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Hermine

Ich saß gerade mit Ron und Harry am Tisch von Gryffindor. Wir aßen genüsslich die Spagetti, die es heute zum Essen gab.
Unwillkürlich scannte ich den Raum nach Draco ab, doch ich konnte ihn noch nicht finden.

Plötzlich blickte Harry auf. „Schaut mal wer da ist“, meinte er, während er in die Richtung eines Mädchens deutete. Ich erkannte sie sofort. Wir drei hatten sie vor ein paar Tagen in Hogsmeade gefunden. Anscheinend war sie von jemandem vergiftet worden. Das Gift zielte allerdings nicht auf sie, sondern auf Dumbledore, ab. Sie sollte ihm nämlich den vergifteten Gegenstand übergeben.

„Ich gehe kurz zu ihr“, meinte Harry und eilte auf sie zu. Ich konnte nicht verstehen, was sie redeten, es schien aber sehr ernst zu sein.
Plötzlich blickte das Mädchen starr in eine Richtung. Ich folgte ihrem Blick und erkannte… Draco.
Auf einmal verstand ich es. „Nein“, murmelte ich. Das konnte nicht wahr sein. Ich starrte ihn an und erkannte, wie er das Mädchen ansah. Er hatte das getan.
Dann plötzlich rannte Draco davon. Sofort sprang ich auf und rannte ihm hinterher.
Plötzlich wurde ich am Handgelenk gepackt und gestoppt. „Tu das nicht, Hermine“, meinte Harry eindringlich. „Sag mir nicht was ich tun soll“, meinte ich wütend und rannte weiter.

Ich hatte gesehen in welche Richtung Draco gerannt war, doch ich wusste nicht, wo er hinwollte.
Ich blieb stehen und lauschte. War das ein Schluchzen? Ich rannte sofort in die Richtung aus der es kam. Da sah ich ihn. Er war über ein Waschbecken gebeugt und weinte. Es brach mir das Herz ihn so zu sehen und augenblicklich stiegen mir ebenfalls Tränen in die Augen.
Ich ging näher an ihn heran und legte meine Hand auf seine Schulter. Unter meiner Berührung zuckte er zusammen.
„Du hast das Mädchen vergiftet, oder?“
„Es tut mir so leid.“, schluchzte er.
„Ist schon okay“, murmelte ich und schloss ihn in die Arme. Allmählich beruhigte er sich.
„Woher wusstest du es?“, fragte er mich schließlich.
„Ich habe es mir zusammengereimt. Nur wieso?“
„Ich will dich da nicht mit hinein ziehen.“
„Draco, was ist los?“, meinte ich verzweifelt. Ich sah, wie er mit sich rang. „Du kannst es mir sagen.“
Er stützte sich wieder am Waschbecken ab und seufzte. Dann drehte er sich zu mir um und zog seinen Ärmel hoch. Darauf erkannte ich das Mahl. Ich sog scharf Luft ein. Das durfte nicht wahr sein. „Nein, das…das“, stotterte ich.
„Du musst dich von mir fernhalten. Ich will dich nicht in Gefahr bringen.“ Ich hörte nicht auf seine Worte. „Er will also, dass du Dumbledore vergiftest und was bringt ihm das? Will er in der Zeit, in der Dumbledore außer Gefecht gesetzt ist, die Schule angreifen?“
Langsam schüttelte Draco den Kopf. „Ich soll ihn nicht nur vergiften. Ich muss ihn töten, wenn ich das nicht tun sollte dann… dann bringt er mich um.“
Jetzt musste ich mich ebenfalls abstützen. Meine Beine fühlten sich nämlich an, als würden sie jeden Moment versagen. Die erste Träne kullerte mir die Wange herunter. „Verstehst du Hermine, du musst dich von mir fernhalten. Ich ziehe dich da nur mithinein.“ „Ich wurde da mithinein gezogen, als ich mich mit Harry angefreundet habe. In seiner Nähe bin ich in genauso großer Gefahr, wie in deiner und ich lasse dich doch jetzt nicht alleine.“
Draco fing an zu lächeln. „Danke“, murmelte er und wollte mich in die Arme nehme, doch dazu kam es nicht, da Harry plötzlich in der Tür stand. „Geh weg von ihr, Malfoy!“, brüllte Harry, woraufhin Draco mit erhobenen Händen einen Schritt zurück machte. „Wie konntest du das nur tun?“, schrie Harry weiter. „Harry, es ist nicht wie du denkst.“, versuchte ich ihn zu beruhigen, doch das war nicht möglich.
„Du hättest das Mädchen fast umgebracht. Das wirst du bereuen.“, meinte Harry und richtete seinen Zauberstab auf Draco. Das würde nicht gut enden. Was sollte ich nur machen?
Auf einmal hetzte Harry einen Zauberspruch auf Draco und er wurde durch die Luft geschleudert. Oh mein Gott. Sie würden sich gegenseitig noch umbringen. Ich musste Hilfe holen.
Ich rannte aus dem Raum und blickte mich nach einem Lehrer um. Etwas weiter weg konnte ich Snape erkennen. „Herr Professor!“, schrie ich in seine Richtung. Er drehte sich zu mir um: „Alles in Ordnung, Ms. Granger?“ „Nein, ich brauche Ihre Hilfe, können Sie kurz mitkommen?“, in meiner Stimme lag soviel Panik, dass er sofort nickte und mitkam.

Ich führte Snape in den Raum, in dem sich Harry und Draco duelliert hatten. Mittlerweile war es aber absolut still und niemand war mehr hier. Plötzlich konnten wir allerdings ein Wimmern hören. Snape rannte sofort in die Richtung aus der es kam und ich folgte ihm. Wir bogen um die Ecke und da lag Draco und neben ihm stand Harry. Um Draco hatte sich eine Blutlache gebildet. Was hatte Harry nur getan? Mir stiegen Tränen in die Augen und ich bekam keine Luft mehr.
Als Harry uns bemerkte rannte er, ohne ein Wort zu sagen, davon. Snape kniete sich neben Draco hin und murmelte etwas, das Dracos Wunden heilen ließ. Draco regte sich allerdings noch nicht. Ich spürte wie meine Wangen feucht wurden und ich hörte mich selbst schluchzen. Snape kam auf mich zu und meinte: „Bleib am besten noch bei ihm.“, danach verschwand er.

Als er draußen war, stürzte ich gleich zu Draco hin. „Kannst du mich hören?“, schluchzte ich. Ich bekam keine Antwort. Behutsam hob ich seinen Kopf und Oberkörper an, legte ihn auf meinen Schoß und schlang meine Arme um ihn. „Bitte wach wieder auf. Du musst wieder aufwachen, okay? Du kannst mich jetzt nicht verlassen.“

Can't forget about you (Dramione ff german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt