Multifandom Oneshots

Luft und Liebe (Aziracrow Smut/Fluff)

Crowley hatte noch nie wirklich darüber nachgedacht. Nicht über dieses Thema. Er hatte es nicht gewagt, seine Gedanken auch nur ansatzweise in diese Richtung abdriften zu lassen, selbst wenn man das von einem Dämon vielleicht erwartete.
... Bis jetzt.

"B-bist du dir sicher?", fragte er, deutlich verunsichert. Aziraphale und er waren jetzt seit einiger Zeit offiziell ein Pärchen, auch wenn sie es natürlich inoffiziell eigentlich schon viel länger gewesen waren... Sie waren nur beide zu sehr mit ihren jeweiligen Leben und dem Weltuntergang beschäftigt gewesen, dass es ihnen schlichtweg nicht aufgefallen war. Manchmal sah man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht.

"Ja.", antwortete der Engel und lächelte Crowley aufmunternd an, wobei man ihm deutlich ansehen konnte, dass er selbst nervös war.
Aziraphale saß auf seinem dunkelroten Sofa in seinem Büchergeschäft und hatte die Hände im Schoß gefaltet. Er sah erwartungsvoll, aber etwas ängstlich zu Crowley hinauf, der nun zögerlich einen Schritt näher trat und ihn durch seine Sonnenbrille hindurch betrachtete. Aziraphale wünschte, er könnte die Augen des Dämons sehen, vielleicht könnte er dann Crowleys Gefühle erahnen. Tief in seinem Inneren hatte er Angst, was dieser nächste Schritt bedeuten könnte, ob es etwas verändern würde und wenn ja, zum besseren... Oder zum schlechten?
"Okay.", sagte Crowley in einem Tonfall, der nichts über seine Gedanken verriet. Seine Augen blieben versteckt, doch als er seine feingliedrigen Finger auf Aziraphales Schultern legte, zog sich eine Spur des Errötens über seine Wangen. Etwas in Aziraphales Bauch, etwas das er die Jahre versucht hatte zu ignorieren, am Liebsten ausgeschaltet hätte, machte einen Satz nach Oben und ihm wurde mit einem Schlag warm. Sein Herz überschlug sich und sein Kopf schrie verzweifelt nach einem Rückzug, nach einem Ausweg aus dieser...Situation..., die ihn wohl entgültig zu einem gefallenen Engel machen würde...auch wenn er das insgeheim natürlich ab dem Zeitpunkt gewesen war, als er dem Dämon Crowley das erste Mal begegnet war.
Seine hellen Augen folgten Crowley, als dieser sich vorlehnte und sich vorsichtig, ein Knie rechts, eins links von Aziraphales Oberschenkeln, über diesem platzierte. Aziraphale schnappte ungewollt nach Luft, Crowleys Gewicht auf seinem Schoß war so unerwartet und doch....
Er griff nach Oben und entfernte die Sonnenbrille von Crowleys Nase, dann legte er sie irgendwo nach links auf einem der Sofakissen ab.
Crowleys Augen waren schon immer etwas gewesen, das ihn in den Bann gezogen hatte. Es waren Dämonenaugen, Schlangenaugen, aber Aziraphale hatte sich nie ihretwegen gefürchtet. Das helle Gelb war schnell seine liebste Farbe auf der ganzen Welt geworden, genauso wie Crowley bald sein bester Freund geworden war.

"Aziraphale? Alles in Ordnung?"
Crowleys Stimme klang aufgewühlt, rauer als sonst, aber nicht verunsichert, was den Engel etwas beruhigte. Er wollte seinen Freund auf gar keinen Fall zu etwas verleiten, was dieser nicht wollte. Crowley war schließlich immer schon derjenige von ihnen gewesen, der seine eigenen Gefühle nicht recht verstand und mitunter falsch interpretierte oder gar unterdrücke, man konnte also nie genau wissen, ob sich der Dämon ganz klar darüber war, was er hier tat.

Aziraphale, aber, war sich sicher.

"Alles okay.", antwortete er und legte eine Hand an Crowleys unteren Rücken, wodurch ein leichter Schauer durch den Dämonen lief. "Und bei dir?"

"Ich... Können wir... Aufhören zu reden?", knurrte Crowley und Aziraphale errötete schlagartig. Herr, okay... Weniger Reden, mehr Taten... Konnte ja nicht so schwer sein...
Er lehnte sich vor und zog Crowley zu sich heran, küsste ihn zunächst sanft, bis der Dämon schließlich die Geduld verlor, ihn an dem Kragen seines Hemdes heranzog und ihn hungrig weiterküsste.
Aziraphales Finger fanden wie selbstverständlich ihren Weg in die roten Haare des Dämons und zogen leicht daran. Crowley keuchte auf und zog den Kopf zurück, um Aziraphale anzusehen, welcher verwirrt die Augen aufschlug und seinen Freund musterte. Was war jetzt?