Arzt?" geht mich der junge Mann an!

"Ganz ruhig." Ich baue mich vor dem Kerl auf und zeige ihm so, dass er Ruhe bewahren muss. Ich beschließe den beiden erst im Kreißsaal die Neuigkeit zu eröffnen. 

"Wir fahren jetzt auf eine andere Station, wo Ihrer Freundin besser geholfen werden kann!" 

Gemeinsam mit der Schwester machen wir uns auf den Weg in den Kreißsaal.