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Am nächsten Tag fuhr ich wie gewohnt zur Arbeit und arbeitete durch. Irgendwann rief mich Frau Korkmaz zu sich, weshalb ich mit dem Aufzug zu ihr in die Etage fuhr. Angekommen klopfte ich an der Tür und trat herein. Sie sah mich etwas skeptisch an und bat mich darum mich hinzusetzen. "Dalya, ich möchte nicht unnötig rumreden. Du musst deine Zeichnung bis übermorgen fertig haben. Die Leute möchten das an diesem Tag sehen, ansonsten wird das nicht gut laufen", sprach Frau Korkmaz. "A-Aber wie soll ich das schaffen? Ich bin noch am Anfang der Zeichnung", sprach ich. "Ich weiß es nicht Dalya. Sogar mir macht das einen Druck. Es gibt natürlich eine andere Methode." - "Die wäre?" - "In Deutschland interessiert sich noch ein Unternehmen für deine Zeichnung. Also sie würden das Gebäude für sich verwenden. Sie wollen auch nach Holland ihr Unternehmen bringen." - "Das wäre doch super Frau Korkmaz", sprach ich. - "Doch da gibt es etwas Dalya." Ich sah sie auffordernd an. "Das Unternehmen ist Haznedaroglu." Ich sah sie unglaublich an und mir fehlte die Luft zum Atmen. Nein. Das musste ich vermeiden. Frau Korkmaz wusste alles über mich. Sie war nicht nur meine Chefin, sondern auch meine Beraterin. "Ich versuche die Zeichnung bis übermorgen fertig zu bringen." Sie nickte. "Dalya wenn du es bis übermorgen nicht schaffst, müssen wir mit Haznedaroglu arbeiten", sprach sie und mich überkam eine Gänsehaut. Ich nickte und verließ ihr Arbeitszimmer.
Kein Haznedaroglu!
Ich fuhr sofort nachhause und fing mit meiner Zeichnung an.
Die ganze Nacht saß ich daran. Ohne ein Auge zuzudrücken. Ich bat Aliyah darum, bei mir zu bleiben, um auf Yelda aufzupassen. So freundlich sie war, akzeptierte sie es sofort. Ich saß 1 Tag und 2 Nächte an der Zeichnung und war fertig. Glücklich sah ich mein Werk an und war stolz auf mich. Ich lief somit runter um etwas zu trinken. Aliyah lag auf der Couch und schlief. Ich schaute mich um nach Yelda, doch fand sie nirgendswo. Hektisch sah ich überall nach und fand sie in meinem Arbeitszimmer. Sie saß auf dem Stuhl und sah sich meine Zeichnung an. "Anne was ist das?", fragte sie mich. "Eine Zeichnung", sprach ich und nahm sie in meine Arme. "Für wen?" - "Für die Arbeit", antwortete ich und lief mit ihr in mein Schlafzimmer und hielt mit ihr ein Mittagsschlaf.

Mit schnellen Schritten lief ich zum Aufzug und betätigte die Taste. Als der Aufzug kam, stieg ich rein und betätigte die Taste meiner Etage. Als ich ankam, lief ich schnell in mein Arbeitszimmer. Zum letzten Mal sah ich meine Zeichnung an und lief ins Besprechungszimmer. Ich bereitete meine Präsentation vor und schon kamen die Leute rein. Die Aufregung überkam mich und ich hatte Angst, dass sie meine Zeichnung nicht gut finden würden. Am Ende sah ich skeptisch in die Gesichter der Männer. Sie besprachen etwas und der Chef nickte mir zu. In meinem Gesicht bildete sich ein Grinsen und wir besprachen noch Einzelheiten. Glücklich lief ich aus dem Besprechungsraum. Ich hatte es geschafft. Ich setzte mich hin und atmete erleichtert aus. Ein Anruf holte mich aus den Gedanken. Ich sah auf den Bildschirm und sah, dass sie vom Kindergarten anriefen. Sofort nahm ich ab. "Hallo Frau Özcan, ich bin die Maria die Erzieherin von Yelda", sprach die Erzieherin. "Ist etwas passiert?", sprach ich skeptisch und stand sofort auf. "Ihre Tochter ist vom Baum gefallen und wir haben sie sofort ins Krankenhaus gebracht", informierte sie mich. Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus und ich hatte unglaubliche Angst für meine Tochter. Ich rechnete direkt mit dem schlimmsten. "Ich komme", brachte ich nur raus und ließ die Erzieherin nicht aussprechen. Ich ließ alles stehen und rannte förmlich zu den Aufzügen. Jeder sah mich komisch an, doch das war mir egal. Mir war gerade einfach alles egal. Nur meine Tochter zählte. Als ich unten angekommen war, rannte ich zu meinem Auto und fuhr sofort los. Im Krankenhaus angekommen parkte ich einfach irgendwohin und rannte rein. "Meine Tochter... Y-Yelda Haznedaroglu", brachte ich heraus. Die Frau sah auf ihr PC und tippte etwas ein. "Station 3, Zimmer 423", sprach sie aus. Ich nickte und rannte sofort zu den Aufzügen, da es mir aber zu lange dauerte, ging ich die Treppen hoch. Außer Atem klopfte ich an der Zimmertüre an und öffnete diese. Sofort sah ich eine weinende Yelda auf dem Bett. "Anne", rief sie weinend. Sofort ging ich zu ihr und umarmte sie stark. Ich küsste sie auf den Kopf und sah den Arzt an. "Ihre Tochter hat zum Glück nichts schlimmes abbekommen. Sie hat eine Prellung am Arm und paar Wunden an den Beinen, die wir behandelt haben." Ich nickte ihm zu und sah zu meiner Tochter. "Tut es sehr weh mein Engel?", fragte ich sie. "Ja", brachte sie raus und schmollte mit den Lippen. Der Arzt verließ den Raum und ich legte Yelda auf ihr Bett. "Was möchtest du haben?", fragte ich sie lächelnd. "Eis", antwortete sie. "Vergehen dann deine Schmerzen?" - "Ja", sagte sie und sah mich mit großen Augen an. "Bleib liegen. Ich komme gleich", sprach ich lachend aus. Typisch Yelda. Somit lief ich runter in die Cafeteria und kaufte Yelda ein Eis. Mir selber kaufte ich ein Kaffee. Als ich alles bezahlt hatte, lief ich zu den Aufzügen. Ich wartete lange auf den Aufzug. "Wie konnte so etwas passieren?", hörte man eine laute Stimme sagen. "Herr Haznedaroglu es ist irgendwie eingekracht", sprach eine Stimme. Mein Atem stockte. Ich hatte Angst nach hinten zu schauen. "Wie viele Personen sind verletzt?", hörte ich Yekta's Stimme und mir war weinen zu Mute. War das gerade echt eine verarsche? Wie klein war die Welt? Mein Atem stockte und ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte. Ich konnte nicht realisieren, dass er gerade wirklich hier war. Nach 4 Jahren.

"Wie soll das irgendwie einkrachen?", rief er und holte mich wieder in die Realität.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt