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D A L Y A

Verwirrt stand ich da und wusste nicht, was er damit meinte. Hatte es noch einen anderen Grund, dass ich mit ihm verheiratet war? Ich setzte mich auf mein Bett und wartete gespannt auf ihn. Ich musste es wissen. Nach langer Zeit kam er wieder nur mit einer Boxershort raus. Mein Blick blieb an seinem Oberkörper hängen, doch sofort sah ich weg. Ich stand schnell auf und lief auf ihn zu. "Warum bin ich mit dir verheiratet?", stellte ich die Frage, doch er lief mir aus dem Weg und legte sich auf das Bett. "Ich habe dich etwas gefragt!", rief ich. "Frag deine Eltern. Nerv mich nicht", murmelte er. Ich setzte mich aufs Bett und sah ihn auffordernd an. "Dalya leg dich schlafen.", sprach er und drehte sich weg. Ich ging unter die Decke, doch legte mich nicht hin. Warum machte er ein Rätsel daraus? Ich musste es so früh wie möglich wissen. "Wartest du darauf, dass ich dich verführe?", fragte er und grinste. Ich sah zu ihm und merkte wie er mich angrinste. "Ich warte darauf, dass du mir antwortest." - "Darauf musst du nicht warten. Es wird nicht passieren", sprach er aus. Genervt legte ich mich hin und drehte mich weg von ihm. Er umarmte mich von hinten und hinterließ kleine Küsse hinter meinem Ohr. "Lass das", zischte ich und versuchte mich zu entziehen, doch er packte mich und drehte mich zu ihm. Ich sah ihm gezwungen in die Augen und merkte, wie wütend er war. "Dalya, ich hab dich bis jetzt nicht mal geküsst! Ich werde es auch nicht machen, bevor du es willst. Ich bin nicht ehrenlos, doch solche Sachen wirst du zulassen müssen", zischte er. "Klar, bin ja auch deine Marionette", murmelte ich und schloss für kurze Zeit einfach meine Augen. Er ließ mich los und drehte mir seinen Rücken zu. Der Mann hatte echt Stimmungsschwankungen. Erschöpft schloss ich meine Augen und versuchte zu schlafen, doch das Bett war unbequem. Ich wälzte mich rum und regte mich über die Matratze auf.
"Kannst du mal aufhören", zischte Yekta. "Die Matratze ist scheiße", sprach ich. Yekta drehte sich zu mir um, doch ich stand auf. Ich wollte ins Gästezimmer, doch wurde an der Hand wieder ins Bett gezogen. Ich fiel direkt auf ihn und stöhnte leicht auf. Er legte seine Hand auf mein Oberschenkel und drückte mich an sich. "Bist du bescheuert?", fragte ich gereizt und versuchte mich zu entziehen. Er grinste mich an, doch ich funkelte ihn böse an. "Wohin willst du gehen?", fragte er und grinste mich weiterhin an.
"Ins Gästezimmer. Die Matratze ist scheiße", wiederholte ich es noch einmal. "Klar, du bleibst hier", sprach er. Langsam wurde mein Kopf schwerer, da ich es oben halten musste. "Lass mich los", meckerte ich und wälzte mich über ihn. "Lass das", zischte er und hob mich etwas von sich. Zuerst sah ich ihn fragend an, doch wurde rot. Warum musste ich mich auch die ganze Zeit über ihn wälzen.
"Lass mich los", sagte ich leise. "Nein", sagte er und drückte mich wieder auf sich. Ich ließ einfach mein Kopf auf seine Brust fallen und schloss meine Augen. Ich merkte irgendwann, wie seine Brust sich regelmäßig hob und wieder senkte. Ich sah hoch in sein Gesicht. Seine Gesichtszüge waren wie immer hart. Er sah ungelogen richtig heiß aus. Ich fasste sein Oberkörper an und legte wieder mein Kopf auf seine Brust. Letztendlich schlief ich auch irgendwann ein.

Mit dem Klingeln meines Weckers öffnete ich leicht meine Augen und suchte mein Handy. Da ich nicht an mein Handy kam bewegte ich mich schwer etwas nach rechts und hörte unter mir ein stöhnen. "Willst du mich umbringen?", fragte er verschlafen. "Ja", antwortete ich und stand auf. Wir hatten 8 Uhr morgens und ich hatte beschlossen heute nach einer längeren Zeit zur Universität zu gehen. Ich stand auf und lief runter zu meinen Kleidern. Ich zog mir meine schwarze, an den Knien zerrissene Hose an und darüber ein grauen, lockeren Pulli. Ich nahm meine Lederjacke, meinen Schal und meine weinroten Boots in die Hand und lief hoch. Dort sah ich wie Yekta aus dem Bad kam. Er hatte nasse Haare und hatte eine graue Jogginghose an. Zum ersten Mal sah ich ihn mit einer Jogginghose. Ich ließ die Sachen aus meiner Hand und begab mich zu meinem Schminktisch. "Wohin?", fragte Yekta mich mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Zur Universität", antwortete ich ohne ihn anzuschauen. Nachdem ich mit dem Schminken fertig war, glättete ich meine Haare und zog meine Lederjacke an. Genau in diesem Moment klingelte mein Handy. Yekta sah drauf und schaute mich wütend an. "Wer ist Burak?", fragte er wütend und nahm mein Handy in die Hand. "Gib mein Handy wieder", sprach ich und versuchte es aus seiner Hand zu reißen. "Beantworte meine Frage", rief er."Ein Freund von mir", sprach ich und versuchte immer noch mein Handy zu nehmen. Er hatte sein Arm hochgestreckt, sodass ich nicht an mein Handy kam. Ich hüpfte wie eine dumme rum, doch es half nichts. Yekta schubste mich leicht zurück, doch ich verlor mein Gleichgewicht und landete auf mein Arsch. "Idiot", schrie ich und sah ihn sauer an. Nochmal klingelte mein Handy und Yekta ging dran.

"Hallo... Wer bist du?", sprach er sauer.

Ich versuchte mein Handy zu nehmen, doch es klappte nicht. Früh am Morgen strapazierte er meine Nerven. Unglaublich!

"Ich bin ihr Mann. Ruf sie nicht mehr an und breche lieber den Kontakt zu ihr ab" sprach er und legte auf. Wütend sah ich ihn an und vor Wut könnte ich echt heulen. Burak war einer meiner besten Freunde. "Flenn nicht", sprach er und warf mein Handy auf das Bett. Wütend zog ich mir meine Boots an und band mein Schal um mein Hals. Ich nahm meine Tasche und wollte runter, doch wurde von Yekta am Arm aufgehalten. "Ich fahr dich", sprach er kalt aus und war dabei, seine Anzugshose anzuziehen. "Ich möchte nicht", sagte ich. "Ich habe nicht gefragt ob du möchtest", antwortete er gelassen. Sauer lief ich runter in die Küche und belegte mir ein Brötchen. Nach 20 Minuten hörte ich die Schritte von Yekta. Er kam in die Küche und sah mit einem verwirrten Gesichtsausdruck zu mir. "Wo ist..", wollte er nach dem Dienstmädchen fragen, doch ich ließ ihn nicht aussprechen. "Ich habe sie gefeuert", sprach ich und wollte an ihm vorbeilaufen, doch er hielt mich fest am Arm fest. Ich sah ihn schmerzerfüllt in die Augen, da sein Griff echt stark war. Ich merkte wie wütend er war. "Ich habe dir gesagt, dass du sie nicht feuern darfst." - "Habe ich aber. Lass mich los", sprach ich und hielt schwer meine Tränen zurück. Es tat fürchterlich weh. "Noch einmal wird sowas nicht passieren, Dalya! Du wirst auf mich hören. Hör auf dich wie eine Königen zu benehmen", schrie er. Ich erwiderte nichts, da ich ansonsten losheulen würde. Nach Minuten ließ er mich los und lief mit schnellen Schritten raus. Langsam folgte ich ihm und setzte mich in sein Mercedes rein. Er fuhr direkt los. "Du hast mir wehgetan", meckerte ich leise und brach die Stille. Ich sah ihn erwartend an, doch von ihm kam nichts. "Willst du dich nicht entschuldigen?", fragte ich laut und sah ihn sauer an. "Nein", antwortete er. Wütend blickte ich aus dem Fenster raus und nach Minuten kamen wir an. Ich stieg sofort aus und war gerade auf dem Weg zur Universität, bis ich eine Hand um meine fühlte. Ich sah direkt hoch und merkte, dass es Yekta war. "Was soll das?", zischte ich und spürte die Blicke auf uns. "Lass mich los. Ich fühle mich wie ein Kleinkind." Er antwortete mir nicht und lief weiter. Ich ließ es sein und lief mit ihm. Als wir endlich vor dem Raum standen, in der meine Vorlesung stattfinden würde sah ich Yekta an. "Danke Papa, dass du mich bis zum Raum begleitet hast. Willst du mit reinkommen?", fragte ich sarkastisch. "Verhalte dich nicht wie ein Kind", sprach Yekta ernst aus. Ich drehte mich um und wollte in den Raum, doch Yekta zog mich zurück. "Willst du deinem Mann keinen Abschiedskuss geben?", fragte er mit einem frechen Grinsen. Ich sah ihn wütend an. "Nein", antwortete ich, doch er hörte nicht auf mich und legte seine Lippen auf meine. Ein kurzer Kuss und er zog sich wieder zurück. Er grinste und ich war immer noch unter Schock. Von den Wörtern, was er gestern ausgesprochen hatte, war keine Spur mehr. Von wegen er würde mich nicht ohne meinen Willen küssen! "Du Arsch", zischte ich. "Wir sehen uns meine Liebe", sprach er und zwinkerte mir zu. Er drehte sich um und lief raus. Wütend lief ich in die Vorlesung und setzte mich auf einen freien Platz. Da ich mich nicht konzentrieren konnte, ging ich früher aus der Universität raus und beschloss meine 'lieben' Eltern zu besuchen, da ich sie vermisst hatte. Welch eine Ironie, dachte ich mir und fuhr mit einem Taxi zu ihnen.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt