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Draco

Das Erste was ich sah, als ich wieder zu Bewusstsein kam, waren Hermines verheulte Augen.

Mein Kopf tat höllisch weh. Wo war ich hier überhaupt? Oh ja stimmte, Harry hatte mich attackiert und hier liegen gelassen. Was danach geschehen war, wusste ich nicht mehr.
Ich blickte wieder zu Hermine, die weinte. „Was ist passiert?“, meinte ich ohne Stimme. „Du warst verletzt, Snape hat dich aber wieder geheilt. Ich hatte solche Angst“, schluchzte sie.

Vorsichtig versuchte ich mich aufzusetzen. Mein Kopf dröhnte, doch ich schaffte es. „Es geht schon wieder halbwegs.“, meinte ich und rang mich zu einem Lächeln. Ich konnte die Erleichterung sehen, die sich in Hermine breitmachte. Sie lächelte und fiel mir um den Hals. Sofort gab es mir wieder einen Stich in meinem Kopf, aber Hermines Nähe, fühlte sich unglaublich gut an. „Vorsichtig.“, murmelte ich trotzdem. Sofort zuckte Hermine zurück. „Tut mir leid. Ich bin nur so froh, dass es dir gut geht.“, meinte sie verlegen. „Ist schon okay, mein Kopf tut nur noch ein wenig weh.“ Hermine schmiegte sich wieder an mich und ich legte einen Arm um sie.

Ich wusste nicht, wie lange wir so gelegen hatten, doch irgendwann standen wir schließlich auf. Meine Kopfschmerzen waren weg und insgesamt fühlte ich mich wieder gut.
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte ich Hermine. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Das einzige, was ich weiß ist, dass ich nicht zulassen werde, dass du je wieder in so eine Situation kommst“
„Das werde ich wohl aber bald wieder, wenn ich Dumbledore nicht töte.“
„Aber das kannst du nicht machen. Wir müssen irgendeine Lösung finden. Du…“ „Hermine“, unterbrach ich sie. „es gibt keine andere Lösung.“
„Doch, die muss es geben, denn es kann nicht sein, dass du Dumbledores Leben nehmen musst, um nicht getötet zu werden.“
Langsam schüttelte ich den Kopf. „Darum musst du dich von mir fernhalten, was wenn du wegen mir noch Probleme bekommst?“
„Ich werde mich nicht von dir fernhalten. Ich kann dich auch nicht aufhalten, bei der Dumbledore Geschichte, ich bitte dich nur mich da raus zuhalten und versprich mir, dass du nach einer anderen Lösung suchst.“ „Versprochen“, murmelte ich, doch ich wusste, dass es keine andere Lösung gab.
Ich würde Dumbledore töten müssen, um nicht selbst zu sterben. Das Ganze bereitete mir zwar eine enorme Angst, doch ich hatte keine Wahl, oder?

Hermine

Am nächsten Tag

Nachdem ich mir sicher war, dass es Draco wieder einiger Maßen gutging, hatte ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer gemacht.
Im Gemeinschaftsraum von Gryffindor, hatten mich Harry und Ron schon erwartet. Sie schrien mich an und teilten mir mit, dass ich wieder mal nicht länger ihre Freundin war.
Allerdings ließ mich diese Nachricht erstaunlich kalt. Anders als die Tatsache, dass Draco Dumbledore töten musste. Das hatte ich gestern noch für mich behalten und das würde ich auch weiterhin. Zumindest solange ich die Hoffnung auf einen Ausweg hatte.

Ich befand mich gerade auf dem Weg zum Mittagessen. Diesmal würde ich mir die Launen von Harry und Ron nicht gefallen lassen. Diesmal wollte ich, dass sie sich entschieden, zwischen der Freundschaft mit mir, oder ihrer Feindschaft gegen mich und Draco.

Ich entdeckte Draco an dem Tisch von Slytherin sitzen. Harry und Ron waren auch schon hier. Perfekt. Ich eilte zu Draco hin. „Hey, kannst du kurz mitkommen?“, fragte ich ihn und fühlte mich augenblicklich schlecht, da ich ihn mitten im Essen unterbrach. „Klar, Granger“, meinte er.
Ich nahm ihn an der Hand und schleifte ihn zu den Beiden. „Was soll das?“, flüsterte er mir in mein Ohr. Seinen Atem an meinem Ohr zu spüren, ließ sich Gänsehaut auf meiner Haut ausbreiten und mich überkam das brennende Verlangen ihn zu küssen. Ich widerstand dem Drang allerdings und räusperte mich. „Harry, Ron“, begann ich, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. „Wie ihr mir gestern wieder klar gemacht habt, wollt ihr nicht mehr mit mir befreundet sein, da ich jetzt wieder mit Draco zusammen bin.“ Beide nickten zustimmend. „Letztes Mal habt ihr mir eine komplett bekloppte Wahl zwischen euch und ihm gelassen. Damals habe ich mich für euch entschieden, aber wenn ich jetzt wählen müsste, würde ich immer Draco wählen. Auf jeden Fall habe ich beschlossen jetzt euch eine Wahl zu lassen, und zwar: Entweder ihr akzeptiert, dass ich mit Draco zusammen bin und wir sind wieder Freunde, oder nicht und ihr betrachtet mich weiterhin als euren Feind. Eure Entscheidung.“, beendete ich meinen Redeschwall.
Ich atmete tief durch. Ich hatte mich da wirklich reingesteigert. Ich starrte die Beiden an, doch sie sagten kein Wort. „Dann lass uns gehen“, meinte ich an Draco gewandt, der mich erstaunt anstarrte. Sein Gesichtsausdruck ließ mich schmunzeln. Ich war mir sicher, dass er sowas nicht von mir erwartet hatte. Gerade als wir gehen wollten, meldete sich Ron doch noch zu Wort. „Hermine, warte. Es ist doch lächerlich, was wir hier machen. Wir sind schon eine halbe Ewigkeit befreundet und das wird sich auch jetzt nicht ändern. Aber das heißt nicht, dass ich etwas mit dem da zu tun haben möchte.“
Ich grinste und nickte. Ich hatte schon beinahe damit gerechnet, dass Ron sowas sagen würde. „Holst du dir jetzt was zum Essen und setzt dich zu uns?“, meinte Harry. „Ja das mache ich.“, meinte ich freudig.

„Das war krass“, meinte Draco, als wir uns wieder ein wenig entfernt hatten. „Das hat sich wirklich unfassbar gut angefühlt.“, meinte ich und musste lachen. Draco lachte ebenfalls. Einen Moment lang blickten wir uns an, danach lagen unsere Lippen aufeinander. Es war als würde mein ganzer Körper unter Strom stehen. Als wir uns voneinander lösten, blickten wir uns noch einen Moment in die Augen. „Ich liebe dich, Draco.“, schoss es plötzlich aus mir heraus. „Ich liebe dich auch, Granger.“

Can't forget about you (Dramione ff german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt