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Mein ungläubiger Blick folgte den Papierfetzen, die langsam zu Boden fielen und sich dort zu einem kleinen Häufchen sammelten, ehe ich mich wieder Wooyoung zuwendete, der noch immer neben mir saß.

"Weißt du überhaupt, was da drin war?" fragte ich ihn leicht verwirrt, da ich mit dem, was er mir zu sagen hatte und was er dann getan hatte, überhaupt nicht gerechnet hatte.

"Ja, aber ihr sollt euch nicht scheiden lassen, denn ich werde dich nicht heiraten. Sagen wir einfach, wir tauschen die Rollen, ich bin auch damit zufrieden, ab jetzt dein bester Freund zu sein und du... gehst jetzt zu ihm, ich hab ihn noch nie so sehr weinen gesehen." meinte er und schob mich Richtung Tür, als könnte er es gar nicht erwarten, mich loszuwerden. 

"Bist du dir sicher?" fragte ich nochmal nach, denn ich sah natürlich, dass seine Augen ebenfalls verdächtig glitzerten.

"Ja bin ich... klar es macht mich auch traurig, aber ich hatte monatelang Zeit über alles nachzudenken und du warst nicht die einzige, die mir alles erzählt hat, als ich im Koma lag... Seonghwa Hyung saß auch stundenlang da und hat von dir erzählt... ich weiß nicht mal halb so viel von dir, wie er und egal wie sehr ich versucht habe, das die letzten Tage zu ignorieren... ich kann das nicht, ich wäre mir nie sicher, ob du nur aus Pflichtgefühl mit mir zusammen bliebest. Jetzt geh schon und mach ihn wieder glücklich." er versuchte mir mit einem Lächeln Mut zu machen, doch ich wusste, dass er nun derjenige war, der weinen würde, doch mir kam Yeosang entgegen und nickte mir zu.

"Mach dir keine Sorgen, San und ich bringen ihn heute auf andere Gedanken und kümmern uns um ihn. Er kommt da schnell drüber weg." versicherte er mir und ich lächelte ihm dankbar und erleichtert zu, während ich die Treppe herunter eilte, zur Wohnung lief und direkt auf Seonghwas Zimmertür zusteuerte. Ohne zu klopfen trat ich ein und sah ihn in seinem Bett liegen, seine Schultern hoben und senkten sich, während ich ihn leise schniefen hörte. Es tat mir so weh ihn so zu sehen, die Scheidungspapiere zu holen und zu unterschreiben, musste ihn soviel Schmerz gekostet haben... 

Ich legte mich neben ihn und umarmte ihn von hinten, während ich ihm immer wieder beruhigende Küsse in den Nacken hauchte. Er wischte sich mit dem Ärmel seines Hoodies über die Augen, ehe er sich zu mir umdrehte und mich verwirrt musterte. 

"Was machst du hier? Hast du unterschrieben?" fragte er mich, doch statt zu antworten, presste ich sanft meine Lippen auf seine. erst bewegte er sich nicht, war zu überrascht, von meiner Aktion, doch dann legten sich seine Arme um meine Hüfte und er zog mich näher zu sich, während er den Kuss genauso gefühlvoll erwiderte, wie ich es tat. 

"Nein. und das werde ich auch nie..." flüsterte ich zwischen zwei Küssen, die immer hitziger wurden.

"Was heißt das?" wollte er wissen, als er mich doch nochmal ein kleines Stückchen frei gelassen hatte.

"Das heißt, es ist aus mit Wooyoung und mir und ich will keine Scheidung... ich will deine Frau sein... und für immer bleiben." erklärte ich ihm und wollte ihn wieder küssen, denn seine Lippen machten so unglaublich süchtig.

"Im Ernst?" fragte er mich, während sich seine Mundwinkel schon hoben und zu einem wunderschönen Lächeln an und er zog mich nur fester und enger in seine Arme, als ich bestätigend nickte. 

"Ich liebe dich so sehr...." meinte er, bevor er sich wieder näher zu mir beugte.

"Und ich dich erst..." hauchte ich gegen seine Lippen, die meinen so Nahe waren, dass ich schon seinen heißen Atem spüren konnte und wir dann unsere bebenden Lippen miteinander verbanden, die eh nur ein paar Millimeter von einander geruht hatten.

"Denk nicht, dass ich dich nun je wieder gehen lassen..." meinte er nach langer Zeit, in der wir einfach nur da lagen und uns aneinanderschmiegten, uns immer wieder wie verliebte Teenager geküsst hatten.

"Es ist genau anders herum.... mich wirst du nun nimmer los." meinte ich grinsend, da flog plötzlich die Zimmertür auf und Yunho rannte herein, versuchte sich hinter dem Bett zu verstecken, doch Jongho, der ihn verfolgt hatte, entdeckte ihn natürlich sofort.

"Komm raus, damit ich dir die Ohren lang ziehen kann." rief er aufgebracht, doch Yunho zog nur grinsend den Kopf ein , damit Jongho ihn nicht finden wollte.

"Wenn du nicht herauskommst und mir erklärst, was das mit dem Anruf eben sollte, dann hol ich mir die Bratpfanne aus der Küche und schicke dich zurück in s Koma." drohte er und wir sahen Yunho leise lachen. Frustriert setzte Jongho sich neben uns und fuhr sich durch die Haare.

"Was hat er denn angestellt?" traute ich mich dann zu fragen und Jongho redete schnell und genervt. 

"Er hat der Frau vom Bürgerservice gesagt, wir wären ein schwules Paar und nun wollen die uns in 3 Tagen ein Kind vorbei bringen..."

Dornröschen-SyndromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt