Nur Ein Kuss (Johnlock Fluff)

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Ratlos saß John Watson in seinem Sessel in der kleinen Wohnung in 221b Bakerstreet.
Auf seinem Schoß lag ein Buch, Sherlock Holmes' Tagebuch.
Sherlock, sein bester Freund, der Mann ohne Gefühle...
Und doch las sich sein Tagebuch nicht wie das eines Soziopathen.
All die Gefühle, die Sherlock offenbar doch hatte, die ihn zu einem Menschen machten und tief in ihm jeden Tag brodeln mussten, steckten in diesem Tagebuch.

John vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte:
Er wusste nicht, was er nun machen sollte, nun, wo ihm klar war, dass sein bester Freund Sherlock Holmes...
In ihn verliebt war.

Er war sich nicht einmal sicher, ob Sherlock sich dessen bewusst war, aber so sehr wie er über John schwärmte musste es so sein:
Holmes liebte Watson.

Als er Sherlocks Schritte auf der Treppe hörte, machte er sich nicht einmal die Mühe, so zu tun als wäre alles wie immer, denn sein Freund würde ohnehin innerhalb von Sekunden dahinterkommen, dass etwas nicht stimmte.

Er würde es deduzieren.

Sherlock Holmes stürmte wie üblich herein, warf beschwingt seinen langen Mantel über die Lehne seines Sessels und hängte sein Jackett an den Kleiderhaken der Tür.

"John, Detective Inspektor Lestrade hat mich auf die Idee gebracht mir die Smith Akte noch einmal anzusehen und du glaubst nicht, was ich dabei entdeckt-"

Sein Blick fiel auf John und der Wortschwall erstarb plötzlich.

Einige Sekunden starrte er seinen Freund nur an, dann meinte er, kalt und ausdruckslos:
"Das ist mein Tagebuch, John. "

Erschrocken von dem Tonfall seines Freundes zuckte John Watson zusammen:
"Sherlock, ich-"

"Nein, John, wieso liest du mein Tagebuch?!"

"Sherlock...", murmelte John und stand auf um einen Schritt näher an seinen Freund heranzutreten.
Sherlock starrte ihn weiterhin kühl aus seinen eisblau-hellgrünen Augen an.

"Sherlock... Warst du früher schon mal in jemanden verliebt?"

Etwas in Sherlocks Blick zerbrach und er wandte sich von John ab. Er schüttelte den Kopf.

Und plötzlich war da dieser Gedanke in John Watsons Kopf, ein Gedanke von dem er nicht wusste, wo er eigentlich herkam.
Er mochte Sherlock doch auch, oder? Er fand ihn sogar durchaus attraktiv, er hatte nur bisher nie darüber nachgedacht....
Stets hatte er gesagt "ich bin nicht schwul", wenn jemand dachte da wäre etwas zwischen ihm und Sherlock, doch wirklich drüber nachgedacht hatte er nie.
Was wenn...
Was wenn er Sherlock nun küssen würde? Könnte das alles kaputtmachen?
Aber anderseits, er musterte Sherlock, der den Boden anstarrte, sich scheinbar nicht mehr traute, John ins Gesicht zu sehen, war nicht schon alles kaputt?

Er räusperte sich und Sherlocks Blick wanderte zu seinem Gesicht.

Er trat einen Schritt näher an seinen Freund und legte seine Hand in die etwas größere des Detektivs. Sherlocks Augen wurden groß, dann senkte er den Blick:
"John, du musst nicht..."

Nur ein Kuss.

John lehnte sich vor, griff mit der freien Hand in Sherlocks Nacken und küsste ihn.

Der Kuss dauerte nicht länger als ein paar Sekunden, doch John Watson erlangte dabei folgende Erkenntnisse:

1. Es fühlte sich nicht anders an einen Mann zu küssen als eine Frau zu küssen.

2. Sherlock Holmes zu küssen war... Unglaublich.
Es herrschte solch eine Vertrautheit zwischen ihnen Beiden, was es nur noch schöner machte.

Und 3. es würde definitiv nicht bei diesem einen Kuss bleiben.

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Ich lese gerade meine ganzen alten Oneshots Korrektur und uff guckt euch diese alte Schuhsohle an, die ich in meinen Entwürfen gefunden hab. Achja, BBC Sherlock, those were the good old times...

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