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Draco

Ich stand da, mit dem Zauberstab auf Dumbledore gerichtet und die Todesser hinter mir. Ich war unfähig irgendwas zu machen, außer hier zu stehen.

„Tu es!“, schrie Bellatrix zum wiederholten Mal. Ich wollte tatsächlich gerade anfangen den Spruch zu sprechen, als plötzlich Snape hinter mir stand.
Dann passierte alles auf einmal unfassbar schnell. Snape drängte mich zur Seite und richtete den Zauberstab auf Dumbledore. Einige Sekunden war es komplett still.

„Avada kedavra.“, dröhnte es dann durch den Raum.
Wie in Trance nahm ich wahr, dass Dumbledore aus dem Fenster stürzte. Er war tot. Snape hatte ihn tatsächlich umgebracht.
Wieder mal wurde mir übel und ich musste mich an der Wand abstützen, um nicht am Boden zusammenzusinken.
Plötzlich rannten alle aus dem Raum. Bellatrix packte mich am Arm und zerrte mich mit. Immer noch nahm ich alles bloß verschleiert wahr.
Sie rannten durch das komplette Gebäude und verwüsteten es.
Erst dann verschwanden sie endlich.
Ich war komplett alleine in einem Gang. Ich wusste nicht einmal, wo ich war und ehrlich gesagt war es mir auch egal.
Ich sank an der Wand des Ganges zusammen und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Wie lange hatte ich Angst vor diesem Moment gehabt? Ich hatte Dumbledore zwar nicht umgebracht, aber er war trotzdem tot und das meinet wegen, denn ich hatte den Todessern Zugang hier herein verschafft. Wenn das jemand raus bekam, würde ich sicher von der Schule fliegen. Mein Vater würde mich mit Sicherheit umbringen. Gott, was hatte ich bloß getan?
Ich konnte zwar am Leben bleiben, doch es war auch nur eine Frage der Zeit, bis Voldemort erneut auf mich aufmerksam wurde. Vor allem war der Preis für mein Leben das von Dumbledore gewesen. Vielleicht wäre es besser, wenn er leben würde und ich nicht.

„Draco!“, konnte ich jemanden meinen Namen schreien hören. Ich blickte auf und erkannte Hermine. Ich wollte aufstehen, doch sie war schneller und saß keine Sekunde später neben mir.
Einen Moment lang starrten wir uns einfach nur an, dann zog sie mich in eine feste Umarmung. Ich schloss ebenfalls meine Arme fest um sie. Es fühlte sich so verdammt gut an.

„Zum Glück geht es dir gut.“, schluchzte sie. Ihre Augen waren gerötet und geschwollen. Sie musste bereits geweint haben. Ich nahm sie noch einmal in den Arm und sie lehnte ihren Kopf an meine Brust. „Gott sei Dank geht es dir gut. Ich hätte mir nie verziehen, wenn sie dir etwas angetan hätten.“, murmelte ich in ihr Haar.
Wir verharrten einige Minuten in dieser Position, bis ich mich traute die Worte auszusprechen: „Dumbledore ist tot.“
Meine Stimme klang brüchig.
„Ich weiß. Ich war auch auf dem Turm. Es ist aber nicht deine Schuld. Du hast ihn nicht umgebracht.“
Ich wünschte ich könnte ihr glauben, doch ich wusste, dass es meine Schuld war.
„Ich bin nicht besser, als die Todesser. Ich habe sie schließlich hier herein gelassen.“
„Was redest du denn da? Du bist nicht so wie sie. Ihnen ist es egal, wenn jemand stirbt, dir nicht.“ Ich nickte. „Außerdem hattest du keine Wahl.“ Sie schlang ihre Arme um meine Hüfte und zog mich noch näher an sich.
„Was wird jetzt passieren?“, fragte ich schließlich.
„Ich weiß es nicht, aber das war definitiv nicht das Ende.“, meinte sie und hatte damit recht.
Der heutige Tag war sicherlich erst der Anfang gewesen.

Hermine

Als wir uns beide wieder ein wenig beruhigt hatten, trennten sich unsere Wege schließlich wieder.
Draco ging auf seinen Gemeinschaftsraum und ich musste unbedingt Harry und Ron finden.
In meiner gesamten Schulzeit hier hatte ich Draco noch nie so fertig gesehen wie heute. Die ganze Geschichte nahm ihn eindeutig mehr mit als er zugab.
Ich wusste, dass Harry auf dem Turm gewesen war, also beschloss ich dort meine Suche zu beginnen. Auch wenn es mich eine enorme Überwindung kostete dort noch einmal hinzugehen.
Ich eilte durch die Gänge, in Richtung des Turmes. Als ich zufällig aus dem Fenster blickte, konnte ich plötzlich Harry und Ron auf dem Dach stehen sehen.
Also rannte ich den Weg zurück und lief die Treppen hinauf, um zu ihnen zu gelangen. Wieso musste hier alles nur so groß sein?
Etwas außer Atem kam ich oben an und sah die Beiden vor mir. Harry lehnte an dem Geländer und Ron saß hinter ihm.
Langsam stellte ich mich neben Harry ans Geländer. Wir waren alle komplett still und starrten in die Landschaft hinaus. Wir alle schienen ziemlich im Gedanken versunken zu sein.

„Ich werde nächstes Jahr nicht zurück nach Hogwarts kommen.“, sagte Harry schließlich. Ron und ich blickten gleichzeitig zu ihm. „Dumbledore hatte angefangen Horkruxe zu suchen, um Voldemort ein für alle Mal aufzuhalten. Ich werde seine Arbeit zu Ende bringen.“ Ich war nicht davon begeistert, aber wenn es einer zu Ende bringen musste, dann Harry und was wäre ich für eine Freundin, wenn ich ihm nicht helfen würde?
„Ich komme mit dir.“
„Ich auch.“, stimmte Ron ein.
Ich fasste nach Harrys Hand und legte meine auf seine.
„Bringen wir es gemeinsam zu Ende.“, murmelte ich.

Can't forget about you (Dramione ff german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt