Hermine
„Lauf schneller!“, schrie ich Harry zu, während ich gerade einem Ast auswich.
„Sie sind ganz knapp hinter uns!“, ergänzte ich als ich einen schnellen Blick über meine Schulter warf.Ich rannte so schnell wie ich konnte, doch die Todesser waren schneller. Es würde nicht lange dauern, bis sie uns eingeholt hatten.
Ich schaute kurz zu Ron hinüber, der neben mir her rannte. Plötzlich allerdings kam er ins Straucheln und fiel zu Boden.
Geschockt verharrte ich in meiner Bewegung, doch nur den Bruchteil einer Sekunde später lief ich weiter, da es ihnen nicht um Ron ging. Sie wollten Harry. Er war schon um einiges vor mir, doch auch Harry wurde von einem Todesser verfolgt, der ihm gefährlich nahe kam.
Ich rannte auf ihn zu und als ich nicht mehr allzu weit entfernt war, richtete ich meinen Zauberstab auf Harry und murmelte einen Spruch, der mir gerade wieder eingefallen war. Es war keine Sekunde zu früh, denn ein Todesser erreichte ihn nur ein paar Sekunden später.
Ich hatte Harrys Gesicht so verzaubert, dass es die Todesser nicht erkennen konnten. Zumindest hoffte ich das. Auf einmal tauchte auch einer hinter mir auf und packte mich. Ich versuchte mich zu befreien, doch das hatte keinen Sinn.
Schließlich wurde auch Ron zu uns gebracht.
„Was wollt ihr hier?“, fragte einer, doch niemand von uns gab eine Antwort.
„Nehmen wir sie mit?“, fragte der gleiche Typ einen anderen Todesser. Dieser nickte bloß und schon bewegten sich alle mit uns in eine Richtung.
Wohin sollten wir mitkommen? Was würden sie mit uns machen?
In den letzten Wochen hatte ich so viele Geschichten von gefangen genommenen Leuten gehört und mir immer eingeredet, dass sie es bloß erfunden hatten, doch was wenn dem nicht so war?
Mir wurde übel und ich nahm meine Umgebung nur noch verschwommen wahr. Ich atmete einmal tief durch, um mich zu beruhigen.
Wir hatten schon so vieles gemeinsam durchgestanden. Wir würden auch das jetzt überleben.Wenig später
Ich wusste nicht, wie lange wir unterwegs waren, doch plötzlich tauchte ein Haus vor uns auf. Haus war vielleicht das falsche Wort, denn es war mehr eine riesige Festung.
Die Todesser führten uns über einen Weg zu einem Eingangstor.
Da sah ich sie. Bellatrix. Sie betrachtete Harry, doch offensichtlich hatte sie ihn nicht erkannt, denn sonst hätte sie nicht die Worte gesagt, die mein Herz aussetzen ließen: „Holt Draco.“Draco
Mein Vater schrie mir, dass ich hinunter kommen sollte. Ich ahnte bereits, worum es ging. Wahrscheinlich würde ich wieder jemanden identifizieren müssen.
Das war in den letzten Wochen relativ häufig der Fall gewesen, doch niemand von den Leuten hatte sich als Harry herausgestellt. Er würde es auch jetzt nicht sein. Und ganz ehrlich ich war froh darüber, denn wo auch immer Harry war, Hermine war bei ihm und wenn sich Harry in Sicherheit befand tat das auch Hermine. Das war das Einzige was wirklich zählte.Ich machte mich also, wie von meinem Vater befohlen, auf den Weg hinunter.
Ich bog gerade in das Wohnzimmer ein, als ich plötzlich versteinerte. Neben meinem Vater standen drei Personen. Ron, Harry, dessen Gesicht allerdings unfassbar komisch aussah und Hermine.
Mein Blick verharrte auf ihr und mein Herz machte einen Sprung. Wie lange hatte ich sie schon nicht mehr gesehen? Bestimmt einige Monate. Sie sah erschöpft aus und sie starrte auf den Boden.„Draco! Komm rüber zu uns!“, meinte Bellatrix. Wie in Zeitlupe bewegte ich mich auf sie zu.
„Ist das Harry, Harry Potter?“, fragte sie mich.
