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Juhee kümmerte sich aufopferungsvoll um Jongho, ihr Fieber schien nur langsam zu steigen, auch am nächsten Morgen war sie wieder auf den Beinen. Sie weigerte sich immer noch sich zu schonen, da sie keinen Sinn darin sah. Die Nacht über, schlief ich bei ihr, wollte soviel Zeit mit ihr verbringen, wie ich konnte. Natürlich wusste sie nicht, dass ich nicht wirklich geimpft war, sonst hätte sie mich hochkant rausgeworfen, um mich nicht anzustecken. Aber ich war genauso stur wie sie.

In der Küche war Wooyoung schon dabei, das Frühstück vorzubereiten, als ich dazu kam um ihm zu helfen. Er lächelte mich müde an und legte dann seine Hand an meine Stirn, die sich wohl normal anfühlte, denn sein Lächeln wirkte nun erleichtert.

Meinen Kopf schüttelnd, sah ich ihn an.
"Ich würde es dir schon sagen, wenn ich mich krank fühle." meinte ich, ehe ich anfing Obst in Häppchen zu schneiden, doch hörte ihn nur schnauben.
"Lüg nicht, du würdest es genauso verheimlichen, wie Juhee."

Überrascht blickte ich auf.
"Du weißt es?"
"Ich glaube, wir wissen es alle, es traut sich nur keiner, sich mit ihr anzulegen." erklärte er seufzend.
"Ich weiß, was du meinst. Ich hab es wirklich versucht, aber sie ist sturer als ein Esel..." erwiderte ich resigniert.

"Das alles, es ist so viel zu verkraften... die Welt wie wir sie kannten, wird es nie wieder geben. Die halbe Menschheit ist einfach weg... für den Rest ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir haben hier nur noch uns und selbst jetzt noch muss ich zittern, euch beide nicht auch noch zu verlieren. Ich weiß nicht, wieviel ich noch ertragen kann..." verlegen versuchte er sich die Tränen, die sich ihren Weg über seine Wangen bahnten, mit dem Ärmel wegzuwischen.

Ihn so zu sehen tat mir weh und ich lief um die Kücheninsel, auf deren anderer Seite er stand und fiel ihm in die Arme.
"Wir werden das irgendwie schon überstehen. Noch bin ich nicht krank... ich verspreche dir, ich sag es dir sofort, wenn ich mich schlecht fühle... dafür musst du mich dann gesund pflegen."

"Wir versprechen uns in letzter Zeit ziemlich viel." meinte er leise.
"Ich gebe mein Bestes, mich daran zu halten." murmelte ich gegen seine Brust.
"Ich hätte gerne noch ein anderes Versprechen von dir." entgegnete er mir und ich hob neugierig meinen Kopf um ihn erwartungsvoll anzusehen.

Seine Tränen waren mittlerweile getrocknet und seine Augen schauten ernst, doch zugleich sanft. Er hob eine Hand an meine Wange und strich zärtlich darüber, woraufhin sich meine Augen weiteten. Die liebevolle Berührung seiner Fingerspitzen, hinterließ ein elektrisierendes Kribbeln und schlagartig änderte sich die Stimmung zwischen uns.

Eine Spannung entstand, die mich aufgrund ihrer Intensität schlucken ließ. Keine Sekunde ließ er mich aus den Augen, während er nun meinen Hals entlang fuhr und mich dann an den Schultern näher zog. Ich wusste gar nicht, dass mein Herz so schnell schlagen konnte... und was war da gerade mit meinem Magen los?

Total überrumpelt, wusste ich gar nicht, wie ich reagieren sollte. Wooyoung war dabei mich zu küssen und ich hatte keine Ahnung, was ich fühlen sollte, aber mein Körper entschied sich, ohne meine Erlaubnis, einfach vor Freude zu eskalieren. So schloss ich meine Augen, als ich schon seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte.

Gerade mal 4 Sekunden dauerte der sanfte Kuss, der gerade meine ganze Gefühlswelt auf den Kopf stellte, dann wurde wir durch Sans verzweifeltes Rufen aufgeschreckt.
"Helft mir, bitte. Yunho... er wacht nicht auf... egal was ich versuche, ich krieg ihn nicht wach..."

Dornröschen-SyndromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt