Multifandom Oneshots

Christmas With Strangers (Steddie Fluff/Slight Angst)

"Hmm noch ein Stückchen weiter Oben..."

"Hier?", fragte Steve Harrington und hielt die Christbaumkugel probeweise vor einen der grünen Äste.
Er stand auf einer freistehenden Leiter vor dem viel zu großen Weihnachtsbaum, der fast bis zur über drei Meter hohen Decke hinaufreichte.
Seine Eltern waren wie immer nicht da, also hatte er sich dieses Jahr dafür entschieden, seine Freunde einzuladen. Weihnachten sollte man schließlich mit der Familie verbringen, nicht wahr?

"Ein bisschen weiter links..."

Seufzend bewegte er die Kugel zu dem Ast weiter links, dann sah er prüfend zu Robin Buckley hinunter:
"Zufrieden?"

"Was sagt du, Eddie?", fragte sie nachdenklich, gerade als der Metalhead mit einer Dose Kekse neben sie trat. Eddie musterte Steve fachmännisch, dann:
"Weiter Rechts fände ich besser."

Genervt lehnte sich Steve mit der Stirn gegen den Baum, wobei eines der Glöckchen, die er soeben befestigt hatte, klingelte.

"Was hat er denn?", fragte Eddie verwirrt, während er nebenbei immernoch Kekse mampfte.

"Ach, keine Ahnung. Steve halt.", grinste Robin und riss ihm die Dose aus den Händen. "Iss die nicht alle allein auf."

"Ich hab auch mehr als die Hälfte davon gebacken...", sagte Eddie abwehrend und versuchte, die Keksdose wiederzubekommen.

"Du solltes mal was gesundes essen, Eddie.", sagte Nancy Wheeler, die aus einem anderen Zimmer aufgetaucht war und eine in Zeitungspapier eingeschlagene Engelsfigur trug.

"Nancy!", rief Steve, überglücklich darüber, dass endlich eine Erwachsene anwesend war. Er hob den Kopf wieder aus dem Baum heraus (das Glöckchen klingelte erneut) und sah hilfesuchend zu ihr hinüber.
"Wohin würdest du diese Kugel hängen?"
Er hielt die Kugel wieder in die Luft. Nancy musterte sie nachdenklich.
"Hm. Den Ast direkt vor dir, würde ich vorschlagen, oder etwa nicht?"

"Danke, Nancy.", sagte er erleichert und hängte endlich die letzte Kugel an den Baum. Nancy reichte ihm den Engel.

"Woah, ist der selbstgemacht, oder gekauft?", fragte Steve beeindruckt, als er ihn aus seinem Zeitungspapier-Kleid herausholte. Er war echt schick.

"Selbstgemacht. Im Töpferkurs.", sagte Nancy lächelnd.

"Wow, der ist echt-",

"Von Jonathan.", ergänzte Nancy grinsend.

Steve rollte mit den Augen. "-Grässlich. Wirklich, ganz schlimm."

Er musterte den Tonengel nachdenklich, dann schüttelte er lachend den Kopf. "Nein. Nicht mal das kann ich sagen. Gibt es irgendwas, was er nicht besser kann, als ich?"
Vorsichtig steckte er sie auf die Spitze des Baums, dann machte er sich an den Abstieg.
Eddie hielt ihm eine Hand hin, damit er ohne zu fallen von der klapprigen Leiter steigen konnte.
"Mit Sicherheit.", antwortete er grinsend auf Steves Frage.

Steve sah ihn genervt an und hielt keine Sekunde länger Händchen mit ihm, als er musste. Robin wackelte anzüglich mit den Augenbrauen und lachte.
Zusammen gingen Nancy, Steve, Robin und Eddie Richtung Küche, wo Mike bereits erwartungsvoll vorm Backofen campte und auf die Weihnachtsgans wartete.
Ja, das war richtig: Sie hatten tatsächlich eine richtige Weihnachtsgans, wie bei einem richtig echten Weihnachtsessen!
Steve wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so sehr auf Weihnachten gefreut hatte...
Gutes Essen gabs natürlich bei seinen Eltern auch, aber... Den Rest war ihm das einfach nicht wert.
Umso froher war er, dass sie ihn nun auch Weihnachten zufrieden ließen und er das Haus für sich hatte.

"Ich habe Hunger...", sagte Eddie ungeduldig, mit Blick auf den Vogel.

"Und niemand ist überrascht.", sagte Robin trocken, und schlug ihm gegen den Arm.
Die beiden hatten einmal zusammen gefeiert, ein paar tiefsinnige Gespräche geführt (Steve war sich nicht sicher, worüber) und waren seitdem die besten Kumpels.
Was auch immer es gewesen war, was sie verband, es hatte sie so eng zusammengeschweißt, wie ein Zwillingspärchen.
Einerseits freute sich Steve darüber, nichtmehr Robins einziger Freund zu sein, andererseits hatte er nicht wirklich das Gefühl, er würde Eddie kennen, deswegen war er skeptisch. Zumal er nicht wusste, warum genau sich die beiden plötzlich so gut verstanden.