Anfang des sechsten Schuljahres
Hermine
Es war schon viel Zeit vergangen, seit ich zuletzt mit Draco gesprochen hatte.
Damals waren wir am Dach und ich meinte, dass es nicht das Ende sei. Daran konnte ich mich noch erinnern, als wäre es gestern gewesen, doch das war mittlerweile schon über ein Jahr her.An jenem Tag war ich sofort zu Harry und Ron gelaufen, um ihnen mitzuteilen, dass ich mich diesmal für sie entschieden hatte. Zuerst glaubten sie mir nicht, doch als sie merkten, wie traurig ich war, verziehen sie mir schließlich und wir wurden wieder Freunde. Auch wenn es nicht wieder, wie früher war, waren wir mittlerweile wieder beste Freunde.
Das gesamte 5. Schuljahr hatte ich mich an den Deal gehalten. Ich hatte Draco vollkommen ignoriert. Es fiel mir schwer, doch ich wollte Harry und Ron nicht wieder verlieren, nur deshalb habe ich mich daran gehalten.
Außerdem war letztes Schuljahr sehr viel los. Harry hatte eine Freundin, doch das hielt nicht wirklich lange. Das wohl tragischste, was sich letztes Jahr ereignet hatte, war der Tod von Sirius. Harry war am Boden zerstört und ich konnte mich da einfach nicht von ihm abwenden.
Immer wieder musste ich mich dazu zwingen, nicht zu Draco zu laufen. Ich sehnte mich nach seiner Nähe und mit ihm zu reden.Mittlerweile waren Harrys Wunden wieder ziemlich verheilt. Er hatte in den Ferien viel Zeit mit Dumbledore verbracht. Er erzählte uns allerdings nicht was er mit ihm machte. Ron und ich dachten ja, dass er für Harry so etwas, wie seine verlorenen Verwandten, ist.
Während des letzten Schuljahres wurde mir vor allem auch eines bewusst. Draco meinte damals, dass ich mich für denjenigen entscheiden sollte, ohne den ich nicht leben konnte.
An dem Tag dachte ich wirklich es seien Harry und Ron, ohne die ich nicht konnte, doch mittlerweile habe ich erkannt, dass das nicht stimmte. Der einzige ohne den ich nicht leben konnte, war Draco. Ich hasste mich dafür, das nicht früher erkannt und wieder so viel Zeit vergeudet zu haben.Auf jeden Fall, hatte ich mich dazu entschlossen, jetzt endlich wieder mit Draco zu sprechen. Er hatte damals gemeint, er würde auf mich warten. Ich hoffte inständig, dass er das getan hatte.
Harry war gerade wieder bei Dumbledore und Ron war mit irgendwas beschäftigt. Der perfekte Zeitpunkt also.
Ich wusste, wo Draco gerade war. Es war nämlich gerade ein Quidditch Training. Ich machte mich auf den Weg zu dem Spielfeld und setzte mich auf eine der Bänke.
Nach wenigen Sekunden hatte ich ihn erkannt. Wie es guttat ihn endlich wieder zu sehen. In den Ferien hatten wir ihn einmal gesehen, als er mit seiner Mutter irgendwo hingegangen war, doch das war auch das einzige Mal gewesen.Draco war gerade am Rand des Spielfeld und musste gerade nichts machen. Er ließ seinen Blick über die Spieler und das Feld wandern. Und dann sah er mich. Er starrte mich einen Moment lang an, dann widmete er sich wieder den Spielern. Ich konnte Schmerz in seinen wunderschönen Augen erkennen und augenblicklich musste ich wieder an den Moment denken, an dem alles geendet hatte. Es war der traurigste Tag in meinem Leben gewesen. Aber diese Zeit ohne ihn, die ich bis jetzt gehabt hatte, war vorbei. Damals waren wir 14 Jahre gewesen, mittlerweile war ich 16 und ich wusste, dass ich jetzt ohne Harry und Ron auskam. Damals hatte ich sie gebraucht, doch jetzt brauchte ich sie nicht mehr. Natürlich wollte ich mit ihnen befreundet bleiben, doch wenn sie es nicht wollen würden, dann sollte es eben so sein. Ab jetzt würde ich mich nämlich nur noch für Draco entscheiden.
Als das Spiel aus war, ging ich zur Umkleidekabine. Ich stand neben dem Ausgang und wartete, bis Draco hindurchgehen würde.
Es gingen ein Haufen Spieler an mir vorbei, doch Draco, war noch nicht dabei. Als Letzter kam er dann endlich auch durch die Tür.
„Hey!“, schrie ich ihm hinterher. Draco blieb augenblicklich stehen und drehte sich um.
„Hey, Granger.“, sagte er. „Was gibt's?“
Ich war gerade so überwältigt, dass ich keinen Ton rausbrachte. Er hob eine Augenbraue. „Ich…ich“, stammelte ich. „Weißt du noch, als du mir gesagt hast, dass du auf mich warten wirst, da ich mich damals nicht für dich entschieden hatte.“ Langsam nickte er.
„Ich kann natürlich nicht von dir verlangen, dass du das getan hast, aber letztes Jahr ist mir etwas klar geworden. Du hast mir gesagt, dass ich mich für den entscheiden sollte, ohne den ich nicht leben könnte. Mir war nicht klar, dass das nicht Harry und Ron sind, sondern du. Ich kann nicht ohne dich leben, Draco.“, sagte ich leise und blickte zu Boden.
„Hermine, natürlich habe ich auf dich gewartet, weil ich dich liebe, das hat sich auch nicht geändert, aber weißt du, seit damals hat sich einiges geändert. Ich habe mich geändert.“
„Noch ein Grund, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen.“
„Es ist nicht gut für dich, wenn du mit mir zusammen bist.“
„Draco, das ist mir egal, ich liebe dich und ich werde nicht zulassen, dass uns wieder etwas auseinander bringt.“
„Du solltest jetzt besser gehen.“, meinte er und drehte sich um. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Was hatte er nur?
„Nein, nein das lasse ich nicht zu.“ Ich machte einen Schritt auf ihn zu, drehte ihn zu mir um und presste meine Lippen auf seine.
Wie lange hatte ich mich nur danach gesehnt?
Draco erwiderte den Kuss und drückte mich zurück gegen die Außenwand der Umkleide.
Er vergrub seine Hand in meinen Haaren. Ich zog ihn noch näher an mich, so dass nicht einmal ein Blatt zwischen uns passte. Seine Zunge taste sich vorsichtig zu meiner vor und spielte zärtlich damit.
Dann plötzlich löste er sich von mir. „Granger“, meinte er aus der Puste. „Das willst du nicht.“, meinte er und rannte weg. Was war das denn eben? Komplet verwirrt und unsicher lehnte ich mich gegen die Wand. Was ist bloß los mit ihm?Draco
Ich wusste nicht was ich tun sollte. Nach diesen Kuss hatte ich mich unglaublich lange gesehnt, doch ich konnte nicht mit Hermine zusammen sein. Das konnte ich ihr nicht antun.
Seit Hermine mit mir Schlussgemacht hatte, war es in meinem Leben nur noch bergab gegangen.
Ich hatte erfahren, mit was mein Vater so viel Zeit verbracht hatte. Voldemort war wieder da und mein Vater wurde wieder ein Todesser. Meine Mutter hatte, als sie davon erfahren hatte, alles versucht, um von meinem Vater loszukommen, doch das war nicht möglich gewesen. Zudem hatte sie auch versucht mich aus allem rauszuhalten. Dafür war ich ihr so unfassbar dankbar.
Leider wurde Voldemort in den Ferien vor diesem Schuljahr auf mich aufmerksam. Ich musste mich sogar einmal mit ihm treffen. Schließlich musste ich auch ein Todesser werden. Alles nur wegen meinem Vater. Auch wenn ich ihn bis jetzt oft verteidigt hatte, wollte ich das jetzt nicht mehr. Das alles war seine Schuld. Voldemort kannte mich nur wegen ihm.
Jetzt hatte ich sogar noch einen Auftrag von ihm bekommen. Wenn ich ihn nicht erfüllen sollte, würde er mich töten. Also musste ich, um am Leben zu bleiben Dumbledore töten.
Bei dem Gedanken daran wurde mir schlecht. Ich bekam Panik. Wie sollte ich das nur schaffen? Wie könnte ich sowas überhaupt tun? Ich mochte Dumbledore sehr und schätzte ihn. Ich wusste, solange er da war, könnte Voldemort der Schule und vielen Menschen nichts anhaben. Mir leider schon.Auf jeden Fall durfte ich Hermine da nicht mit hineinziehen. Ich würde mir es nicht verzeihen, wenn Voldemort ihr wegen mir etwas antun würde. „Verdammt!“, fluchte ich. Jetzt hatte sie sich tatsächlich für mich entschieden und trotzdem konnten wir, wegen meinem kompliziertem Leben, nicht zusammen sein.
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Can't forget about you (Dramione ff german)
FanfictionEs ist das erste Jahr von Hermine Granger an Hogwarts. Alles wäre perfekt, gäbe es da nicht Draco Malfoy... Er ärgert sie bei jeder Gelegenheit und eigentlich kann sie ihn nicht leiden. Doch irgendwie bekommt sie ihn auch nicht mehr aus ihrem Kopf...