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Mit dem Klingeln meines Weckers öffnete ich schwer meine Augen und drückte auf ausschalten. Ich wollte wieder meine Augen schließen, bis ich zwei starke Arme um mich spürte. Ich öffnete meine Augen und mir wurde bewusst, dass gestern alles real war. Es war kein Traum. Ich versuchte mich von ihm zu lösen, doch schaffte es nicht. Umso mehr drückte er mich an sich. Sein leichtes Schnarchen kitzelte mein Ohr, sodass ich mein Kopf noch mehr ins Kissen vergrub. Ich schaute auf die Uhr und merkte, dass wir erst sechs Uhr morgens hatten. Warum war mein Wecker auf sechs Uhr gestellt, dachte ich mir und schloss einfach wieder meine Augen. Ich versuchte zu schlafen, doch Yekta's schnarchen störte mich. Wütend drückte ich meine Augen wieder zusammen und öffnete sie nicht, bis ich wieder einschlief. Mit einem lauten Gefluche öffnete ich meine Augen und sah um mich herum. Yekta saß auf dem Bett und sah auf sein Handy. Verwirrt sah ich ihn an und streckte mich. "Wieviel Uhr haben wir?", murmelte ich und kuschelte mich an die Bettdecke. "12", knurrte Yekta und setzte sich an die Bettkante, sodass ich ein Blick auf seinen schönen, breiten Rücken hatte.
"Stehst du jeden Morgen so schlecht gelaunt auf?", fragte ich ihn genervt, da er mich aus meinem Schlaf geweckt hatte. Yekta sah mich mit einem finsternen Blick an und lief ins Bad. Genervt versuchte ich wieder einzuschlafen, doch es war erfolgslos. Ich wartete, bis Yekta aus dem Bad kam, damit ich reinkonnte. Nach Minuten kam er raus und ich lief schnell ins Bad. Ich machte meine Morgenroutine und lief runter zu meinem Kleiderschrank. Ich suchte mir eine Jeans raus darüber einen schwarzen Off-Shoulder Crop Top und band mir um meine Hüfte ein Hemd. Darunter zog ich mir meine schwarzen Boots an und lief wieder hoch. Ich schminkte mich dezent und lockte meine Haare leicht. Aufeinmal platzte Yekta ins Zimmer und sah mich an. Er hatte eine Anzugshose und darüber ein weißes Hemd an. Er hatte seine eine Hand über sein Gürtel gelegt und mit der anderen ging er durch seine Haare. "Was?", zickte ich ihn an. "Dalya...", er nahm tief Luft und sprach weiter. "Hat heute früh um sechs ein Wecker geklingelt?" Ich sah ihn mit großen Augen an und drehte mich um. "Dalya!", rief er. "Ja, hat es. Und es hat mich genervt, deswegen habe ich es ausgeschaltet." - "Das war mein Wecker! Warum hast du mich nicht aufgeweckt", schrie er weiter. "Das ist nicht mein Job! Was kann ich dafür wenn du wie ein Tier schläfst und.." - "Dalya!", ermahnte er mich. "...schnarchst!", beendete ich meinen Satz. "Dalya!", schrie er diesmal. Ich zuckte zusammen und sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Seine Brust bewegte sich schneller und er ballte seine Hände zu Fäusten. Er war echt ein aggressiver Mensch. Er drehte sich um und lief runter. Ich lief ihm direkt hinterher und merkte, wie er zur Haustür lief. "Wohin?", fragte ich. "Auf die Arbeit", knurrte er. "Aber wir haben nicht gefrühstückt und ich mag es nicht alleine zu frühstücken", meckerte ich rum. "Dalya, ich habe keine Zeit. Such dir jemanden zum frühstücken. Ich bin sowieso zu spät.", rief er und öffnete die Tür. "Dann komm ich mit!", rief ich. Er sah auf meine Klamotten und danach in mein Gesicht. "So kommst du sicher nicht!" Und schon verschwand er. Ich schaute mich im Spiegel an und merkte wirklich, dass ich zu sportlich für ein Holding war. Naja, dann würde ich mich eben umkleiden und so zum Holding gehen. Jeder sollte mich kennen. Jeder sollte wissen, dass ich Yekta Haznedaroglu's Frau war. Jeder sollte auch soviel Respekt haben wie vor ihm. Frech grinste ich mein Spiegelbild an und rannte hoch ins Zimmer. Als ich dabei war zu meinem Kleiderschrank zu laufen, bekam ich eine Nachricht. Ich lief wieder nach oben zu meinem Handy und las mir die Nachricht von ihm durch. Mein Herz schlug schneller und ich schluckte schwer. Ich hatte ihn ehrlich gesagt schon vermisst. Ich schloss für kurze Zeit meine Augen und öffnete sie dann. Ich stand schnell auf und lief zu meinem Schminktisch und färbte meine Lippen mit einem roten Lippenstift. Danach holte ich von unten meine Lederjacke und meinen schwarzen Rucksack, der aus echtem Leder war. Ich verstaute meine ganzen Sachen in die Tasche und rannte raus zu meinem Auto. Ich fuhr mit meinem Auto zu ihm. Angekommen lief ich relaxed zur Tür und klingelte. Diesesmal öffnete Selim die Tür und nicht die Blonde. Ich stolzierte einfach rein und setzte mich auf die Couch. Selim kam mir hinterher und setzte sich gegenüber mir. "Wo ist deine Bettfreundin?", fragte ich grinsend, obwohl mir nicht grinsen zumute war. "Dalya, ich weiß das es ein Fehler war. Sie ist nicht unser Gesprächsthema." - "Ach und was ist unser Gesprächsthema?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen, obwohl ich wusste was es war. "Warum hast du mit diesem Hurensohn geheiratet", schrie er aufeinmal. Ich schaute ihn lachend an und schüttelte mein Kopf. "Dalya, lach nicht", schrie er mich an, packte mich am Arm und hob mich hoch. Geschockt sah ich ihn an und brachte nichts über die Lippen. "Antworte mir man! Warum?", schrie er. Ich gab ihm die Antwort die er hören wollte, doch das sollte ich nicht tun. "Weil er mehr besitzt als du", schrie ich. Aufeinmal spürte ich ein Schmerz auf meiner Wange und fiel auf den Boden. Selim schaute mich außer Wut an und schrie wie verrückt. Eine Träne lief über meine Wange, doch ich wusch sie schnell weg. Meine Lippe blutete, da ich auf sie gebissen hatte. "Du bist so lächerlich", sprach ich und versuchte mich aufzurichten. Selim setzte sich voller Wut auf die Couch und ging sich durch die Haare. Letzendlich schaffte ich es aufzustehen und stellte mich vor ihn hin. "Weißt du was? Ich habe dich geliebt Selim. Obwohl ich wusste, dass du es nicht ernst mit mir gemeint hast. Obwohl ich es wusste, dass du nur mit meinem Vater arbeiten wolltest. Ich wusste schon immer, dass du mich ausgenutzt hast. Und weisst du was? Ich habe und werde dich nicht gewinnen lassen. Ich werde dich pleite machen, dein Holding wird nicht mehr existieren! Ich werde mich rächen Selim! Für alles, auch für diese Ohrfeige." Selim schaute mich wutentbrannt an, stand auf einmal auf und zog mich an meinen Haaren zurück. Ich schrie vor Schmerz auf und wollte mich befreien, doch es ging nicht. Er drückte mein Körper an seinen und lachte hässlich.
"Du kannst nichts machen Frau Haznedaroglu. Denn was ich gleich machen werde, wird Yekta Haznedaroglu aus der Kontrolle bringen und du wirst wie ein Müll rausgeworfen."
Und schon klebte er an meinen Lippen. Die Lippen, von denen ich früher nicht genug bekam, ekelten ich mich jetzt. Ich wollte ihn nicht küssen. Ich hasste ihn. Er war so geldgeil, das er mich mit Zwang ins Bett bekommen wollte. Ich versuchte ihn mit voller Kraft wegzudrücken, doch er ließ nicht los.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt