Die Hausparty (Steddie Smut)

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Viele Dinge, die auf Hauspartys geschahen waren entweder illegal oder fühlten sich an wie ein Fiebertraum... Oder beides.

Steve Harrington war viel zu betrunken, um die Geräusche, die aus dem Schlafzimmer seiner Eltern kamen, zu hinterfragen.
Eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen. Vermutlich Tommy und Karen, die sich mal wieder zu zweit verkrochen hatten, um Sex zu haben. Das passierte eigentlich auf jeder Party.

Erst, als er näher kam (warum tat er das überhaupt, er war doch kein verdammter Spanner!) bemerkte er, dass das definitiv nicht Tommys Stimme war, die da vor sich hin stöhnte und zwischendurch ins Stocken geriet, so, als ob die Person sich besinnen musste, nicht zu laut zu sein. Außerdem schien der Typ (denn die Stimme war eindeutig männlich) vollkommen allein zu sein, oder seine Partnerin war wirklich sehr leise...warum zur Hölle hörte Steve überhaupt noch zu?
Er wollte gerade gehen, da fluchte die Person in dem Raum und gleichzeitig, wie ihm klar wurde, wer der mysteriöse Junge im Schlafzimmer seiner Eltern gewesen war, stand er auch schon vor ihm.

Eine peinliche Stille erfüllte den Flur, während Steve seinen Gegenüber musterte:
Eddie Munson trug ein schwarzes Tanktop, wodurch er freie Sicht auf die ganzen Tattoos auf dessen Armen hatte. Um sein eines Handgelenk lag eine silberne Kette, an dem anderen trug er seine schwarze Digitaluhr, die vor einiger Zeit stehengeblieben war.
"Steve?", fragte Eddie schließlich, während er sich lässig mit einer Schulter gegen den Türrahmen lehnte. Steves Blick fuhr nach oben, nachdem er viel zu lange auf die offenen Schnürsenkel an Eddies linkem Schuh gestarrt hatte.
"Du warst... Laut.", sagte er und Eddie zuckte zusammen, weil der betrunkene Steve keinerlei Filter hatte und so etwas einfach so sagen konnte. "Ähm.", war das einzige, was er herausbrachte, dann fing er sich wieder und eine Augenbraue wanderte nach oben.
"Sag mal, gibts nen Problem mit meinen Schuhen, oder warum starrst du meine Füße so an, Harrington?!"
"Deine Schnürsenkel sind offen.", sagte Steve abwesend. Er fand es merkwürdig, dass Eddie Handschellen an seinem Gürtel hatte. Warum war ihm das nie aufgefallen?
"Ja...?", sagte Eddie gedehnt und überkreuzte die Arme. "Willst du die jetzt zumachen, oder was..."

Steve musterte den Freak und hätte fast etwas schnippisches geantwortet, aber jeder Satz, jedes Wort, nein, allein schon jeder Buchstabe blieb ihm im Hals stecken. In seinen Ohren hallte noch immer das Echo von Eddies Stöhnen nach, er wurde es einfach nicht mehr los. Es war auch absolut nicht hilfreich, dass der Andere immer noch leicht gerötet war, sein Shirt zerknittert, seine Haare nur ein Ticken zu unordentlich, als dass es Absicht sein könnte...

"Erde an Steve Harrington... Ah, da ist er ja wieder.", sagte Eddie, der in üblich nerviger Manier vor Steves Gesicht herum geschnipst hatte, in der Hoffnung, dass sich der Andere endlich aus seiner Trance lösen würde. Er wusste wirklich nicht, was er von dem Gestarre halten sollte, obwohl es irgendwie heiß war, wie Steve ihn mit seinem trägen Blick zu scannen schien.
"Warst du allein da drin?", fragte Steve und sah hinter Eddie, wo das Bett seiner Eltern stand. Das Laken war zerwühlt. Eddie wurde rot.
"Ähm, sorry man, ich-"
Er stockte, als Steve vollkommen unerwartet auf die Knie ging, die Hände im Stoß faltete und zu ihm aufsah. Der Anblick war wirklich etwas vollkommen Anderes und für einen Moment wusste der Metalhead nicht mehr weiter. Steves Augen waren tiefbraun und so...offen und seine Wimpern umrahmten sie auf diese... perfekte Weise und ließen ihn fast traumhaft erscheinen. Seine absolut fantastischen Haare machten die schlechte Entscheidung, ein Poloshirt zu einer Party zu tragen wieder wett und Eddie Munson würde alles dafür tun, um mit den Finger hineingreifen zu können. Er fragte sich, ob sie sich so seidig anfühlten, wie sie aussahen... Shit, shit, was dachte er denn da? Das war absolut unangemessen, Steve war definitiv nicht...aber wie er ihn ansah...

Steve beugte sich vor und band Eddies Reebok Sneaker zu, dann sah er wieder hoch zu ihm, machte aber zunächst keinerlei Anstalten, wieder aufzustehen. Eddies Blick hielt ihn gefangen. Der Andere sah auf ihn hinab, als ob er seine Beute war, seine dunklen Augen auf eine Art und Weise hungrig, die Steve automatisch an den Grund erinnerte, warum er den Geräuschen gefolgt war, warum er näher gekommen war.
Er konnte sich nichts vormachen und vielleicht lag es am Alkohol, aber... Eddies Stöhnen hatte ihn angemacht.
Leicht schwankend griff er nach Eddies Hüfte, krallte sich in dessen Gürtel und zog sich an ihm hoch, um wieder auf die Füße zu kommen.
Bei der plötzlichen, ziemlich heftigen Berührung machte der Andere ein Geräusch, das sich Steve nicht einmal in seinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können. Das wars.

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