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Ich stellte das Kochbuch zurück ins Bücherregal, jedoch bedacht es nicht gleichauf zu den restlichen Büchern ins Regal zu schieben, sodass ich es jederzeit sofort wieder finden konnte.
Dann drehte ich mich wieder zu Klara um und sah sie fragend an.
»Ist Kenzy noch in der Küche?« Erkundigte ich mich und das blonde Mädchen nickte zustimmend.
»Ja, ich denke schon.« Meinte sie und ich beschloss dem Jäger Gesellschaft zu leisten. Vielleicht hatte ich ja Glück und er würde mich jetzt ihm helfen lassen.

Mit geschmeidigen und geräuschlosen Schritten begab ich mich in die Küche und lehnte mich mit verschränkten Armen in den Türrahmen.
Gespannt sah ich Kenzy zu wie er an der Arbeitsplatte werkelte, während er den Ofen zum Vorheizen angestellt hatte.
Dass ich nicht viel sehen konnte, als die Musklen des attraktiven Jägers, die sich spielerisch bei jeder seiner Bewegung unter seinem Hemd abzeichneten störte mich natürlich sehr. Der Mann trug wie so oft ein weißes Hemd, das elegant seinen Oberkörper umspielte. Seine Ärmel hatte er bis zu den Ellenbogen hoch gekrempelt und präsentierte so die zahlreichen Motive aus dunkler Tinte auf seinen starken Unterarmen. Dass Kenzy noch schwarze Hosenträger trug, die farblich zu seiner Stoffhose passten, sprach mich dann zusätzlich irgendwie noch mehr an als ich gedacht hätte.

»Wie langr hast du noch vor mich anzustarren, Owen?« Ich zuckte leicht zusammen, als mich Kenzy's sinnliche Stimme aus den Gedanken gerissen hatte. Es war beeindruckend was für sensible Sinne ein Jäger, beziehungsweise Kenzy hatte. Immer wieder erwischte er mich, einen Vampir, dabei wie ich ihn beobachtete oder wie ich mich ihm tonlos näherte. Andernfalls wäre es vermutlich auch nicht sonderlich klug auf Monsterjagd zu gehen...

Ich trat einige Schritte, dieses Mal etwas geräuschvoller, schließlich wollte ich mich hier ja ab und zu meinen Mitbewohnern anpassen, auf den Mann an der Arbeitsplatte zu, ohne dass sich dieser zu mir umdrehte.
»Verzeiht, wenn ich Euch gestört habe.« Fing ich an und stellte mich schräg hinter Kenzy, der verneinend den Kopf schüttelte.
»Oh, du störst nicht.« Meinte er darauf.
»Gibt es etwas das du mir sagen willst?« Wurde ich gefragt und unsicher trat ich noch näher zu Kenzy.
»Ich wollte fragen, ob ich Euch bei irgendetwas helfen könnte. Ich würde Euch sehr gerne helfen!« Erklärte ich und registrierte leicht überrascht wie der Mann mit seiner Tätigkeit inne hielt und sich zu mir drehte.
Er sah mich mit einem Blick an, als wäre er etwas überrascht, würde aber gleichzeitig über etwas nachdenken.

Schließlich nickte Kenzy und gab mir ein Hamdzeichen, dass ich zu ihm an die Arbeitsplatte treten sollte.
»Du kannst mir helfen.« Erklärte er und deutete auf einen Topf auf dem Herd.
»Da drin sind passierte Tomaten, die ich vorhin gemacht habe. Darauß soll eine Soße werden und du, lieber Owen, wirst mir dabei helfen die noch restlichen Zutaten fertig zu machen. Wie klingt das?« Kenzy sah mit einem belustigen Funkeln in den Augen zu mir runter und ich nickte erfreut.
»Das klingt sehr gut!« Gab ich meine Antwort.
»Sehr schön zu hören. Mit deiner Hilfe könnten wir dann noch zeitiger essen.« Meinte Kenzy und holte so gleich für mich ein Schneidbrett und ein scharfes Messer, welches er vor mich hin legte.
Ich verbiss mir den Kommentar, dass ich ihn zuvor schon gefragt hatte, ob er meine Hilfe bräuchte, er aber dies verneint hatte. Vermutlich wurde ihm jetzt klar, dass er alleine doch länger bräuchte als zunächst von ihm angenommen. Oder er wollte, dass ich mich gebraucht fühle und ihm eine Hilfe zu sein.

»Wenn du möchtest, kannst du die Tomaten und Zwiebeln schneiden. So klein wie es geht.« Bat der Jäger, der kurz darauf das Gemüse vor meinem Brett.
Ich nickte und begann damit die Zwiebel zu schälen.
»Sehr wohl, das dürfte ich gerade so hinbekommen.« Meinte ich und hörte Kenzy belustigt schnaufen.
»Sehr gut. Die Schalen und restlichen Abfall kannst hier in die Schüssel geben. Das klein Geschnittene hier rein. Pass ja auf, dass du das nicht vertauscht!« Warnte der Jäger und stellte mir zwei verschieden farbige Schüsseln hin. In die grüne gab ich die Abfallreste und in die rote würde ich die Tomaten und Zwiebeln geben.

I'm a Slave (⚣)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt