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Die ganze Nacht war ich wach geblieben und hatte versucht nicht einzuschlafen, während ich Wooyoung betrachtete, aber irgendwann in den frühen Morgenstunden, war ich dann doch eingeschlafen. Allerdings hielt dieser Schlaf nicht an, da ich durch einen Freudenschrei aufgeschreckt wurde, der hätte Tote wieder erwecken können, doch mit Blick auf den immer noch schlafenden Wooyoung, musste ich meine Überlegung revidieren. Ich musterte ihn aufmerksam, keine Regung, einfach nichts. Aber Lee hatte auch gesagt, dass es eventuell ein paar Tage dauern könnte. Immerhin hatte sie festgestellt, das bei allen der Puls leicht erhöht war, was ein gutes Zeichen war. Dann stand ich auf, um schnell nachzusehen, was passiert war. Vor Sans und Yeosangs Zimmertür blieb ich stehen, da ich daraus schniefen hörte und klopfte an, ehe ich eintrat. Yeosang stand an Sunnys Bett und strahlte die Kleine an, während San noch ganz verschlafen auf dem Bett saß, eine Hand an sein Herz gepresst hatte und weinte.

"Yeosang..." begann ich doch San sprang auf, umarmte seinen Freund von hinten und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Zum Glück hatte Yeosang die Hände an dem Gitterbettchen, da er wohl noch etwas wackelig auf den Beinen war und San ihn fast umgeworfen hätte. 

"Weißt du... ich hab mir das immer gewünscht, ein Kind mit dir... ich habe nur nichts gesagt, weil ich dachte das wir das nicht haben könnten, wegen unserer Karriere und wegen den Gesetzen in Korea... das ist echt die schönste Überraschung, die passieren konnte." meinte Yeosang leise und San drückte ihn glücklich an sich.

"Es war so schlimm ohne dich, Babe... und ich hatte solche Angst, was du zu Sunny sagen würdest. Es macht mich so froh, dass wir jetzt eine Familie sind..." nuschelte er in Yeosangs Haare, in die er sein Gesicht gepresst hatte.

"Machst du Witze? Ich bin gerade so glücklich... Ich liebe dich so sehr." meinte er und drehte sich in Sans Umarmung, um ihn anschauen zu können. Als sie sich dann küssten, beschloss ich das Zimmer zu verlassen und ihnen ihre Privatsphäre zu lassen.

In der Küche saßen Jongho, Yunho und Mingi schon am Tisch und frühstückten, Lee schien schon wieder im Krankenhaus zu sein und zu arbeiten, Seonghwa hatte noch geschlafen, als ich aufgestanden war.

"Yeosang ist wach, aber lasst ihnen erst ihre Zeit... die sind sich am abschnuddeln..." meinte ich schmunzelnd.

"Gibts was neues von Wooyoung?" fragte Mingi und ich schüttelte traurig den Kopf.

"Nein, leider gar nichts. Was ist mit Hongjoong?" wollte ich dann wissen und erntete die gleiche Reaktion.

"Auch noch nichts." sagte Yunho und wir schwiegen betreten.

"Sie werden schon bald aufwachen, wir müssen halt nur etwas Geduld haben, meinte Seonghwa, der gerade hereinkam und uns ein aufmunterndes Lächeln schenkte. 

Nach dem Frühstück ging ich zurück zu Wooyoung, um ihm weiter beim aufwachen zu zuschauen, doch egal wie lange ich ihn anstarrte, es passierte einfach nichts. 

"So langsam könntest du aber jetzt echt aufwachen... nur noch du und Hongjoong sind im Koma, alle anderen sind aufgewacht... Es wäre so schön, wenn wir alle wieder komplett wären." versuchte ich ihn seufzend zu überreden. Nach einer Weile kam Seonghwa herein, legte sich zu uns und nahm mich in den Arm. Seine beruhigende Art ließ mich wieder etwas runterkommen, da ich die ganze Zeit ungeduldig und nervös mit einem Bein gewippt hatte. Da ich so müde war, weil die mir der Schlaf der letzten Nacht fehlte, schlief ich dann auch recht schnell ein und verpasste dabei, wie Wooyoungs Hand neben mir zu zucken begann. 

Dornröschen-SyndromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt