1. Kapitel - Umzugshelfer

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Aus Sophies Perspektive

Boar ey, Frauen können echt keine Umzugskisten packen!" Schnaufend stellte Daniel einen der vielen Umzugskartons auf den Boden im Wohnzimmer ab. Ich lächelte in mich hinein und trat aus dem Schlafzimmer, wo ich gerade zugange war. 

"Warum denn? Es steht doch schwere Fachbücher drauf! Da wusstest du doch genau, worauf du dich einlässt!" Ich schaute Daniel vielsagend an. Er hielt für einen Moment meinen Blick, bevor er schnell auf mich zukam. Scheinbar hatte es ihn doch nicht allzu viel Energie gekostet. Schnell flitzte ich davon. Daniel war jedoch schneller und hatte mich auf den Boden gedrückt. Er wusste blöderweise genau wo ich kitzlig war und so kugelten wir gemeinsam, unter Nathans spöttischen Blick, auf dem Boden herum. Nathan machte einen großen Bogen um uns herum. 

"Ich gehe mal nach unten um die nächsten Kisten zu holen." Sagte er bedeutsam und zog die Augenbrauen nach oben. Ich verdrehte nur die Augen, während Daniel sich aufrappelte und Nathan nachfolgte. Ich schnappte noch einen Moment nach Luft und blieb auf dem Boden liegen. Wahnsinn, dass ich jetzt tatsächlich mit Nathan zusammenzog. Er hatte mich schon auch einige Zeit bearbeiten müssen, aber nach 3 Monaten hatte ich klein bei gegeben. Es kribbelte in meinem Bauch bei dem Gedanken, dass ich nun die Nächte, wenn wir nicht gerade arbeiteten, dauerhaft gemeinsam verbrachten. 

Ich hörte Schritte näher kommen, dass würden bestimmt wieder die Jungs sein. Ich stemmte mich wieder nach oben, da schaute schon ein mir gut bekanntes Gesicht um die Ecke. 

"Sophie? Alles okay?" Schnell war er bei mir und setzte sich neben mich. Besorgte Augen schauten auf mich herunter. 

"Ja, ich erhole mich gerade nur von einer kleinen Attacke..." theatralisch ließ ich mich auf den Boden sinken. 

"Was ist los? Wo tut es dir weh?" Leander (mein ältester Bruder) nahm mein Handgelenk und fühlte meinen Puls. "Lukas (mein mittlerer Bruder, Leon (mein nächstgrößerer Bruder)... bewegt euren Arsch mal hierher!" Ich grinste in mich hinein versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen. Bald war ich von meinen Brüdern umzingelt. Dadurch, dass dieser Samstag eigentlich als Familientreffen anberaumt war, hatten sie alle Zeit. Dementsprechend wurden sie von mir gleich als Umzugshelfer engagiert.  Ich spielte noch einen Moment mit, bevor ich aufsprang. 

"Reingelegt!" Ich schaute in die etwas fassungslosen Gesichter meiner Brüder. Ha, das machte so einen Spaß. Ich grinste die drei fröhlich an. 

"Sophie, dass ist nicht witzig!" sagte Leander ernst. Lukas nickte nur, während Leon sich auch ein Grinsen verbiss. 

"Okay... wenn du meinst.." sagte ich langgezogen. "Also, ihr seid ja schließlich auch nicht als Ärzte, sondern als Helfer da. Der Wagen unten muss voll ausgeladen werden, es steht genau drauf, wo was hin muss. Getränke sind im Kühlschrank, Snacks in der Küche. Bedient euch einfach. Damit verschwand ich kurz auf die Toilette und überließ meinen Brüder ihrem Schicksal. 

Teil 4 Herzergreifend - Nathans und Sophies GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt