Rage (Destiel Angst/Fluff)

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"Verdammt, Cas.", knurrte Dean wütend, als er den Engel am Kragen des Trenchcoats packte, um ihn gegen die nächstbeste Mauer zu drücken. Castiel keuchte erschrocken auf, als mit einem Mal die gesamte Luft aus seinen Lungen herausgedrückt wurde. Dean stand so nah vor ihm, dass er seinen Atem auf dem Gesicht spüren konnte.

"Jedes einzelne Mal wenn etwas schief geht ist das deine Schuld. Jedes. Einzelne. Mal."

Cas Stimme war ruhig als er antwortete, aber seine Brust brannte. Castiel wusste, dass das Gefühl dass er spürte Trauer war, aber seit er seine Gnade zurückhatte fühlte er Emotionenen wieder so, wie Engel es eben taten. Dean und Sam gingen davon aus, dass Engel keine Emotionen hatten. Das war falsch. Engel spürten Gefühle nur eher auf einer eher physischen Ebene.

"Ich habe nur das getan, was ich für richtig hielt-"

Dean schrie nun förmlich.
"Du hast aber nunmal KEINE VERDAMMMTE INTUITION, Castiel! Du solltest aufhören, das zu tun was 'du für richtig hältst', es hat uns nämlich noch nie, Niemals, irgendetwas Gutes eingebracht!!!"

"Dean-", begann Cas, doch wurde von Deans Faust unterbrochen, die in seinem Gesicht landete.

Erschrocken fuhr er zusammen, obwohl Deans Schläge ihn nicht tatsächlich verletzen konnten. Das Gefühl in seiner Brust wurde unerträglich: hatte er gerade einen Herzinfarkt?!

"Dieser ganze SCHEIß ist DEINE Schuld, Cas, und ich hab es satt, dich vor Sam zu verteidigen."

Sein Blick wurde traurig und er blinzelte heftig. "Mann, Ich- es tut mir Leid, ok, aber ich kann so einfach nicht weitermachen. Ich weiß, du machst das nicht mit Absicht, aber es sabotiert nun einmal all unsere Pläne..."

Castiel war kalkweiß geworden. Er hatte vergessen wie man atmet, ihm war übel, und diese Schmerzen...

"Ich liebe dich, ok, du bist... Irgendwie meine Familie, aber du..."
Dean fuhr sich durch die kurzen Haare. "Ich weiß nicht, ob wir weiterhin so nah beieinander sein sollten." Er seufzte und blickte auf. Cas starrte ihn an, das Gesicht nun beinahe Blau. Dean ließ ihn los und trat einen Schritt zurück.
"Cas?!"

Cas brach zusammen und krümmte sich winselnd. Dean ging aus reiner Gewohnheit in die Hocke um seinen besten Freund zu stützen, doch als er ihn nur berührte begann Castiel zu zittern und zu heulen wie ein Schlosshund. Dean zuckte zusammen.
Er hatte nicht gewusst, dass Engel weinen konnten.
"Gott, Cas.", flüsterte er erschrocken.

Cas wusste selbst nicht was mit ihm los war, aber alles in ihm schien sich zusammenzuziehen, er hatte gar keine Kontrolle mehr über sich selbst. Tränen liefen ihm wie Bäche über die blassen Wangen.

"Cas, ich-", begann Dean, wurde aber unterbrochen, als Castiel einen Arm um ihn schlang und sich gegen ihn presste. Der Engel zitterte so heftig, dass Dean beinahe mit den Zähnen klappern musste während er ihn festhielt.
Castiel entfuhr ein schmerzerfülltes, abgehacktes Schluchzen und der Winchester war sich nicht sicher, was er tun sollte. Zum einen war er unglaublich wütend auf Cas, vor einigen Minuten hätte er den Anderen am liebsten eigenhändig umgebracht, aber andererseits war Castiel sein bester Freund.

"Ich...m-mache immer all-alles falsch.", keuchte Cas zwischen den Schluchzern, die fast schon Krämpfe waren. Seine Finger krallen sich dabei in Deans Rücken.

Dean Winchester hatte sich entschieden. Auch wenn es das einzig vernünftige gewesen wäre, Castiel zu verbannen, konnte er ihn doch nicht einfach so zurücklassen, hier, in einer spärlich beleuchteten Gasse, zwischen zwei Müllcontainern.
Vorsichtig schlang er seine Arme um den kleineren Mann, um ihm etwas mehr Halt zu geben. Cas antwortete bloß, indem er sein Gesicht in Deans Brust drückte. Sein Atem wurde etwas ruhiger, aber es dauerte eine ganze Weile, bis Dean die Krämpfe nichtmehr spürte, die den Engel durchrollten.
Das einzige Mal, dass Dean so geweint hatte, war, als Sammy das erste Mal vor seinen Augen gestorben war, und er konnte nicht verstehen, wieso Castiel jetzt gerade so von seinen Emotionen übermannt wurde.
Fast, als hätte Cas seine Gedanken gelesen, murmelte er, mit geschwächter Stimme:"Ich will dich nicht verlieren, Dean. Ich kann nicht-"
Er befreite sich aus Deans Umarmung und senkte den Blick, während er zitternd einatmete.
Sein normalerweise schon raue Stimme war noch heiserer, als er fortfuhr:"Ich kann nicht ohne dich leben."

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