Y E K T A
4 Jahre waren vergangen. Verdammte 4 Jahre. In diesen 4 Jahren änderte sich vieles. Verdammt vieles. In diesen 4 Jahren wuchs der Hass in mir immer mehr. Seitdem sie weg war, empfand ich gegenüber jeden Hass. Ohne Ausnahme. Ich war wütend und enttäuscht. Ich begriff immernoch nicht, wie sie mich verlassen konnte und das nur mit einem Brief. Ich hatte bis jetzt nichts von ihr gehört. Sie reichte öfters die Scheidung ein, doch ich unterschrieb nicht. Wenn sie mir nicht gehörte, soll sie auch keinem anderen gehören. Ich merkte, dass ich Gefühle hatte für sie und das machte mich noch wütender als alles andere. Ihr Anwalt gab keine einzige Auskunft darüber, wo sie sich befand. Das schlimmste war auch noch, dass ich ein Kind hatte, welches ich noch nicht mal sehen konnte. Ich wusste nicht einmal ob es ein Mädchen oder ein Junge war. Ich stellte mir öfters vor, eine Tochter zu haben. Ich stellte mir vor, was für ein Vater ich wäre. Ich könnte mich selber dafür töten, damals kein Kind haben zu wollen. Nur weil ich Angst hatte. Ich hatte vor keinem Angst, doch vor einem Kind hatte ich Angst. Es war wie ein schlechter Witz. Ich weiß nicht, wie ich Dalya behandeln würde, wenn ich auf sie zutreffen würde, doch ich weiß, dass ich meine Tochter oder mein Sohn fest in die Arme schließen würde und nie wieder her geben würde. Ich würde alles für mein Kind opfern. Ich erlebte einer der schlimmsten Sachen, die ein Mensch erleben konnte und das dank meiner lieben Frau. Auch wenn sie weg war, hatte ich ihr versprochen, ihr Vater pleite zu machen, was ich auch schaffte. Der Mistkerl steckte mit Selim unter einer Decke. Ich verstehe bis heute nicht, wie man das der eigenen Tochter antun kann. Als der Vater pleite war, verpisste sich auch die Mutter ganz schnell zu einem anderen Mann und ließ den lieben Herr Özcan alleine. Der reiche Mann von Gestern, war jetzt ein armer Kerl, der in einer Einzimmerwohnung wohnte und fast jedes Mal an meiner Tür ankam. Er drohte mir, dass ich ihm das Geld für seine Tochter hergeben sollte, doch meine Ausrede war, dass die Tochter verschwunden war und somit alles Vergangenheit war. Wie oft war er an meiner Tür gewesen und hat lauthals seine Tochter beleidigt und deswegen von mir Schläge kassiert gehabt. Der Idiot lernte einfach nicht daraus und machte weiter. Selim war ein andere Punkt. Der Hund hörte nach Dalya's verschwinden nicht auf und erschoss mich. Ich lag wegen ihm drei Wochen lang im Krankenhaus. Für ihn war der einzige Weg der Knast. Ich weiß nicht, wie lange er drinnen hocken muss, doch das einzige was ich weiß ist, dass er immernoch nicht draußen ist. Das war die Rache von mir und Dalya. Ich hatte wieder gewonnen, doch auch verloren.
Wir waren gerade dabei unser Unternehmen nach Holland zu bringen. Es würde einen riesen Gewinn machen und es wäre auch mal etwas neues. Während unser Holding gebaut wurde, stürzte es ein und viele Arbeiter steckten untendrunter. Jetzt musste alles wieder von neu beginnen und deswegen musste ich länger als geplant in Holland bleiben. Eigentlich wollte ich nach Amerika fliegen, doch das musste ich verschieben. "Yekta", holte mich die Stimme von Aylin aus meinen Gedanken. Sie stand angezogen an der Tür und sah mich fordernd an. Ich stand auf und lief auf sie zu. Sie hackte sich bei mir ein und somit liefen wir aus dem Hotel raus, wo wir blieben. Wir hatten eine Besprechung mit einigen Geschäftsmänner. Als wir im Besprechungsraum ankamen, begrüßten wir jeden und somit nahmen wir Platz. Es war eine lange Besprechung. Es dauerte um die 5 Stunden und ehrlich gesagt hatte ich keine Lust mehr. Nachdem auch der Schlusssatz gesagt wurde, stand ich auf und verabschiedete mich von jedem. Als ich aus der Tür rausging, war das erste was ich machte, meine Krawatte zu lockern. Plötzlich fasste mich jemand am Arm und ich sah sofort hinter. Als ich die Person sah, verschwanden meine Hoffnungen. Ich hatte mir echt Hoffnungen gemacht, dass es Dalya wäre. Diese Hoffnung verschwand bis heute nicht. Die Hoffnung, dass sie irgendwann zurückkommen würde. Mit meinem Kind. Aylin sah mich lächelnd an. "Wollen wir etwas raus?", fragte sie mich und ich nickte nur. Draußen setzten wir uns auf eine Bank und schwiegen. Meine Gedanken schweiften zu Dalya. Was sie wohl machte? Hatte sie mich vergessen? Hatte sie jemanden anderen gefunden? Der Gedanke daran nachte mich wütend und ich ballte meine Hand zur Faust. Gleich danach spürte ich eine Hand auf meine. "Yekta, denkst du wieder an sie?", fragte sie mich und sah mich skeptisch an. Ich zog meine Hand weg und stand auf. "Yekta!", rief sie, als ich dabei war wegzulaufen. Sie kam mit schnellen Schritten auf mich zu und stellte sich vor mich hin. Als sie mit ihrem Gesicht immer näher kam, ging ich ein Schritt zurück und direkt viel ihr eine Träne runter. "Warum denkst du ständig an sie? Warum kannst du mich nicht lieben? Ich tue doch alles für dich. Bin ich denn nicht halb so hübsch wie Dalya?", schrie sie und sah mich an. "Aylin, ich werde hier nicht mit dir über Dalya und meine Gefühle reden! Es ist unfassbar, dass du dir überhaupt vorstellen kannst, dass wir etwas haben können. Du bist nur eine meiner Angestellten", sprach ich so ruhig wie möglich. "Ach einer deiner Angestellten! Ich glaubs nicht!" - "Aylin! Was stellst du dir vor? Das wir gleich nachdem wir uns paar Mal geküsst haben heiraten? Wenn du es vergessen hast, ich bin noch immer mit Dalya verheiratet", sprach ich lauter. Aylin, die immernoch vor mir stand, vergoss Tränen. Sie sollte sich nicht direkt Hoffnungen machen. Sie wusste genau, dass ich sie nicht liebte. Plötzlich drückte Aylin ihre Lippen gegen meine. Meine Augen schlossen sich automatisch. Ich stellte mir wie immer vor, dass es Dalya wäre und küsste sie immer inniger. Ich drückte sie gegen mich und wollte sie nicht loslassen. Irgendwann löste sie sich von mir und als ich vor mir Aylin sah, war die Enttäuschung groß. Sie war immernoch nah an meinen Lippen. "Sag mir jetzt bitte, dass du nicht an Dalya gedacht hast", sprach sie und sah mir Hoffnungsvoll in die Augen. Als von mir nichts kam, löste sie sich und sah mir wutentbrannt in die Augen. "Ich hasse sie", schrie sie außer sich. "Wenn du sie auch irgendwann treffen wirst, hoffe ich einfach, dass ihr nicht glücklich werdet." Somit lief sie einfach weg und ich stand einfach da. Wir waren nie glücklich gewesen und ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass wir glücklich sein werden könnten. Ich setzte mich auf die Bank und vergrub mein Gesicht in den Händen.
"Herr Haznedaroglu, bitte hören Sie doch einmal zu", sprach mein Anwalt.
"Es reicht! Ich möchte nichts mehr hören! Sie sind ein nichtsnutz. Seit Jahren finden sie meine Frau und mein Kind nicht! Ich weiß nicht einmal, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist! Sie sind gefeuert!", wütend legte ich auf und schmiss mein Handy auf das Bett. Gleich daraufhin klopfte es an der Tür und ich öffnete sie. Vor mir stand Aylin. Genervt sah ich sie an. "Darf ich rein?", fragte sie schüchtern. Ich trat zur Seite und sie ging rein. Ich schloss hinter ihr die Tür und sah sie danach auffordernd an. "Das wegen gestern tut mir wirklich leid, Yekta. Ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen soll", sprach sie und kam mir näher. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", sagte ich und sah sie genervt an. "Wie?", fragte sie mich verwirrt und gleich darauf grinste sie mich an. "Du bist so oder so gefeuert. Brauchst dich für die Wahrheit nicht zu entschuldigen, es wird nichts an deiner Kündigung ändern", lächelte ich sie an und beobachtete, wie ihr grinsen verschwand. "Das... Du feuerst mich?", sprach sie fassungslos. "Genau", antwortete ich und öffnete die Tür. "Du bist so ein Mistkerl", schrie sie und schon fing sie an zu weinen. Gelangweilt sah ich sie an und machte eine Handbewegung, damit sie ging. Wütend nahm sie ihre Tasche, die sie vorhin abgelegt hatte, in die Hand und ging zur Tür. Vor mir stoppte sie und sah mich wütend an. "Du wirst es bereuen", sprach sie und ging entgültig. Darüber lachend schloss ich die Tür und warf mich auf die Couch. Ich hatte genug von den Leuten, die unnötig um mich rum waren. Ich brauchte sie nicht. Um 15 Uhr ging ich zur Besprechung und verließ sie um 20 Uhr. Völlig mit den Nerven am Ende, lief ich zu meinem Auto. Ich fuhr in ein Café und bestellte mir etwas zu trinken. Nach einer Stunde verließ ich das Café und fuhr zu McDonalds, da ich Lust auf Fast Food hatte. Ich aß mein Essen und verließ das Fast Food Restaurant. Gerade als ich an meinem Auto ankam, fielen meine Blicke auf den Parkplatz und blieben an einer Person hängen. Lachend lief sie hinter einem Mann und einem Mädchen her. Mein Blick fiel auf das kleine, lachende Mädchen und mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen. Der Gedanke, dass das meine Tochter ist. Mein Blick fiel danach auf den Mann und danach auf sie. Sie rief dem Mann etwas zu und somit war er mit dem kleinen Mädchen aus der Sichtweite. Meine Blicke waren immer noch auf ihr. Als ich merkte, dass sie auf mich zu kam, wurde es mir immer heißer. Zuletzt stand sie vor mir und sah mich an, doch nicht in meine Augen. Ihre dunkelblonden Haare waren wie immer gewellt und in gleicher länge. Ihr Gesicht war viel schöner geworden. Trotz der Geburt hatte sie ihre Top Figur beibehalten und ich konnte meine Augen nicht von ihr nehmen. Diese Frau war einfach heiß. Immernoch sah sie mich nicht an und wo sie gerade hier vor mir stand, merkte ich, dass ich sie mehr vermisst hatte, als ich gedacht hatte. Doch in mir steckte sehr viel Wut. Diese Frau hatte mir die letzten 4 Jahre zur Hölle gemacht.
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Dalya.
RomanceDalya ist schon im Bauch ihrer Mutter für die Eltern ein Hindernis. Sie wächst ohne Liebe auf. Die Eltern sind nur auf Geld und Macht fixiert. Ihr Vater erhebt gerne ab und zu gegenüber ihr die Hand und als ob das Ganze nicht reichen würde, verkauft...