- 49 - Ende -

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"Süß, möchtest du mich umbringen? Drück doch", forderte er mich auf.

"Ich hasse dich", schrie ich und im nächsten Moment hörte man einen Schuss und Selim sank vor mir zu Boden.

Geschockt sah ich auf meine Pistole und zitterte am ganzen Leib. Dieser Schuss kam nicht aus meiner Pistole. Ich hatte Angst hinter zu sehen, doch als mir die Pistole von hinten langsam aus meiner Hand genommen wurde, zuckte ich zusammen. Ein Atem spürte ich nah an meinem Hals und mein Puls schlug schneller. Langsam drehte ich mich um und sah vor mir meinen Mann. Hinter ihm standen zwei seiner Männer. Mein Blick fiel auf die Hand eines seiner Männer und sah die Pistole in seiner Hand. Yekta machte ein Zeichen und der Mann lief auf Selim zu. Meine Blicke huschten dorthin und ich sah, wie der Mann sein Puls abtastete.

"Tod", kam kalt von ihm und mein Herz setzte aus. Er war tot. Schnell blickte ich zu Yekta und sah in sein emotionsloses Gesicht. Seine Blicke fielen auf mich und im nächsten Moment wurde ich von ihm ins Auto gezogen. Zum letzten Mal sah ich zu Selim, der leblos auf dem Boden lag. Im Auto sprach keiner von uns beiden und ich wusste, dass Yekta sauer auf mich war. Dies verdeutlichte er mir. Als er kurz zusammenzuckte und seine Hand auf seine Wunde legte, wollte ich ihm helfen, jedoch wies er mich ab. Schwer hielt ich meine Tränen zurück und sah auf den Boden.
Als das Auto anhielt, merkte ich, dass wir zuhause waren. Yekta stieg aus und somit blieb mir auch nichts anderes übrig. Wir liefen gemeinsam rein ins Wohnzimmer und er setzte sich auf die Couch. Er strich sich durch das Gesicht. Lange schwieg er, bis er mich wütend ansah.

"Was hattest du vor?", zischte er, doch es kam nichts aus meinem Mund und ich senkte nur meine Blicke. "Wie hast du dir das vorgestellt Dalya?", schrie er nun und ich zuckte zusammen. Er war aufgestanden und stand vor mir. "Du wolltest ihn töten und dann? Was war dein Plan? Was wolltest du machen? Hast du überhaupt nicht an mich oder an Yelda gedacht? Wolltest du ihn dort liegen lassen?"
"Ich wollte Rache", schrie ich dieses Mal. Fassungslos sah er mir ins Gesicht.
"Du wolltest Rache", murmelte er und sah weg. "Während deine Tochter und dein Mann im Krankenhaus liegen, wolltest du Rache nehmen?", zischte er und ich schluckte.
"Yekta, er hat mir mein Leben zur Hölle gemacht! Er hat mir so viel Leid zugefügt. Jetzt liegt meine Tochter nur wegen ihm im Sterben. Du kannst doch jetzt nicht wütend auf mich sein, weil ich Rache nehmen wollte", schrie ich. "Ich bin nicht wütend, weil du Rache wolltest. Ich bin wütend, weil du dumm gehandelt hast!", schrie er. "Wenn du ihn umgebracht hättest und wir nicht da wären, würdest du hinter Gittern enden Dalya. Ist das dir bewusst?"

Ich sagte nichts mehr und sah weg. Eine Träne lief über meine Wange, die ich schnell wegwischte. Yekta nahm mein Gesicht zwischen seine Händen und legte seine Stirn an meine. Er sah mir direkt in die Augen.

"Dalya, ich habe mir Sorgen gemacht. Wenn dir etwas zustoßen würde, könnte ich nicht weiterleben. Du weißt ganz genau, dass ich das Selim heimzahlen würde. Hätte ich nicht bemerkt, dass du komisch drauf bist und dir nicht gefolgt wäre, was würde dann passieren? Denkst du ich könnte damit leben, wenn dir und unserem Kind etwas wegen mir zustoßen würde?", fragte er und seine Hand lag in der nächsten Sekunde auf meinem Bauch. Mit geweiteten Augen sah ich zu ihm.
"D-Du..-", ich brachte nichts raus und sah immer noch geschockt an. Im nächsten Moment lief mir eine Träne über meine Wange. "Ich wollte es dir sagen", flüsterte ich. "Du solltest es als erstes wissen."

Yekta sah mich lächelnd an und strich mit seinem Daumen über meine Wange.

"Ich weiß. Ich würde es auch gerne von dir hören, aber du kennst ja Aleyna. Als du so schnell aus dem Krankenhaus gelaufen bist, ist sie reingekommen und hat es verplappert, da sie Angst hatte, dass euch etwas passieren könnte." Unter Tränen lachte ich leicht und sah in Yekta's Augen. "Wir werden zum zweiten Mal Eltern", flüsterte er und sah mich verträumt an. Ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken, als meine Gedanken zu Yelda wanderten. "Wir fahren jetzt zu unserer Tochter", kam von Yekta, woraufhin ich nickte.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt