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"Wir müssen den Rettungswagen rufen." rief Juhee panisch und wählte sogleich die Nummer. Sie beschrieb, was los war und hörte kurz aufmerksam zu, ehe sie anfing in ihr Handy zu schreien. Juhees Stimme kann beeindruckend laut werden, sie hat mich schon immer total an Jessi erinnert, vom aussehen und von der Lautstärke auch.

"Nein, sie hören mir jetzt zu. Der Junge hat Fieber, schicken sie gefälligst jemanden her... ist mir egal, dann machen sie halt Platz... er ist ein Idol, sie werden ja wohl noch VIP Räume haben... pff Politiker, stecken sie die doch in den Keller, sowas braucht eh kein Mensch... aber... nein, was ist, wenn er dann stirbt? ... was? Was zur Hölle du hirnlose Missgeburt, wenn ich dich jemals im Leben treffe, mach ich dich fertig." empört legte sie auf und brach dann in Tränen aus.

"Was haben die gesagt?" fragte Yeosang vorsichtig, denn gute Neuigkeiten hatte Juhee sicher nicht.
"Die Krankenhäuser sind voll, wir sollen ihn in einen Raum sperren und warten, bis es vorbei ist... falls er stirbt wird er vom Aufräumdienst abgeholt... was ein herzloses Miststück." erzählte sie uns sichtlich aufgewühlt.

"Ich geh dann mal in mein Zimmer und sperre die Tür zu." Jongho wollte sich gerade erheben, da zog Hongjoong ihn an der Hand zurück.
"Kommt gar nicht in Frage, wir kümmern uns um dich. Dich da drin krank einsperren, das wäre ein Todesurteil." widersprach der Leader sofort, doch Jongho zuckte nur mit den Schultern.
"Das ist es doch so oder so... ich will euch nicht anstecken." murmelte Jongho leise.

Juhee lief zu ihm und nahm ihn fest in die Arme.
"Wir haben das Virus wahrscheinlich eh alle, jetzt noch isolieren ist doch total sinnfrei. Lasst uns lieber versuchen, das Fieber so lange es geht, runterzudrücken, damit sein Level harmlos bleibt. Das könnte uns Zeit verschaffen."

"Was können wir tun?" fragte Yunho motiviert, er schien sich zu weigern, die Hoffnung aufzugeben.
"Erstmal mit Wadenwickel und feuchten Tüchern, die Temperatur so gut es geht unten halten, zur Not Fiebersenkende Mittel und wir sollten viele Eiswürfel machen, falls es zu schnell steigt." zählte ich auf und Mingi und Yunho gingen in die Küche, wo sie unzählige Eiswürfelbeutel mit Wasser befüllten und einfroren.

Juhee brachte Jongho ins Bett, wo er sich ausruhen und Kräfte Sammeln sollte. Yeosang brachte eine Schüssel mit kaltem Wasser, während San mehrere Waschlappen daneben legte. Seonghwa machte die feuchten Wickel an seinen Fußgelenken fest, während Wooyoung, in den durch die Angst im Jongho, scheinbar wieder Leben eingekehrt war, kümmerte sich um due Handgelenkwickel.

Um seine Temperatur im Auge zu behalten, ihn aber nicht beim ruhen zu stören, blieb immer nur eine Person bei ihm. Juhee machte den Anfang und alle anderen verließen das Zimmer.

Ich setzte mich wieder neben Wooyoung, da er mich zu brauchen schien. Die ganze Zeit suchte er Körperkontakt, nahm entweder meine Hand oder lehnte sich an mich, während wir nun wieder gebannt die Nachrichten verfolgten.

Da China den neuen Impfstoff produzierte, teilten sie ihn auch aus, versuchten ihn gerecht an die Länder, im Verhältnis zu Einwohnerzahlen auszuliefern. Allerdings beschwerten sich die USA, dass sie damit nicht genug Leute retten könnten und bestanden auf mehr. Der Präsident verlangte, das Amerika zuerst beliefert werden sollte und erst dann die anderen Länder, versuchte sogar mit Militärgewalt, Lieferungen umleiten zu lassen.

Als das alles nichts brachte drohte er China mit der Vernichtung und es gab eine Liveschaltung ins weiße Haus, wo er mit dem Finger über dem roten Knopf stand und laut zeternd gerade China den Krieg erklären wollte, da hörten wir einen lauten Knall und wurden live Zeugen, wie Präsident von Sicherheitskräften erschossen wurde.

"Das hätten sie vor Jahren schon machen sollen." meinte Yeosang, während wir anderen nur geschockt zum Bildschirm schauten.
Der Vizepräsident trat ins Bild und entschuldigte sich bei China, mit dem Versprechen, auf die Lieferungen zu warten und nicht mehr einzugreifen.

Seonghwa schaltete die Nachrichten ab und auf Netflix um.
"Genug Wahnsinn für heute, wir sollten uns etwas ablenken."
Ich kuschelte mich eng an Wooyoung und konnte es nicht fassen, wie knapp wir an einem Atomkrieg vorbeigekommen waren...

Dornröschen-SyndromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt