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Den ganzen Tag saßen wir gebannt vorm TV und sahen Nachrichten aus aller Welt. Das neue Virus, das allgemein nur das Fieber genannt wurde, verbreitete sich rasend schnell.
Die Zahl, der Erkrankten, verdoppelte sich innerhalb von 5 Stunden, die Krankenhäuser waren voll und die Leute wurden gebeten, zuhause zu bleiben auch, wenn sie krank waren.

Durch die schnelle Verschlimmerung der Lage, wurde angenommen, dass man innerhalb von 12 Stunden nach Kontakt krank wurde, aber sicher sein konnte man sich natürlich nicht. Trotzdem atmeten wir etwas auf, da wir diese Zeit schon überschritten hatten.

Wir taten buchstäblich nichts als mit Schock und Fassungslosigkeit, auf den Bildschirm zu starren. Das Fieber hatte die Welt übernommen, innerhalb von gerade mal 24 Stunden. Die Anzahl der Infizierten und Toten, wurde mittlerweile im Stundentakt aktualisiert.

Wir klammerten uns alle aneinander und Juhee nahm immer wieder unsere Temperatur. Da die Lieferdienste ihren Betrieb eingestellt hatten, kochten wir uns selbst. Wir wechselten irgendwann von unserer kleinen Wohnung, zum Dorm, da dort mehr Platz im Wohnzimmer und deren Wohnlandschaft auch viel größer war.

Nach und nach schliefen wir abends ein, bemühten uns gar nicht erst, in unsere Betten zu gehen, sondern lagen aneinander oder halb übereinander, da niemand alleine sein wollte, während die Welt um uns herum langsam, aber sicher in die Brüche ging.

Morgens war die Situation noch schlimmer.
Überall auf der Welt gerieten die Menschen in Panik, es wurde geplündert und in manchen Städten, vor allem in den USA, erschossen sich Leute gegenseitig auf der Straße, im Kampf um Lebensmittel.

Die halbe Weltbevölkerung war nun infiziert, die mittlerweile unzähligen Toten, wurden nur noch in Massengräber geworfen und angezündet, woraufhin gleich mehrere Wissenschaftler warnten, dass die Asche eventuell auch ansteckend wäre.

Ein anderer Bericht brachte Hoffnung, da ein chinesischer Wissenschaftler, angeblich schon einen Impfstoff entwickelt hatte, der auch schon erkrankte heilen könnte. Doch hatten wir keine Zeit auf die Tests zu warten, weswegen sie ihn einfach freigaben und ab morgen produzieren würden.

Experten rechneten aus, dass bis zum Start, der Impfungen, mehr als die Hälfte, der Menschen, schon tot sein würden. Kinder und ihre Mütter bekamen den Vorrang, was die Austeilung angehen würde, der Rest würde wohl tief in die Tasche greifen müssen.

Ich sah zu Juhee, wir hatten beide nicht viel Geld, also bestand unsere einzige Hoffnung darin, dass wir von der Company unsere Impfungen bezahlt bekommen würden, die Jungs waren sicher, der CEO würde nicht riskieren, seine Haupteinnahmequelle zu verlieren.

Zwei Tage später begannen die ersten Impfungen, zu diesem Zeitpunkt war mehr als ein drittel der Weltbevölkerung tot. In der Nacht war der alte Hausmeister abgeholt worden, nachdem er nicht geöffnet hatte, als wir nach ihm sehen wollten. Seine Frau war tags zu vor gestorben, ohne dass er sie nochmal sehen konnte. Daraufhin hatte er sich aufgehangen, der von uns gerufene Sicherheitsdienst fand ihn.

Yunho, der oft mit dem alten Mann geredet und gelacht hatte, brach weinend zusammen und Juhee nahm ihn in den Arm und wiegte ihn stundenlang hin und her. San wurde immer panischer, als er seine Familie nicht erreichte und Wooyoung setzte sich nach einem Telefonat mit seiner Tante, mit versteinertem Gesicht neben mich und nahm nur meine Hand.

Ich setzte mich auf seinen Schoß und umschloss ihn fest mit den Armen, er erwiderte die Umarmung und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"Sie sind tot, Noona... fast meine ganze Familie und meine Tante hat Fieber..." flüsterte er tonlos.
"Jetzt bin ich ganz alleine..."

Dornröschen-SyndromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt