Arrangement (Destiel!AU Fluff)

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Ein Destiel AU, in dem Dean und ein menschlicher Cas von ihren Familien Zwangsverheiratet wurden.
Dean ist ein Prinz, Castiel ein Fürst.
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Keiner der beiden konnte den jeweils anderen leiden. Das redeten sie sich selbst zumindest ein, denn die arrangierte Ehe zu akzeptieren, würde bedeuten, ihren freien Willen aufzugeben und vor einer veralteten Tradition den Schwanz einzuziehen.

Dean Winchester schnaubte verärgert auf, als er den Kohlestift auf der weißen Couch der Lobby fand. Dieser hatte bereits seine permanenten Spuren darauf hinterlassen und natürlich war das Castiel Novaks Schuld.
Ja, Dean nannte ihn nicht Winchester, und nein, seit der Zeremonie hatten sie sich nicht mehr geküsst oder die Nacht im selben Bett verbracht.
Castiel ging ihm lediglich auf den Geist, da halfen dem Fürsten auch sein schönes Gesicht oder die Ozeanblauen Augen nicht weiter.

Nicht, dass Dean über Castiels Augen nachdenken würde, der Begriff Ozean war lediglich das erste Wort, dass in seinem Kopf aufgetaucht war, als er den Anderen das Erste Mal gesehen hatte.
Wenn Castiel nur ein hübsches Gesicht wäre, hätte er sicher auch kein großes Problem damit gehabt, mit ihm fertig zu werden, aber der dunkelhaarige mit den blauen Augen war eine wahre Plage auf zwei Beinen.

Castiel Novak war ein Wirbelwind, ein Mensch, der im Gegensatz zu Anderen immer einen Tag weiter in der Zukunft zu leben schien. Er war unordentlich und unverantwortlich und er schien alles ernsthafte mit Leidenschaft abzulehnen.

In Dean Winchesters Augen war es kein Wunder, dass der Fürst verheiratet werden musste. Natürlich war er sehr schön anzusehen, aber darüber hinweg war er doch eher lästig.

"Castiel?!", rief er, während er überflüssigerweise versuchte, mit einer Hand die Kohle aus dem weißen Stoff zu reiben. Er schien es jedoch lediglich noch schlimmer zu machen, also ließ er es ganz bleiben.

"Castiel!", rief er, nun etwas lauter.

"Dean."

Er fuhr herum, augenblicklich genervt von Castiel Novaks merkwürdigen Talent, andauernd geräuschlos aus dem Nichts aufzutauchen.

"Mach das nicht immer.", stöhnte er. Castiel lächelte schief, genau wissend, was gemeint war, da war sich Dean sicher.

"Also, warum hast du gerufen?"
Cas fuhr sich durch die dunklen Haare, wodurch sich eine der Locken wie ein kleines Horn seitlich von seinem Kopf wegkräuselte.
Er trug ein an den Ärmeln aufgeknöpftes, übergroßes Leinenhemd, das voller Kohlenschmiere war.
Die Hosenträger, die seine schwarze Anzugshose halten sollten, hingen seitlich an seinen Beinen herunter und trotz der Tatsache, dass draußen Minusgrade herrschten, trug er weder Schuhe noch Socken.
Dean seufzte.

"Du hast dein Kohle auf der Couch liegen lassen, Castiel."

Der dunkelhaarige blickte zur Couch.

"Du weißt, dass die Gegenstände in diesem Schloss unersätzlich sind?", fragte Dean.

Castiel blinzelte.
"Da liegst du falsch, Dean."

Der Winchester zog irritiert die Augenbrauen zusammen.
"Was?"

Castiel zuckte mit den Schultern. "Gegenstände sind absolut immer ersetzbar, egal, wie teuer sie sind. Weißt du, was nicht ersetzbar ist?"

Dean verkniff sich einen bissigen Kommentar und presste ein ungefähr genauso giftiges "Was." hervor.

"Das Leben, Dean Winchester."

Castiel wischte seine mit Kohle verschmierten Hände an dem Leinenhemd ab und ließ sich auf das Sofa fallen.
Dean zuckte zusammen:
"-Nicht...."

"Was denn?"
Castiel wischte grinsend mit einer Hand über ein Polster, wobei er einen verschwommenen Abdruck seiner Handfläche hinterließ.

"Du bist unmöglich!"
Dean rauchte inzwischen vor Wut. Natürlich nahm Castiel das so leicht, er musste die Möbel ja auch nicht bezahlen! Jemandem, der kein eigenes Geld hatte, mochte Eigentum vielleicht unwichtig erscheinen, aber das gab ihm noch kein Recht, es mutwillig zu zerstören.

"Steh auf!", forderte er seinen Ehemann auf. Castiel legte lediglich den Kopf schief.

Dean packte ihn an den Schultern und wuchtete ihn in eine stehende Position. "Ich sagte STEH AUF."

Castiel schien nach wie vor unbeeindruckt von Deans Versuch, Autorität zu zeigen.

"OK, Dad, und nun?"

Dean schubse ihn gegen eine Wand, packte den Hemdkragen des Hemdes und kam Castiel so nah, dass sich ihre Nasen beinahe berührten.
"Es ist MEIN Eigentum und du wirst das respektieren."

Castiels Blick wurde schlagartig ernst.
"Ja, Dean. Es tut mir Leid."

Beinahe hätte er es ihm abgekauft, da fügte der dunkelhaarige ein spöttisches "Hast du mich jetzt wieder lieb?" hinzu.

"Ich liebe dich nicht.", knurrte Dean, wütend in Castiels große, blauen Augen starrend.

"Oh ja, rede dir das nur weiter ein...", lächelte der Andere wissend.

"Was weißt du schon von meinen Gefühl-", begann Dean, wurde aber unterbrochen, da Castiel sich nach vorne lehnte und ihn küsste.
Überrascht wusste er erst nicht, wie er reagieren sollte, tat es dann aber mit einer Bewegung nach hinten, um sich vom Anderen zu lösen.
Irgendwie schaffte es der Dunkelhaarige, diese Bewegung so umzulenken, dass nun Dean gegen die Wand gepresst dastand, Castiels Lippen weiterhin auf den seinen.

Es fühlte sich ehrlich gesagt verdammt gut an und er würde einen Teufel tun, sich weiterhin dagegen zu wehren. Sein Kopf sagte ihm zwar, er sollte weiterhin wütend auf seinen Mann sein, aber sein Körper sagte ihm etwas ganz anderes.

Schwer atmend unterbrachen sie den Kuss, um nach Luft zu schnappen. Castiel grinste: "Schon traurig, dass eine dreckige Couch mehr Leidenschaft in dir erweckt als... Naja-"
Er zog eine Augenbraue hoch und hakte seinen Zeigefinger in Dean Winchesters Hosenbund. Dieser presste angestrengt die Kiefer aufeinander.

"Halt die Klappe und geh ins Schlafzimmer.", forderte er.

An diesem Tag entschieden sie sich das erste Mal tatsächlich für den jeweils anderen, egal, was für nervige Macken oder Eigenheiten er hatte.

Und vielleicht waren arrangierte Ehen ja doch nicht immer so verkehrt...

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Ein weiterer Oneshot aus den Entwürfen :) Jahrgang 2021, wenn ich mich nicht irre.

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