„Was ist mit seinem Gesicht?“, brachte ich hervor.
„Das spielt keine Rolle. Ist er es?“
Ich näherte mich Harry und starrte ihn für einen kurze Moment an.
„Ich weiß nicht.“, stammelte ich.
Ich wusste nicht was ich tun sollte. Wenn ich ihn verraten würde, dann würde ich auch Hermine verraten und ich wollte mir gar nicht ausmalen, was dann mit ihr geschehen würde.
„Ich glaube nicht, dass er es ist.“, meinte ich schließlich.
Bellatrix seufzte und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Plötzlich schrie sie auf.
„Das Schwert! Von wo um alles in der Welt habt ihr das?! Es sollte in Gringotts sein.“
„Sie hatten es bei sich.“
Oh nein, das war nicht gut.
„Na los! Sperrt sie weg.“, schrie Bellatrix und schon wurden Harry und Ron weggezerrt. Einer von ihnen packte Hermine am Arm. Ich war kurz davor aufzuschreien.
„Nein, das Mädchen nicht.“, murmelte Bellatrix. Was hatte sie bloß vor?
Bellatrix schnappte Hermine und warf sie zu Boden. Sie setzte sich neben sie und flüsterte ihr irgendwas ins Ohr. Ich konnte es aber nicht verstehen. Plötzlich packte Bellatrix den Arm von Hermine und setzte ein Messer an.
Hermine ließ einen Schrei los, der mir durch den ganzen Körper ging. Ich drehte mich weg, denn ich konnte sie nicht ansehen. Mir wurde unfassbar kalt und ich begann zu zittern. Verflucht, ich musste irgendwas tun. Ich drehte mich wieder zu Hermine und mein Blick fiel sofort auf ihren Arm.
Ein Wort war darauf eingeritzt: Schlammblut.
Ich spürte, das Brennen in meinen Augen, doch es kamen keine Tränen. Ich war auch nicht traurig, ich war wütend. Wütend auf meine Familie aber vor allem auf mich. Wie oft hatte ich Hermine früher so genannt und sie musste es immer ertragen. Und jetzt, jetzt fügte meine Familie ihr noch mehr Schmerz zu. Aber das Schlimmste, was tat ich? Ich stand einfach nur hier dumm rum und tat nichts.Ich schüttelte den Kopf und blickte mich im Raum um. Mein Blick blieb an dem Luster hängen. Ohne noch mehr Zeit verstreichen zu lassen, richtete ich meinen Zauberstab auf den Luster und murmelte einen Spruch.
Keine Sekunde später klatschte der Luster neben Bellatrix und Hermine auf den Boden. Bellatrix sprang geschockt zur Seite und starrte mich an. Ich erwiderte ihren Blick.Plötzlich stürmten Harry und Ron in den Raum zurück. Ich hatte keine Ahnung, wie sie das angestellt hatten, aber ich war noch nie so froh gewesen die beiden zu sehen. Immerhin richtete Bellatrix jetzt ihre Aufmerksamkeit nicht mehr auf mich.
Sofort hechtete ich zu Hermine hinüber und half ihr hoch. Zuerst zuckte sie vor mir zusammen, doch dann ließ sie sich helfen. Sie blickte mir tief in die Augen und eine Träne kullerte ihre Wange hinunter.
„Es tut mir so leid.“, flüsterte ich. „Muss es nicht.“ Ihre Stimme war brüchig und ich konnte sie fast nicht verstehen.
„Hermine jetzt oder nie!“, konnte ich Ron schreien hören.
„Ich liebe dich.“, hauchte sie.
„Ich liebe dich.“
Damit war sie verschwunden und ich blieb alleine mit meiner Familie in unserem Haus zurück.
Hallo, also nach einer halben Ewigkeit kommt auch mal wieder ein neuer Teil🤗😅
DU LIEST GERADE
Can't forget about you (Dramione ff german)
FanfictionEs ist das erste Jahr von Hermine Granger an Hogwarts. Alles wäre perfekt, gäbe es da nicht Draco Malfoy... Er ärgert sie bei jeder Gelegenheit und eigentlich kann sie ihn nicht leiden. Doch irgendwie bekommt sie ihn auch nicht mehr aus ihrem Kopf...