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Weitere drei Tage vergingen und Hongjoong war immer noch nicht aufgewacht, er verpasste sogar die Ankunft von Yunhos und Jonghos Sohn Chunjin , der bereits 2 Jahre alt war und sofort seiner Bestimmung folgte und mit Sunny zusammen alles anmalte, was nicht außer Greifreichweite war. Auch San und Yeosang, die nach einer durchgemachten Nacht, da Sunny manchmal einen Fragwürdigen Schlafrhythmus hatte, einfach zu fertig waren, um irgendwas zu merken. Yunho und Jongho grinsten sich stolz an und wussten, dass er das perfekte Kind für sie war, wobei wir nicht wussten, wer von den dreien mehr Flausen im Kopf hatte und ob wir uns Sorgen machen sollten oder uns über die gute Unterhaltung lachen sollten, die sie uns ab jetzt bieten würden. 

Da beide Elternpaare noch schliefen, die Kleinen aber schon wach waren, stand ich in der Küche und machte das Frühstück, während sie in ihren Hochstühlen saßen und bereits die ersten Pfannkuchen zufrieden weg mampften, die schon fertig waren, als ich spürte, wie sich starke Arme um meine Taille schlangen und mein Mann seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte. Zufrieden seufzend schloss ich meine Augen und lehnte mich gegen ihn. Nach all diesen verwirrenden Monaten, den ständigen Tränen und dem durcheinander in meinem Herzen, konnte ich mich endlich frei gehen lassen und die Liebe, die ich für Seonghwa empfand einfach zulassen. Unwillkürlich musste ich lächeln und fühlte mich endlich wieder glücklich. Doch dann musste ich mich dennoch kurz von ihm lösen, da mir sonst der Pfannkuchen angebrannt wäre, der in der Pfann unbeobachtet vor sich hin bruzzelte und dessen Unterseite nun schon hart an der Schmerzgrenze für zu dunkel war... Schnell drehte ich ihn um und schaltete den Herd aus, damit ich mich zu Seonghwa umdrehen konnte, um seine vollen Lippen mit meinen zu attackieren, was bei dem 2 Jährigen hinter uns, den ich ehrlich gesagt schon fast vergessen hatte, zu einem Kicheranfall führte, weswegen wir erschrocken wieder auseinander fuhren und unsere Blicke leicht beschämt den Kindern zuwendeten. Sunny hatte das Stück Pfannkuchen, dass sie gerade am kauen war, rausgenommen und spitzte nun die Lippen in Richtung des Älteren, der begeistert "Kussi" rief und versuchte sich nahe genug zu ihr rüber zu beugen.

Wir schmunzelnden beide amüsiert über die niedliche Szene vor uns, als Mingi reingerannt kam und hektisch einen Eimer mit warmen Wasser füllte. 

"Was ist den jetzt los? Du siehst so gestresst aus." fragte ich ihn doch er rannte nur wieder raus und rief "Keine Zeit." Allerdings mussten wir nicht langer auf ein Erklärung warten, denn Wooyoung kam lachend in die Küche.

"Lee hat gerade quer über Hongjoong gekotzt, als sie ihn untersuchen wollte. Und der ist davon dann tatsächlich aufgewacht." erklärte er uns kichernd und automatisch wurden unsere Augen größer.

"Kannst du mal kurz auf die Kleinen aufpassen? Das will ich nicht verpassen." fragte ich ihn und er lächelte uns warm an.

"Ja, geht nur rüber, ich geh da eh nicht mehr rein, bis die Sauerei weg ist." meinte er mit einem kurzen nicken und Seonghwa und ich liefen sofort rüber. Zum Glück hatten sie ihm schon die Klamotten gewechselt und das Bett frisch überzogen und so saß er mit etwas angepisstem Blick da, während Lee ihn schuldbewusst ansah. Dabei sah sie nicht sehr fit aus, war extrem blass und etwas grün um die Nase. Mingi putzte den Boden vorm Bett und dann trug er die Wäsche Richtung Bad, doch wurde er fast von Lee umgerannt, die sich wieder die Hand vor den Mund hielt und ihn eilig überholte.

"Sorry Schatz..." murmelte sie durch ihre Hand und schon war sie durch die Badezimmertür verschwunden und wir durften ihr bei ihrer dringenden Beschäftigung, die sie lautstark ausführte zuhören.

"Alles gut, Baby." rief Mingi ihr nach, der nicht zögerte, ihr zu folgen um ihr dabei beruhigend über den Rücken zu streichen.

Allerdings erst, nachdem er sich nochmal grinsend zu uns rumgedreht hatte und einen Daumen nach oben hielt.

"Das war sein Weg uns mitzuteilen, dass er Vater wird." mutmaßte Hongjoong leicht krächzend und wir wendeten unsere Aufmerksamkeit wieder ihm zu. Ich umarmte ihn und weinte fast, da wir nun alle endlich wieder zusammen waren und es ab jetzt nur noch aufwärts gehen würde, während sich Seonghwa neben ihn setzte und ihn dann auch kurz an sich drückte. 

Wir erzählten ihm, was alles passiert war, als er im Koma lag und als wir geendet hatten, schüttelte er den Kopf.

"Bitte sagt mir, dass ich jetzt nicht Wooyoung heiraten muss und mit einem Balg an der Backe ende." meinte er mit verzweifeltem Gesichtsausdruck, der uns direkt zum lachen brachte.

"Na, was wäre daran so schlimm Hyung?" fragte Wooyoung verführerisch, der gerade zur Tür reinkam und Hongjoong einen Kuss zu hauchte, während er zwinkerte.

"Jetzt weiß ich, warum Lee gekotzt hat, sie ist dir übern Weg gelaufen" konterte der dann trocken und auch die anderen, die nun wach waren und ihre Kinder dabei hatten, konnten sich ein Kichern nicht verkneifen.

Abends saßen wir alle auf dem Dach, um zu feiern und ich  lag die ganze Zeit in Seonghwas Armen, während wir zusammen tranken, redeten oder einfach die Sterne betrachteten. Es war fast wie früher, nur eine Person fehlte...

Doch auch, wenn die Trauer um Juhee nie ganz weggehen würde, hatte ich meinen Frieden damit gemacht und schaute endlich wieder positiv in die Zukunft. Ein neues Kapitel hatte begonnen und alles, was wir in den letzten Monaten erlebt hatten, hatte uns nur noch enger zusammen wachsen lassen und uns stärker gemacht.



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Dornröschen-SyndromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt