San nahm die Kleine auf den Arm, nachdem die Frau von der Fürsorge sie ihm hingehalten hatte, dann kam sie rein und prüfte, ob wir alles bereit hatte und setzte sich mit uns ins Wohnzimmer, nachdem sie zufrieden mit unserer Einrichtung war. Sie legte eine Mappe auf den Tisch und schaute dann zu San, der ihr gar keine Beachtung schenkte und statt dessen das Kind auf seinem Arm mit Grimassen zum lachen brachte.
"Die Kleine ist jetzt fast 11 Monate alt, kann krabbeln und sich überall hochziehen, sie schafft es auch, auf Betten oder Sofas zu klettern, also müssen sie da besonders aufpassen. Einen richtigen Namen hat sie noch nicht, den dürfen sie frei wählen, aber die Krankenschwestern haben ihr den Kosenamen Sunny gegeben, weil sie so ein Sonniges Gemüt hat und immer lacht. Da sie eine Ärztin im Haus haben, brauch ich ihnen ja medizinisch und zu nötigen Untersuchungen nichts zu sagen und ansonsten rufen sie einfach an, wenn sie Hilfe oder Tipps brauchen." erklärte sie dann und stand auf, verabschiedete sich und war dann auch ziemlich schnell wieder weg.
"Die hatte es ja eilig..." meinte Seonghwa kopfschüttelnd und ich zuckte die Schultern, während Lee seufzte.
"Die sind wahrscheinlich total überlastet, für all die Waisen, die durch die Pandemie entstanden, die haben gerade einen ziemlich harten Job." versuchte Lee zu erklären und wir nickten, denn es war logisch. San war ganz vertieft und wir schauten ihm und Sunny fasziniert zu. Sie griff gerade nach seinen Ohren und er lachte genauso lange, bis sie ihn dann daran näher zog und ihm in die Nase biss. Sein verzweifelter Jammerschrei, ließ uns dann erst recht lachen.
"Zähne hat sie auch schon, wäre das auch mal geklärt." meinte Mingi trocken und ich fiel lachend auf Seonghwas Schoss, der auch schon in den Sofakissen hing. Selbst Lee schmunzelte, als sie Sunny dabei zusah, wie sie versuchte ihren neuen Papa zu essen.
"Könnte mir vielleicht mal jemand helfen, statt mich auszulachen?" forderte uns San schon etwas weinerlich auf und Mingi hatte wohl Mitleid mit ihm und versuchte sanft ihre Zähne von seiner Nase zu lösen, was ihm nach kurzer Zeit auch gelang.
"Du kleiner Frechdachs, wenn du essen willst, dann geb ich dir was, aber ICH bin kein Essen." belehrte er sein Kind direkt, als er wieder frei war und nahm Sunny mit in die Küche.
Mingi startete einen Film und setzte sich dann neben Lee, die sich auch gleich an ihn lehnte, weshalb er lächelnd einen Arm um sie legte. Ich lag mit meinem Kopf immer noch bequem auf Seonghwas Oberschenkel, während er mir durch die Haare streichelte.
"Normalerweise würde ich mich gerade so richtig Single fühlen, wenn ich die beiden so sehe, aber gerade hab ich das Gefühl nicht, wenn du bei mir liegst." hörte ich ihn leise sagen und irgendwie machte es mich glücklich, dass er sich durch mich weniger einsam fühlte. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln und plötzlich beugte er sich zu mir runter und gab mir einen zarten Kuss auf die Stirn. Die zwei Schläge, die mein Herz aussetzte, fielen mir fast gar nicht auf, da ich so überrascht war, das warme Gefühl, das durch mich durchfuhr, tat ich schnell damit ab, dass man sich halt einfach wohl fühlte, wenn man mit seinem besten Freund kuschelte.
"Kam Sunny hier reingekrabbelt?" fragte San, der auf einmal ins Wohnzimmer gerannt kam, doch wir hatten sie nicht gesehen. Sofort sprangen wir auf, um sie zu suchen, schauten in alle Zimmer, bis wir Lee rufen hörten.
"Hab sie gefunden."
Wir rannten alle in die Richtung und endeten in dem Zimmer, in dem Yunho, Jongho und Hongjoong lagen, wo sie mit Sunny auf dem Arm stand und ihre Patienten betrachtete.
"Was hat sie hier drin denn... ohhh OHHHH." meinte San, dann als wir eintraten und Mingi brach dann in Gelächter aus.
"Naja, wer einschläft wird angemalt..." versuchte ich das ganze zu erklären, während ich kaum mein Gesicht kontrollieren konnte um weiter ernst zu bleiben.
"Warum lässt du sie mit einem Filzstift rumkrabbeln?" fragte Seonghwa schmunzelnd.
"Ich hab sie auf dem Boden malen lassen, um ihr Obst zu schneiden." erklärte San, der sich Yunhos angemaltes Gesicht schuldbewusst betrachtet, während Mingi munter Bilder mit seinem Handy machte.
"Der verzeiht uns das nie, wenn er das nicht sehen kann, um selber drüber zu lachen, wenn er wach wird."
"Naja, Filzstift geht mit Fensterreiniger wenigstens gut ab." meinte Lee dann grinsend.
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Dornröschen-Syndrom
FanfictionEine Pandemie droht die Weltbevölkerung auszulöschen. Als mehr als 60% der Menscheit daran gestorben ist, wird in aller Eile, ein Impfstoff entwickelt und ohne große Tests eingesetzt. Die Impfung rettet zwar die Leben, der restlichen 40%, aber die C...