Der Rest des Frühstücks lief recht ruhig ab, ohne weitere unangenehmen Vorkommnisse. Nur Claire hielt es für lustig mich ein paar Mal zu sticheln, aber da stand ich drüber und ignorierte es Zähne knirschend.
Wenn es nach mir gehen würde, dann würde ich dieses Mädchen-
»Alles okay bei dir, Owen?« Isaiah, der mich aus meinen Mordfantasien gerissen hatte, sah mich fragend an.
»Äh, ja ja, alles bester Ordnung.« Wollte ich ihn beruhigen, doch der Junge sah mich misstrauisch an.
»Das sah eben aber ganz anders aus. Du hast mit den Zähnen geknirscht und dein Gesicht verzogen.« Hm, hatte er mich wirklich die ganze Zeit beobachtet?!
»Es ist wirklich alles bestens. Ich habe eben nur kurz nachgedacht.« Jetzt schien Isaiah zufriedener zu sein.
»Ach so... Und über was?« Ich lachte kurz auf.
»Neugierig bist du ja gar nicht.« Schmunzelnd blickte ich zu Isaiah neben mir, der ertappt auf den Boden sah, während er ein Glas von eben abtrocknete.
»Ich habe eben über Claire nachgedacht...« Der dunkelbrauner Haarschopf von Isaiah wurde in einer bemerkenswerten Geschwindigkeit erhoben und grinsend sah er mich an.
»Claire also?! Interessiert sie dich?« Irritiert sah ich runter.
»Eigentlich nicht. Ich habe mich mich nur einige Dinge über sie gefragt. Zum Beispiel, warum sie von Tag zu Tag irgendwie aufgedrehter ist...« Isaiah nickte wissend.
»Verstehe. Nun, ich kann es dir sagen, warum sie so drauf ist.« Überrascht zog ich meine Augenbrauen in die Höhe.
»Ach so?«
»Ja, sie hat bald Geburtstag. Sie wird dann 18.« Fing der dunkelhaariger Junge an zu erzählen.
»Und das ist so besonders?« Wollte ich wissen.
»Nun ja... Früher war der 18. Geburtstag weitaus 'besonderer' als jetzt, aber dennoch ist er jetzt nicht ganz unwichtig.«
»Wie darf ich das verstehen?« Wollte ich wissen, denn das ganze interessierte mich nun schon ein bisschen.
»Du musst mir versprechen, dass du es niemanden sagst, was ich dir jetzt erzähle.« Ich nickte.
»Also gut. Kenzy, unser Herr, ist... Anders als die anderen Menschen-« Ein lautes Lachen meinerseits unterbrach Isaiah.
»Das ist mir durchaus schon aufgefallen.« Der Junge sah mich entschuldigend an.
»Stimmt ja, du bist ein Vampir, dir dürfte das vermutlich sofort als erstes aufgefallen sein. Na ja, jedenfalls ist sein Stand in der jetztigen Gesellschaft voller Dämonen, Werwölfen, Vampiren und so weiter dennoch so, dass keiner ihn angreifen würde. Er kann als einziger mir bekannter Mensch ohne weiteres raus gehen und sich unter die Monster mischen.« Das war durchaus sehr interessant.
»Und das obwohl er ein Mensch ist?« Fragte ich ungläubig und Isaiah nickte.
»Ja. Ich habe keine Ahnung wie er das kann, beziehungsweise warum er auf Grund seines Mensch-sein nicht angegriffen wird. Aber dir dürfte doch auch seine Ausstrahlung aufgefallen sein, die sich von uns anderen Menschen unterscheidet.« Ich nickte. Ja, als ich ihn der erste Mal gesehen habe, ist mir diese Ausstrahlung von Kenzy aufgefallen. Ich konnte bei weitem nicht benennen was es war, aber ich hatte Respekt vor dem Menschen und vermutlich ging es nicht nur mir so, sondern er hatte die selbe Wirkung auf andere Wesen.
»Du hast Respekt vor Kenzy!« Das war eine Feststellung und keine Frage.
Ich nickte.
»Du hast Respekt vor Kenzy und das obwohl du ein Vampir bist und Kenzy unter anderem Umständen vielleicht als Beute sehen würdest. Aber du bist damit nicht alleine. Ich habe keine Ahnung woran das liegt und ob Kenzy wirklich nur ein Mensch ist, aber er hat nun mal diese Ausstrahlung und er nutzt diese auch... Du musst wissen, es gibt nicht mehr viele Menschen. Wir scheinen... Gut zu schmecken.« Ich biss die Zähne zusammen. Oh ja! Er hatte recht! Auch wenn ich bisher nur von einem Menschen Blut getrunken habe und zwar von ihm, stimmte ich Isaiah zu. Menschen schmecken wirklich sehr gut!
»Aber dennoch gibt es uns noch und einige sammeln uns.« Der Junge, der mir diesen Vortrag erzählte, strich sich unwohl über seine langen Pullover Ärmel, die vermutlich einige unschöne Vampirbisse versteckten.
»Kenzy hat es sich zur Aufgabe gemacht Menschen zu suchen und bei sich aufzunehmen. Zwar möchte bei weitem nicht jeder seine Menschen abgeben, aber einige machen mit Kenzy Deals, die umfassen, dass wir bei ihm in Sicherheit sind und auf wachsen. Bis wir 18. sind, leben wir hier in diesem Anwesen. Dann haben wir die Wahl, ob wir hier bleiben oder unseren eigenen Weg gehen wollen.« Ich staunte nicht schlecht und konnte meine Gefühle derzeit nicht ganz einordnen.
»Und darauf freut sich Claire? Vor die Wahl gesetzt zu werden hier zu bleiben oder auf eigenen Beinen zu stehen?« Wollte ich wissen.
Isaiah zuckte mit den Schultern.
»Keine Ahnung. Aber das wäre das einzige was ich mir vorstellen kann.« Ich nickte und fasste mir nachdenklich ans Kinn.
Das war sehr interessant!
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I'm a Slave (⚣)
Vampire(...)Zwei Wärter hielten mich an meinen Armen fest, während mir ein anderer gewaltsam eine Schiene unten und oben über meine Zahnreihen und die kleinen Widerhaken in mein Zahnfleisch drückte. Mein aggressives Fauchen störte ihn dabei anscheinend ke...