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Y E K T A

Ich lief mit großen Schritten ins Holding und blieb kurz bei meiner Sekretärin stehen. "Rufen Sie Herr Aslan an. Er soll in 10 Minuten hier erscheinen", befahl ich ihr und lief in mein Arbeitszimmer. Nach paar Minuten klopfte die Tür und Kerem trat herein. "Komm rein", sprach ich und stand von meinem Platz auf. Er kam rein und stellte sich etwas weiter weg von mir hin. "Hast du etwas neues?", fragte ich ihn. "Nein, doch Herr Haznedaroglu ich muss Ihnen seit dem letzten Mal etwas sagen", sprach er. Genervt sah ich ihn an. "Um was handelt es sich?" - "Über seine Beziehung. Doch Sie sollten es wissen", sprach er. Ich setzte mich auf den Sesselarm, überkreuzte meine Arme vor der Brust und sah ihn auffordernd an. "Selim Tas war mir ih..." Genau da klopfte es an der Tür und meine Sekretärin erschien am Türrahmen. "Herr Haznedaroglu die Geschäftsmänner aus Amerika warten im Besprechungsraum auf Sie", informierte sie mich. Das hatte ich ganz vergessen. Ich stand sofort auf und suchte die Akten, währenddessen sprach ich mit Kerem. "Ich möchte, dass du so früh wie möglich herausfindest, wer an dem Autounfall von meinen Eltern Schuld war und wenn Selim oder einer seiner Familienmitglieder damit zu tun haben, möchte ich es direkt wissen. Egal wann und um welche Uhrzeit", sprach ich und sah dann zu ihm hoch. Er nickte stumm und ich lief schnell raus. Ich lief ins Besprechungsraum und begrüßte die Geschäftsmänner.

"Thank you for coming. See you", verabschiedete ich mich und lief genervt in mein Reich. Ich setzte mich an mein Arbeitstisch und lockerte meine Krawatte. Ich musste morgen für eine Woche nach Amerika. Zwar hatte ich keine Lust, doch die Arbeit ging bei mir immer vor. Ich zog mir mein Mantel an und lief raus aus dem Holding. Danach stieg ich in mein Auto und fuhr in ein Blumengeschäft. Nachdem ich zwei Rosen gekauft hatte, lief ich raus und fuhr zu meinem Ziel. Angekommen stieg ich aus und lief langsam den Weg entlang. Wir hatten Anfang September und es war richtig kalt. Ich hasste schon immer den Winter. Ich blieb stehen und sah die zwei Steine vor mir lange an.

Atilla Haznedaroglu 02.12.1964 - 31.12.1999
Elif Haznedaroglu 06.09.1966 - 31.12.1999

Ich lächelte leicht und legte jeweils eine Rose auf deren Grab. Ich setzte mich an den Rand des Grabes und betrachtete den Stein meiner Mutter. "06.09.1966" Heute. Sie wäre heute 48 Jahre alt. Doch sie ging. Mit ihren 33 Jahren. Mit ihren jungen Jahren. 15 Jahre waren vorbei. 15 Jahre. Leicht gesagt. Ich war erst 13. Lebensfroh. Ich brauchte in diesen Jahren eine Mutter und ein Vater. Doch ein Autounfall hatte sie mir weggenommen. An dem Tag, wo wir ins Jahr 2000 reinfeiern wollten. Ich hatte mir solche schönen Pläne gemacht. Für nichts. Ich bekam die Nachricht gegen 20 Uhr und wo jeder ins neue Jahr mit Raketen und Bomben reinging, ging ich weinend und in meinem Zimmer rein. Es war hart.

....

31.12.1999, 19.00 Uhr

"Wann kommen meine Eltern?", meckerte ich meine Tante an.
"Sie kommen bestimmt gleich, Yekta.", sprach meine Tante aus und deckte den Tisch.
"Sie haben gesagt, sie sind um 18 Uhr zuhause!", rief ich.

Meine Tante lief genervt weg.

"Sie arbeiten immer", schrie ich und setzte mich vor den Fernseher.

Nach einiger Zeit hörte ich von drinnen das Telefon klingeln. Nach kurzer Zeit die Stimme meiner Tante. Ich rannte zu ihr und sah sie mit hoffnungsvollen Augen an.

"Ist es meine Mutter?", fragte ich.

Auf einmal ließ meine Tante das Telefon fallen und sie fing an zu weinen. Ich sah sie geschockt an. Meine Tante ließ sich an der Wand runtergleiten und weinte heftiger. Ich sah sie erstaunt an und lief zu ihr. Sie umarmte mich stark und drückte mich an sich.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt