San bekam mehr Informationen über sein zukünftiges Kind und so konnten wir mit Hilfe des Sicherheitsteams, die uns alles besorgten, was wir ihnen aufschrieben, rechtzeitig alle benötigten Möbel besorgen, genauso wie Kleidung, Spielsachen und Nahrung. Die Kleine war 10 Monate alt, war schon vor der Seuche mit Geburt zur Adoption freigegeben worden und sollte eigentlich von einem netten Ehepaar adoptiert werden. Doch eine Woche vorher, starben sie und das Baby wurde nun schon Monatelang im Krankenhaus von den Schwestern aufgezogen. Sowas war natürlich kein Zustand für ein Kind und die Sozialarbeiterin war mehr als froh, dass sie das kleine Mädchen, dass noch nicht einmal einen Namen hatte, zu uns bringen konnte.
Am Abend vorher, saßen San und Seonghwa verzweifelt in Sans und Yeosangs Zimmer und versuchten das Bettchen aufzubauen, was allerdings nur in Fluchen und Wehklagen endete, was Lee und ich amüsiert beobachteten.
"Lee, du hast doch studiert... kannst du uns nicht helfen?" versuchte San Hilfe zu bekommen, doch Lee schüttelte den Kopf.
"Ich kann Menschen auseinander nehmen und wieder flicken, aber Möbel... vergiss es. Ich kann nicht mal nen Ikea Wohnzimmertisch aufbauen." lehnte sie direkt ab, worauf San mich mit hoffnungsvollem Blick anschaute. Doch auch ich hob ablehnend meine Hände.
"Die Möbel in meiner Wohnung haben Yunho und Wooyoung aufgebaut. Ich weiß nicht einmal, wie rum die Anleitung gehalten wird." die Jungs seufzten enttäuscht, doch zum Glück kam Mingi, der die Ärmel bis zu den Ellenbogen hochkrempelte und nach 20 Minuten stand das Bettchen, nach weiteren 30 Minuten, war die Wickelkommode aufgebaut.
"Also eigentlich wickelst du die Kleine besser auf einer Decke auf dem Boden... die Absturzgefahr ist dann nicht da... die fallen so schnell vom Wickeltisch..." meinte Lee und Mingi schaute sie genervt an.
"Wäre das nicht besser gewesen, du hättest das vor dem Aufbauen gesagt?" wollte er dann von ihr wissen und sie zuckte unschuldig mit den Schultern.
"Na da sind doch auch Schubladen dran... also brauchen wir die Kommode sowieso, für die Kleidung." beschwichtigte ich die Lage.
"Oh Gott... ich muss das Kind wickeln? Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht..." jammerte San, der nun sein Gesicht hinter seinen Händen versteckte und uns alle schmunzeln ließ.
"Wir helfen dir da natürlich." tröstete Seonghwa und streichelte ihm aufmunternd über den Rücken.
"Yeosang wird Augen machen, wenn er aufwacht..."
"Erzähl ihm halt, du warst schwanger als er ins Koma fiel... und ich mach dann ein Foto von dem dummen Gesicht, dass der dann macht." lachte Mingi und San schüttelte belustigt den Kopf.
"Das glaubt er nicht und das hat nichtmal was damit zu tun, dass das nicht geht..."
"Womit denn dann?" fragte Mingi unschuldig, während, Seonghwa, Lee und ich lachten, da wir verstanden hatten, worauf San anspielte.
"Ich werd dir wohl noch einiges beibringen müssen, wenn wir verheiratet sind." meinte Lee dann grinsend und Mingi wurde etwas rot um die Ohren. Schon länger war mir aufgefallen, dass die beiden sich sehr mochten und keiner der beiden beschwerte sich darüber, dass sie in ein paar Tagen heiraten würde. Ihre Ehe hatte wenigstens eine Chance.
Wenn mein Freund nicht bald aufwachte, müsste ich meinen besten Freund heiraten, was dann aber keine echte Ehe sein würde, so wie bei Mingi und Lee, aber besser als an einen Fremden. Aber... nahm ich Seonghwa damit nicht auch die Möglichkeit, jemanden zu finden und vielleicht glücklich zu werden? Es wäre doch auch für ihn schöner, jemanden zu heiraten, den er liebt... Aber eine andere Option blieb uns ja nicht und so hatten wir einen Termin abgemacht, einen Tag bevor die Frist ablief.
Am nächsten Morgen stand eine Frau vor der Tür, die ein wirklich niedliches Mädchen auf dem Arm trug. Sobald San die Tür öffnete und sie sah, lächelte er so strahlend, dass sich seine Grübchen zeigten und prompt streckte sie ihre Ärmchen nach ihm aus. Na wenn das nicht Liebe auf den ersten Blick war...
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Dornröschen-Syndrom
FanfictionEine Pandemie droht die Weltbevölkerung auszulöschen. Als mehr als 60% der Menscheit daran gestorben ist, wird in aller Eile, ein Impfstoff entwickelt und ohne große Tests eingesetzt. Die Impfung rettet zwar die Leben, der restlichen 40%, aber die C...