Kapitel 107

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Aus Sophies Perspektive
Mich juckt es in den Fingern, Fine nach ihrer Kette zu fragen. Ich überlege, ob das angemessen ist, oder nicht? Schließlich gebe ich mir einen Ruck.
„Du hast eine ziemlich außergewöhnliche Kette!" musternd schaue ich sie an. Sie errötet leicht und senkt kurz den Blick. „Du weißt, was sie bedeutet?" Ich lächle Fine an.
„Weiß ich! Das heißt ihr lebt den Lifestyle?"
„Nein, oder ja. Wir sind da noch am Testen. Wir sind noch nicht so lange zusammen."
„Wir auch nicht." Offen lächle ich zurück. „Und auch wir sind noch am austarieren, wie es für uns am besten passen könnte. Ich spüre, wie Fines Schultern etwas nach unten sacken.
„Wie habt ihr euch kennengelernt?" fragend schaut Fine mich an.
„Ich kenne Daniel schon lange. Wir haben in meiner Klinik zusammengearbeitet,bevor er sich selbstständig gemacht hat."
„Ach du bist auch Ärztin? Gibt es überhaupt Menschen hier, die nicht aus dem medizinischen Feld kommen???" Etwas verzweifelt schaut Fine mich an. Ich muss lachen und kurz darauf lacht sie mit mir.
„Nein, keine Ärztin, aber Hebamme. Und daran von medizinischen Personal umzingelt zu sein, gewöhnt man sich." Ich lächle sie beruhigend an.
„Okay, das geht ja noch."
„Ja und dann hat Daniel Nathan an unsere Klinik abgeworben. Und so auf den dritten Blick hat es dann irgendwann bei uns gefunkt." Wärme durchströmt mich, wenn ich an unsere Anfangszeit denke. Das hat schon echt Spaß gemacht.
„Dann ist Nathan Gynäkologe?"
„Ja, genau! Warum, suchst du einen?" Ich grinse sie an. Sie wird etwas rot.
„Nein, nicht wirklich. Ich bin ja momentan dabei, meine Zelte hier in München abzubrechen und zu Jan zu ziehen."
„Lass mich raten, deine Vorsorge ist schon ein Weilchen her?" Es macht mir Spaß, sie etwas zu triezen.
„Hör bloß auf." sagt sie leise. „Ich hatte genug Baustellen in letzter Zeit!"Ein Schatten legt sich über ihr Gesicht.
„Oh, entschuldige!" Sofort tut es mir etwas leid.
„Aber Jan ist sehr überfürsorglich. Ich habe ihn da etwas, ähm angeschwindelt in dieser Hinsicht!" Fine grinst mich wieder an.
„Oh je, wem sagst du das mit der Überfürsorglichkeit!"Ich verdrehe die Augen. „Hast du auch Lust auf einen Aperol Spritz?"
„Definitiv!" Gemeinsam schlendern wir über den Rasen und gesellen uns zu unseren Männern.
Nathan und Jan stehen gemeinsam mit dem frischen Bräutigam an der Bar. Wir schnappen uns unser Getränk und stellen uns dazu. Davor wird natürlich Daniel erstmal beglückwünscht. Er lächelt selig. Seine Augen strahlen und suchen immer wieder Elena auf dem Rasen. Fynn ist währenddessen glücklich auf dem Arm der Omas. Es herrscht eine überaus entspannte Atmosphäre.
Daniel knufft nun Fine in die Seite. „Du hast deinem Grobian noch gar nicht guten Tag gesagt!" Er grinst sie an. Fine wird puterrot. Was es wohl damit auf sich hat. Auch Jan hat ein riesiges Grinsen im Gesicht, während Fine das sichtlich peinlich ist. Wie gemein.
„Irgendwann bekommst du das zurück!" Fine funkelt ihn böse an. Jan legt beschützerisch einen Arm um sie und streichelt sie sanft. Ich lasse meine Glas gegen ihr Glas erklingen. Wir schauen uns in die Augen und trinken jeweils gleichzeitig lächelnd einen großen Schluck.

Teil 4 Herzergreifend - Nathans und Sophies GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt