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Mit einem ununterbrochenem Klingeln wachte ich auf. Mein Kopf schmerzte. Ich sah auf mein Handy und sah das wir 11 Uhr hatten. Yekta lag immer noch im Bett und schlief. Ich fasste an mein Kopf und schloss kurz meine Augen. Es schmerzte höllisch. Ich schüttelte leicht an Yekta. Er sah mich verschlafen an. "Was?", murmelte er. "Musst du nicht zur Arbeit?", fragte ich. Er schüttelte bloß seinen Kopf und schloss wieder seine Augen. Nach paar Sekunden klopfte es an der Tür. "Herr Haznedaroglu unten erwartet Sie jemand", kam es von Misra, die im Flur stand. Ich weckte Yekta auf. Er sah genervt vor sich hin und stand somit auf. Er zog seine Jogginghose an und darüber ein einfaches T-Shirt. Nachdem er aus dem Bad kam, lief er runter. Ich schloss wieder meine Augen und versuchte zu schlafen. Nach Minuten hörte ich von unten ein Geschrei und öffnete meine Augen. Die laute Stimme von Yekta war deutlich zu hören. Geschockt öffnete ich meine Augen und stand schnell vom Bett auf. Ich zog mein Morgenmantel an und lief mit schnellen Schritten runter. Im Flur sah ich eine junge Frau und Yekta. Er hatte sie am Arm gefasst und zog sie raus. "Lass mich los", schrie sie und ihr Blick fiel auf mich. "Ach, da ist ja deine schöne Frau." Auch Yekta sah mich an. "Dalya, geh wieder hoch", schrie er. "Warum denn? Sie hat das Recht es zu erfahren, was letzte Nacht zwischen uns lief", schrie die Frau. Geschockt sah ich zu ihr. Ich stand immer noch an der Treppe und hielt mich am Gelände fest. "Halt die Fresse", schrie Yekta und schubste sie. Er schubste sie so stark, sodass die Frau runterfiel und ihren Kopf an der Tür anstoß. "Yekta", rief ich und rannte zur Frau. Ich kniete mich zu ihr und sah sie an. "Alles okey?", fragte ich, doch wurde plötzlich von Yekta zurückgezogen. Er nahm meine Hand und zog mich mit hoch. "Dein Mann hat sich letzte Nacht bei mir vergnügt. An dem Abend wo du ihn angerufen hast. Wenn du nicht angerufen hättest wären wir im Bett gelandet, Frau Haznedaroglu. Was zeigt es uns? Sie reichen ihrem Mann nicht", schrie sie von unten. Geschockt sah ich Yekta an und konnte meine Blicke nicht von ihm nehmen. Es war der Abend an dem ich meine Unschuld verlor. Davor hing er an den Lippen einer anderen. Wie konnte er so herzlos sein? Hatte er es so nötig? Ich hörte wie sich die Tür von unten lautstark schloss. Wir waren schon im Zimmer und standen uns gegenüber. Ich konnte nichts aus dem Gesicht von Yekta lesen. Ich schluckte schwer. Obwohl keine Liebe zwischen uns war, schmerzte es. Es schmerzte sehr. Er war trotz allem mein Mann. Ich könnte mich auch einfach unter einen Mann legen. Ich könnte mich unter Selim legen. Ich wurde zum zweiten Mal hintergangen. War ich wirklich so hässlich. Reichte ich wirklich keinem? "Du Mistkerl", murmelte ich. Yekta sah mich einfach weiter an. "Du bist so ein Mistkerl! Was bist du für ein Mensch? Du nennst dich Mann? Du? Nicht das ich lache. Wenigstens könntest du so ehrenvoll sein und mich an dem Abend nicht anfassen. Ich ekel mich vor dir! Einfach nur ekelhaft", schrie ich. "Ich könnte das selbe wie du machen! Würde es dir gefallen? Würde es dir gefallen hintergangen zu werden? Und du hast mir mal gesagt du würdest sowas nicht machen? Du bist so lächerlich. Wo ist deine Männlichkeit? Wo?" Außer Atem sah ich ihn an. Mein Puls schlug schneller und mein Kopf brummte. Yekta sagte nichts. Er lief auf das Bett zu und setzte sich hin. Er fuhr durch seine Haare und sah weg. "Ich möchte die Scheidung", sprach ich. Direkt sah er hoch zu mir und seine Augen verkleinerten sich. "Mir ist egal was für ein Problem du mit meinem Vater hast! Du kannst eine andere Methode finden, um es ihm heimzuzahlen. Ich bin nicht euer Spielzeug, verdammt. Ihr könnt mich alle mal", schrie ich und lief runter ins Kleiderzimmer um mich umzuziehen. Yekta kam mir direkt hinterher. "Es wird keine Scheidung geben, Dalya", sprach er ernst. Ich nahm mir meine Sachen und zog mich einfach um. Wütend sah ich ihn an. "Wird es! Mir ist auch dein Nachname völlig egal. Dein Ruf. Deine Ehre. Alles hast du doch schon verloren. Du ziehst nur eine billige Show ab. Ich werde nicht bei deiner Show mitmachen. Ich werde auch nicht deine Befehle befolgen." - "Dalya, es reicht!", schrie er. "Nein es reicht nicht!" - "Was kann ich dafür, wenn du mich nie an dich rangelassen hast?", rief er. Ich sah ihn emotionslos an und machte paar Schritte auf ihn zu, sodass ich ganz nah an ihm war. "Weißt du wie es ist, an jemanden VERKAUFT zu werden, der dich überhaupt nicht liebt? Den ich nicht liebe! Weißt du wie es ist, dich unter jemanden zu legen, den du nicht liebst? Dein erstes Mal an einen fremden Mann zu geben. Dein erstes Mal ohne Gefühle zu haben? Wissen Sie das Herr Haznedaroglu? Es ist nicht leicht", sprach ich. Yekta sah mir tief in die Augen. Ich hielt mich fest um nicht los zu weinen und lief an ihm vorbei. Ich lief hoch und packte meine Tasche. Ich zog mir meine Jacke an und rannte runter. Nachdem ich auch meine Schuhe angezogen hatte, verließ ich mit schnellen Schritten das Haus. Meine Tränen ließ ich über meine Wangen gleiten. Es war alles so unfair. Nachdem ich weiter weg vom Haus war, rief ich ein Taxi und fuhr somit zum Park. Ich wollte einen klaren Kopf bekommen. Ich wollte über mein Leben nachdenken. Angekommen stieg ich aus und lief auf eine Bank zu. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Zurück zu meinen Eltern würde ich nie im Leben gehen. Sollte ich mich scheiden lassen? Ich schloss meine Augen und ließ mein Kopf in den Nacken fallen. Wenn ich mich scheiden würde, würde ich jedem eine Freude bereiten. Meinen Eltern, Selim, Esra, dieser Frau, Yekta's alte Sekretärin. Ich wusste nicht, warum es mich so hart traf. Vielleicht weil es das zweite Mal war, betrogen zu werden. Vielleicht weil ich gehofft hatte irgendwann von Yekta geliebt zu werden. Vielleicht weil ich in dieser Nacht mich unter ihm gelegt hatte. Ich wusste es nicht. Doch ich wusste von Anfang an, dass es ein harter Weg für mich sein würde. Was hatte ich mir denn gehofft? Ich saß bis Mitternacht im Park. Yekta rief mich nicht einmal an. Ich bedeutete ihm echt nichts. Rein gar nichts. Mein Herz schmerzte. War ich denn so wertlos? Wir hatten gegen ein Uhr Nachts und ich stand auf. Ich hörte schon vom weiten die betrunkenen Stimmen und ich bekam langsam Angst. Ich nahm meine Tasche und lief den Weg entlang. Plötzlich blieb ich stehen und sah auf das Auto. Was suchte er hier? Yekta saß im Auto und sah mich emotionslos an. Ich wechselte mein Weg und lief schneller. Nach Minuten spürte ich eine Hand an meinem Arm und zog es direkt weg. Ich drehte mich um und sah in das Gesicht von Yekta. "Fass mich nie wieder an!", schrie ich. "Geh ins Auto", sprach er ruhig und ernst. "Nein!" - "Dalya, geh ins Auto und nerv mich jetzt nicht", sagte er etwas lauter. "Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden. Ich will die Scheidung!" Yekta schaute mich wütend an und zog mich am Arm ins Auto. Ich versuchte mich loszureißen, jedoch scheiterte mein Versuch. "Lass mich los du Arschloch", schrie ich. Yekta öffnete die Beifahrertür und setzte mich rein. Er beugte sich über mich und schnallte mich an. Ich schubste ihn sodass er sein Gleichgewicht verlor und seine Hände rutschten. Er fiel auf mich und stoß sein Kopf an etwas hartes, sodass man ein lautes Geräusch hörte. Ich schluckte schwer und sah ihn an. Er richtete sich nach kurzer Zeit wieder und sah mich wütend an. Ich könnte schwören, dass er kurz davor war mir eine zu Scheuern. Ohne ein Wort schloss er die Tür fest zu und lief auf den Fahrerplatz. Er lief so aggressiv, sodass ich entschied nichts mehr zu sagen. Er setzte sich rein und fuhr los. Er fuhr auf 70er Weg 110. Ich sah ihn geschockt an. "Kannst du mal langsamer fahren? Ich möchte nicht sterben. Wenn du sterben möchtest kannst du das machen wenn du alleine bist", schrie ich. Yekta sah mich nicht an sondern fuhr sogar schneller. Er bog ab und nach kurzer Zeit befanden wir uns auf der Autobahn. Er fuhr mit 200 km/h. Mein Herz könnte jeden Moment aussetzen. Ich schrie Yekta an, doch er ignorierte mich. Dies ging eine halbe Stunde lang so, bis er in ein Rastplatz reinfuhr. Er bremste ab und ich fasste mein Herz an. Ich zitterte am ganzen Leib. Mit was für einem Psychopath saß ich im Auto. Ich schnallte mich mit zitternden Hände ab und stieg aus. Ich brauchte einfach frische Luft. Wir hatten Mitternacht und er fuhr wie ein verrückter durch die Gegend. Auch Yekta stieg aus und ging sich durch die Haare. "Was bist du für ein Psychopath? Bist du verrückt geworden? Was wenn du ein Unfall gebaut hättest?", schrie ich und lief mit großen Schritten auf ihn zu. "Du gehst mir sowas auf die Nerven. Halt einmal deine Klappe", schrie er. Ich zuckte zusammen und sah ihn geschockt an. Wütend sah er mich an und stieg danach ins Auto. Er startete den Motor und sah mich auffordernd an. Er dachte wirklich ich würde mit ihm weiterfahren? Da würde ich lieber sterben. Ich lief weg vom Auto. Yekta fuhr mir hinterher, doch ich blieb nicht stehen. "Geh mal aus dem Weg", schrie er aus dem Fenster. Ich lief zur Seite und er fuhr an mir vorbei. Er fuhr einfach weiter. Das war doch nicht sein ernst? Er lässt mich um diese Uhrzeit hier alleine stehen. Idiot. Eine Träne lief mir über die Wange. Vorne hörte ich das lachen von paar LKW-Fahrern. Ich hatte ungelogen Angst. Ich zitterte am ganzen Leib und wusste nicht was ich machen sollte. Ich lief hinter und hörte Schritte hinter mir her. Aus Angst konnte ich nicht zurück schauen und lief schneller. Die Schritte hinter mir beschleunigten sich auch. Ich fing an zu rennen, doch wurde direkt am Arm gepackt. Ich schrie wie eine Verrückte und kratzte das Gesicht von der Person. "Dalya", rief Yekta und ich sah ihn mir an. Meine Brust hob und senkte sich wie verrückt und ich sah mir Yekta an. Wie kam er zurück? Yekta sah mich mit seinen dunklen Augen an und zog mich an der Hand mit. Ich versuchte mich zu beruhigen. An der Autobahn sah ich Yekta's Auto am Rand stehen. Er hatte die vierer angemacht. Ich ließ seine Hand los und rannte auf das Auto zu. Ich hatte echt Angst bekommen. Ich setzte mich rein und fasste mich am Kopf an. Yekta setzte sich nach kurzer Zeit auch rein und fuhr los. 10 Minuten war Stille, doch die unterbrach ich. "Du bist doch verrückt man!", sprach ich. Yekta gab keine Antwort. "Weißt du wie Angst ich hatte du Idiot", schrie ich dieses Mal. "Du bist selber Schuld", schrie er zurück. "Ich bin Schuld? Du hast mich dort alleine gelassen und bist mir wie ein Pedo nachgelaufen." - "Soll ich darum betteln, dass du wieder einsteigen sollst? Wenn du nicht meine Frau wärst, würde ich dich dort alleine lassen. Darauf kannst du Gift nehmen." - "Warum wohl? Weil du auch herzlos bist. Und spiel mir hier nicht den tollen Ehemann vor", schrie ich ihn an. "Halt die Klappe man! Ich sollte dich wirklich dort lassen", rief er und sah mich kurz wütend an. Ich sagte nichts mehr und sah aus dem Fenster. Irgendwann wurden meine Augen schwerer und ich schlief ein. Ich merkte, wie ich hochgehoben wurde und getragen wurde. Ich öffnete leicht meine Augen und sah von unten auf sein Gesicht. Er schaute ernst nach vorne. Ich schloss wieder meine Augen und machte es mir gemütlich in seinen Armen. Nach einer Zeit spürte ich das Bett unter mir und schlief letztendlich tief und fest ein.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt