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Ich dachte kurz nach was ich machen sollte und entschied mich ins Wohnzimmer zu gehen. Ich setzte mich auf die Couch. Keiner redete und es nervte. "Und du bist die Frau von Yekta", sprach die Frau und sah mich schwach lächelnd an. Ich nickte leicht und sah sie an. "Wie heißt du denn?", fragte sie. "Dalya", sprach ich. "Ich heiße Nermin und bin die Tante von Yekta", sagte sie und stellte sich vor. "Warum habe ich sie nie gesehen?", fragte ich aus Neugier. "Ich lebe mit meiner Tochter in Amerika. Ich konnte auch nicht auf eure Hochzeit wegen bestimmten Gründen", antwortete sie nett und ich nickte. Also hatte sie auch eine Tochter. "Wollen sie etwas essen?", fragte ich, doch sie schüttelte ihr Kopf. "Lass es mit dem Siezen. Du kannst mich ruhig duzen und Nermin nennen.", sagte sie, woraufhin ich nickte. "Ich werde nicht bleiben", sagte sie wie aus nichts. "Warum? Sie können ruhig hier bleiben. Ich bitte sie sogar darum", sprach ich. "Nein, nein. Ich muss zurück nach Amerika", sagte sie lächelnd. "Schade.", sprach ich. "Wann ist ihr Flug?" - "Heute Nacht um eins", sagte sie. Ich nickte und nach einer Weile kam auch schon Yekta und leistete uns Gesellschaft. "Wann und wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte Nermin Teyze und ich sah zu Yekta. Wusste sie von nichts bescheid. Ich merkte, wie Yekta nervös wurde und mich warnend ansah. "Vor 2 Jahren", sprach ich und Yekta richtete seine Augen auf mich. "Auf einer Fachmesse." - "Ach, also kein romantischer Stoß oder sonst was?", fragte sie lächelnd und ich schüttelte lächelnd meinen Kopf. "Wie war denn dein Heiratsantrag. Unser Yekta ist wie ein Holz. War es wenigstens romantisch?" - "Ich habe keinen bekommen. Er hat mir einfach den Ring gesteckt und das war's. Sie wissen doch, es muss immer nach seinem Willen laufen", sprach ich und Nermin Teyze nickte verständnisvoll. "Ich kenn ihn zu gut", sprach sie. Meine Blicke trafen die Blicke von Yekta und er sah mir tief in die Augen. Irgendwann löste ich meine Augen von seinen und redete mit Nermin Teyze weiter.

Es war Zeit von Nermin Teyze Abschied zu nehmen. Ich wollte wirklich, dass sie bei uns blieb, da sie wirklich eine nette Person war und ich mich vielleicht mehr über Yekta's Leben informieren konnte. Yekta wollte Nermin Teyze fahren, doch sie bestand darauf, dass Levent sie fahren sollte, da sie der Meinung war, dass Yekta sich ausruhen soll. Nachdem Nermin Teyze sich von Yekta verabschiedet hat, umarmte sie mich. "Pass auf mein Sohn auf", sprach sie und lächelte. Es gefiel mir, wie sie Yekta als 'Mein Sohn' bezeichnete. Ich nickte zur Bestätigung. "Passen sie auf sich auf und kommen sie bald wieder", sprach ich und sie nickte. Yekta und ich standen an der Tür und sahen zu wie Nermin Teyze wegfuhr. Sie winkte nochmal zum Abschied und war schon aus der Sichtweite. Ich schloss die Tür und merkte, dass Yekta nicht mehr da war. Berat war schon längst weg. Ich lief ins Wohnzimmer und machte das Licht aus. Danach lief ich hoch ins Schlafzimmer und zog mich um. Es war keine Spur von Yekta. Ich ging duschen und lief mit meinem Bademantel ins Zimmer. Da Yekta nicht im Zimmer war, zog ich mich im Zimmer an und kämmte meine nassen Haare. Somit legte ich mich schlafen, doch wartete auf Yekta. Wir hatten schon 4 Uhr und immer noch kam Yekta nicht ins Zimmer. Ich stand auf, zog mein Nachtmantel an und lief in sein Arbeitszimmer, doch da war er nicht. Als nächstes ging ich runter ins Wohnzimmer und sah am Fenster, die Gestalt von Yekta. Ich wollte gerade das Licht anmachen, doch ließ es sein. "Yekta", sprach ich und lief auf ihn zu. Yekta sah mich nicht einmal an. Er tat mir echt Leid. "Du solltest schlafen", murmelte ich und nahm seine Hand, doch er zog sie direkt weg. "Dalya, geh hoch und schlaf", sprach er und sah wütend raus. "Nein, du wirst mitkommen!", sagte ich. "Dalya!", ermahnte er mich mit einer strengen Stimme. "Mir egal. Entweder du kommst mit oder wir bleiben die ganze Zeit hier stehen.", sprach ich entschlossen. "Ich möchte alleine sein, Dalya", sagte er. "Du warst genug alleine Yekta! Ich sehe es nicht ein, dass du alles in dich hineinfrisst und somit gegenüber jedem Hass empfindest." Yekta drehte sich zu mir um und sah mich etwas wütend an. "Sie haben diesen Hass sich erarbeitet Dalya. Geh jetzt." - "Nein!", sprach ich und sah ihn entschlossen an. Yekta sah kurz weg und versuchte seine Wut zu unterdrücken. Das sah ich. Nach langer Zeit lief er einfach weg und ich lief ihm hinterher. Im Schlafzimmer angekommen, zog er sich aus und ich schaute ihm dabei zu. "Bist du so geil auf mich", sprach er und holte mich aus meinen Gedanken raus. Oh wie peinlich, dachte ich mir und sah weg. "Tschuldigung", sagte ich und zog schnell mein Nachtmantel aus und legte mich ins Bett. Nach kurzer Zeit legte sich auch Yekta ins Bett und schloss seine Augen. Damit er sich nicht alleine fühlen sollte und ich zu ihm vertrauen bauen wollte, rückte ich ihm näher und umarmte ihn. Ich merkte die fragenden Blicke von Yekta, doch sah nicht hoch, sondern schloss schnell meine Augen. Ich wollte Yekta helfen. Ich merkte seinen Hass, gegenüber den Menschen. Wenn er so hasserfüllt war, könnte er nie jemanden Lieben. Egal wie sehr er mir auch manchmal wehtat, ich wusste, dass er ein guter Mensch war. Ihm fehlte nur die Liebe. Hass trug er viel in sich.
Nach Minuten spürte ich um meine Taille seine Arme und schlief zufrieden ein.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt