Kapitel 62

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*** ein kleines Weihnachtsgeschenk für euch. Vielen Dank für unzählige Sternchen,  Lob,Kritik und Rückmeldungen. Ohne euch wäre ich nichts. 

Über die nächsten Tage wird es nicht ganz so regelmäßig eine Fortsetzung geben.  Dafür dann wieder mit mehr Kraft im neuen Jahr. ***

Aus Sophies Perspektive

Die halbe Nacht habe ich mich umhergewälzt und nicht in den Schlaf gefunden. Als Nathan dann ins Gästezimmer geschlichen kommt, habe ich große Lust ihn einfach zu ignorieren. Immerhin hat er sich entschuldigt um danach allerdings schon wieder mit Forderungen zu kommen. Immer wieder bin ich mir schon sehr unsicher, ob das mit uns beiden auf Dauer gut gehen kann. Die Leichtigkeit, die zwischen uns war, fehlt mir enorm. Ich glaube, dass wir uns zwar schon gut ergänzen, ich meine ich war noch nie mit einem so tollen Mann im Bett, wie mit Nathan, aber trotzdem scheint uns das Zusammenwohnen nicht so richtig zu bekommen. Dass da eine Anziehungskraft zwischen uns ist, werde ich auch nie bestreiten, aber so kann es nicht weitergehen. Vor allem nicht, wenn wir auch noch gemeinsam in einer Praxis arbeiten wollen.

Ich stehe auf und schleiche mich aus dem Gästezimmer. In der Küche setze ich mich auf einen der Hocker und lasse mir einen Kaffee raus. Ich genieße den kräftigen Geruch und nehme einen tiefen Schluck. Meine Füße sind kalt von den Fliesen des Küchenbodens. Ich lasse meinen Blick etwas schweifen. Kurze Zeit später höre ich tapsende Geräusche. Ein ziemlich verstrubbelter Nathan kommt in die Küche geschlappt. Es ist halb 6. Noch eine halbe Stunde, bis wir eigentlich aufstehen müssen und zum Dienst. Nathan macht sich auch einen Kaffee und setzt sich dann mir gegenüber.

"Wir müssen reden!", fange ich an und suche seinen Blick. Er nickt mir zu. "So geht es nicht weiter! Ich bin nicht das, was du suchst Nathan. Und du bist nicht das, was ich suche. Ich möchte einem Mann genug sein und nicht immer darauf hinarbeiten müssen, so zu sein, wie du es willst. Das ist nicht meine Art der Beziehungsführung!"

Nathan hält stumm meinen Blick. Ich sehe das als Anlass, weiterzusprechen. "Weißt du, ich nehme das zwischen uns schon wahr, da ist irgendwas, aber es reicht nicht, oder ist zu viel, um mit dir zusammenzusein. Es funktioniert nicht." Nathan räuspert sich.

"Also so eng würde ich das jetzt nicht sehen!"

"Doch Nathan, genau das tue ich. Ich bin nicht glücklich in dieser Art der Beziehung mit dir. Wir haben tollen Sex ja, wir unternehmen schöne Dinge gemeinsam, fangen gerade an einen gemeinsamen Freundeskreis aufzubauen und sind das perfekte Team, wenn wir gemeinsam arbeiten, aber mir reicht das nicht! Nenn mich romantisch, aber der Mann fürs Leben, lässt mich so sein, wie ich will und nicht so, wie er das will!" ich spüre ein verräterisches Kitzeln in der Nase.

"Aber das ist doch alles schon eine ganz gute Grundlage! Willst du jetzt das zwischen uns einfach so hinschmeißen?" Nathan sieht mich mit einem etwas aggressiven Blick an.

"Nein, das will ich nicht. Aber ich denke, es bleibt mir keine andere Wahl. Ich werde mir eine Wohnung suchen Nathan!" Ich halte seinen Blick. Mein Herz bricht ein Stück bei meinen eigenen Worten. "Aber ich möchte trotzdem mit dir in der Praxis arbeiten, wenn du dir das vorstellen kannst!"Ich sehe, wie Nathans Schlagader an der Stirn pulsiert. Hinter seinem Kopf rattert es. Es vergehen 1-2 Minuten, bis er sich äußert.

"Sophie, ich bin nicht bereit, auf dich zu verzichten, weder hier noch jobtechnisch!", beginnt er zu Sprechen. Ich verdrehe die Augen, schon wieder fängt er an über mich zu sprechen. Er kapiert es einfach nicht. Nun ist es an mir auf den Tisch zu hauen.

"Denkst du mir fällt das hier leicht? Da du ja nicht gerade der Typ für "friends with benefits" bist, findet sich hier wohl kaum ein Kompromiss." knalle ich ihm vor den Kopf.

"Hm. Warum eigentlich nicht. Richte dir doch das Gästezimmer ein." Nathans Augen beginnen zu funkeln. Oh oh, ich ahne böses.

"Nathan, ich glaube nicht, dass das gut geht!" sage ich mit ziemlich viel Zweifel in der Stimme.

"Lass es uns probieren. Gib uns 4 Wochen. Deal?"

"Nein, ich höre auf, sobald ich merke, dass es mir damit nicht gut geht und ich suche mir parallel dazu eine Wohnung!" stelle ich fest.

"Ich werde dich vom Gegenteil überzeugen Sophie!" Mit deutlich bessere Laune erhebt er sich vom Tisch. "Aber in den Urlaub nimmst du mich trotzdem mit, oder?" Er lächelt mich an.

"Das muss ich mir nochmal stark überlegen, dort gibt es ja bestimmt auch heiße Typen!" Ich grinse frech zurück, mit dem Wissen, dass er mir gar nichts kann. Er kneift dich Augen zusammen.

"Also, dann bis später beim Dienst!" Ich lächle ihm nochmal zu und verlasse dann mit schwingenden Hüften die Küche. Ich fühle mich 15kg leichter, wenn ich mir auch noch sehr unsicher bin, ob das so hinhauen kann. 

Teil 4 Herzergreifend - Nathans und Sophies GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt