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Als Dr. Park dieses mal kam, hatte sie zwei große Koffer dabei., aber keinen ihrer Assistenten. Verwundert schaute ich sie an, nachdem ich ihr die Tür geöffnet hatte.

"Da die Komafälle überhand nehmen, haben wir uns jetzt auf die Entertainments aufgeteilt und ich bin bei euch gelandet und werde erstmal hier einziehen, da ja noch eine Wohnung frei ist bei euch auf dem Stockwerk. So muss ich nicht dauernd hin und her fahren, was wegen Plünderern momentan nicht risikofrei ist und kann euch schneller und gezielter helfen." erklärte sie mir direkt ohne die Zeit mit einer höflichen Begrüßung zu verschwenden. Zu überrascht, um überhaupt zu antworten, machte ich ihr Platz, damit sie eintreten konnte und sie ging direkt Richtung Hongjoongs Zimmer. San, der ebenfalls im Flur stand und alles mit angesehen hatte, hob ebenso überfordert wie ich, die Augenbraue fragend hoch und ich zuckte nur mit den Schultern.

Als sie fertig war, kam sie zu uns ins Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa, dann sah sie uns der Reihe nach an und fing an bei uns alles auf den Kopf stellen zu wollen.

"Wir sollten ein Zimmer einrichten, in dem wir alle Komapatienten zusammen reinlegen. Das spart Zeit und Aufwand, bei der Pflege. Also schlage ich vor, ihr bringt noch ein Bett in das Zimmer, in dem Yunho und Jongho liegen und wir quartieren Hongjoong und Wooyoung dort auch ein." schlug sie vor und sofort schnellte mein Blick zu ihr.

"Wooyoung bleibt bei mir." sagte ich fest und duldete dabei kein Widerspruch, doch sie nahm es direkt hin und nickte.

"Das verstehe ich." meinte sie dann warm lächelnd und zum ersten mal fiel mir auf, wie jung sie eigentlich war, denn zum ersten mal, sah ich sie nicht mit Schutzanzug und Maske, sondern in ihrer normalen Alltagskleidung. Sie war ungefähr in meinem Alter. Ich dachte eigentlich, sie wäre locker 5 oder 6 Jahre älter. Wie konnte sie denn dann schon Ärztin sein?

"Sie sehen so jung aus, sind sie denn überhaupt schon fertige Ärztin?" fragte ich deswegen neugierig und sie grinste direkt.

"Wir können uns eigentlich duzen... nennt mich doch Lee. Ja, ich bin schon Ärztin, fertig studiert und war in meinem Assistenzjahr, als die Seuche losbrach. Ich durfte dann wegen dem Ärztemangel meine Prüfung vorziehen. Meine Assistenten waren im 4. Studienjahr und auch sie dürfen schon bedingt praktizieren. Neue Zeiten - neue Regeln. " erklärte sie uns dann. Das leuchtete eigentlich ein, denn auch viele Ärzte waren gestorben oder ins Koma gefallen.

"Musst du denn dann nicht im Krankenhaus arbeiten?" fragte Seonghwa sie dann.

"Nein, ich wurde für den Außendienst eingeteilt, da die Entertainments viel Geld dafür ans Krankenhaus zahlen, was dort gerade dringend gebraucht wird." erzählte sie, während sie es sich etwas bequemer machte und ihre Füße unter Oberschenkel schob, um im Schneidersitz sitzen zu können. Es schien ihr überhaupt nicht unangenehm, hier bei uns zu sein.

"Du kannst meine Wohnung haben, ich bleibe sowieso hier bei den Jungs." bot ich ihr dann an, denn die Wohnung des Hausmeisters, war schon sehr altbacken eingerichtet und dort hing bis vor ein paar Tagen noch eine Leiche...auch als Ärztin, gab sowas sicher ein komisches Gefühl. Ich würde in dieser Wohnung ohne Juhee nicht mehr leben können und diese neue Weltordnung verbot es mir nicht mehr, hier bei Wooyoung zu bleiben.

Die letzten Tage, in denen ich nur krank im Bett war, hatte Seonghwa Wooyoung gepflegt, doch ab jetzt würde ich das übernehmen. Deswegen ging ich in die Küche, nahm mir einen Infusionsbeutel, dann holte ich Waschsachen und eine Schüssel warmes Wasser, bevor ich mich ins Zimmer zu meinem Freund aufmachte, um ihn zu waschen und umzuziehen. Dort angekommen, machte ich die alte Infusion ab, zog ihn bis auf die Unterwäsche aus und begann ihn mit einem Waschlappen und Seife, zu waschen. Ich begann mit seinem Gesicht, dann seinen Oberkörper, gefolgt von den Beinen. Dann hielt ich kurz inne... sollte ich das wirklich tun? Wir hatten noch keinen Sex gehabt, es wäre ihm sicher peinlich, wenn er aufwachen würde und wüsste, ich hatte seinen Penis gewaschen... Nein, ich würde ihn erst anfassen, wenn er wach war. 

"Seonghwa." rief ich laut, um mir von ihm helfen zu lassen. Es dauerte auch nicht lange da kam er rein und schmunzelte, als er meinen hilflosen Blick sah. 











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