Tief in Gedanken versunken saß ich auf dem Sofa, das unter dem erleuchteten Holzpavillon auf dem Dach stand, umarmte meine Beine und hatte das Kinn auf dem Knie. In den letzten paar Tagen hatte ich mehrere Theorien darüber aufgestellt, wie der Kuss so ausarten konnte und warum er mich all diese Dinge hatte fühlen lassen, die gingen über Dankbarkeit, bis hin zu vielleicht hab ich mir einfach unterbewusst vorgestellt, es wäre Wooyoung gewesen, doch egal wie viele Ausreden ich suchte, den Kuss zu erklären wäre einfach, wenn es wirklich so etwas gewesen wäre, aber was war danach? Jede zufällige Berührung ließ plötzlich mein Herz schneller klopfen, ganz davon abgesehen, was passierte, wenn Seonghwa mich umarmte. Gestern Abend war ich an ihn gekuschelt eingeschlafen, war als ich müde war, im Halbschlaf einfach auf seinen Schoß gekrabbelt und hatte mein Gesicht an seinem Hals vergraben. Als ich morgens aufgewacht war, lag ich immer noch genauso auf ihm, nur das er nun auch schlief, er hatte sich nicht bewegt, mich nicht abgelegt und mich wohl die ganze Nacht im Arm gehalten, ihm musste heute wohl alles weh tun... Mir war es sehr peinlich gewesen, aber er hatte kein Wort darüber verloren und behandelte mich genauso wie immer. Ich konnte ihm jetzt nichtmal aus dem Weg gehen, damit ich dieses seltsamen Verhalten ihm gegenüber wieder los werden konnte, aber damit würde ich ihn verletzen und das wollte ich auf keinen Fall, er konnte ja nichts dafür, dass ich meine Hormone nicht unter Kontrolle hatte.
Seufzend stand ich auf und ging wieder in die Wohnung, direkt in unser Zimmer und kuschelte mich an Wooyoung. Ich hatte keine Ahnung, was diese ganzen neuen Gefühle für Seonghwa bedeuteten, aber ich wusste, dass ich Wooyoung liebte und hoffte, mehr Zeit bei ihm zu verbringen, würde mir diesen Zustand der totalen Gefühlsverwirrung wieder nehmen. Oder wäre das auch passiert, wenn er wach gewesen wäre? Nein, natürlich nicht, ich hätte doch Seonghwa überhaupt nicht geküsst, weil ich dann ja Wooyoung geheiratet hätte.
"Ach Woo... kannst du denn nicht einfach aufwachen? Ich bin so durcheinander und weiß überhaupt nicht mehr weiter. Wie soll ich denn damit klar kommen, was soll ich machen, damit das wieder aufhört, wenn du mir nicht dabei hilfst? Wieso fühle ich mich so in seiner Nähe, wenn du doch der einzige sein solltest, bei dem ich mich so fühle? Es tut mir so leid, ich versuche ja nicht so für ihn zu empfinden... ich versuche es wirklich... Ich liebe dich so sehr... aber ich glaube... ich denke... vielleicht... ach ich weiß nicht, aber ich fühle auch für ihn etwas... Und du liegst hier und sagst einfach gar nichts dazu." eine Träne rollte mir über die Wange und ich klammerte mich fest an meinen Freund, doch so sehr ich mich auch an ihm festhielt, spürte ich innerlich doch, dass er mir langsam entglitt...
"Kann ich dich kurz sprechen?" fragte Lee, die hereingekommen war, nachdem sie angeklopft hatte.
"Natürlich." antwortete ich, nachdem ich mich aufgesetzt hatte und klopfte dabei auf den Platz neben mir, woraufhin sie sich setzte.
"Also, ich komme besser direkt zum Punkt, ich habe eine Vermutung, was dich betrifft. Es sind jetzt seit dem Ausbruch des Fiebers 5 Monate vergangen und jede einzelne Person auf diesem Planeten, die nicht geimpft wurde, wurde krank und ist gestorben... jede... nur du nicht..." fing sie zu erklären an und meine Augen wurden groß... ich dachte es hätte vielleich noch mehr Leute gegeben, die so ein Glück gehabt hatten, wie ich.
"Ich denke du bist immun und deswegen wollte ich dich bitten, dass ich dir Blut abnehmen darf um ein paar Tests zu machen. Wenn es stimmt, dann könnte ich... ach was das erzähl ich dann, wenn es bestätigt ist. Nicht dass ich hier falsche Hoffnungen mache..." murmelte sie am Schluss.
"Ok, dann zapf mich an."
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Dornröschen-Syndrom
FanfictionEine Pandemie droht die Weltbevölkerung auszulöschen. Als mehr als 60% der Menscheit daran gestorben ist, wird in aller Eile, ein Impfstoff entwickelt und ohne große Tests eingesetzt. Die Impfung rettet zwar die Leben, der restlichen 40%, aber die C...