Mit großen Augen starrte ich Seymour an und konnte nicht glauben was eben von sich gegeben hat.
»Kenzy hat sie... Getötet?! Wie? Sowas ist schlichtweg unmöglich! Alleine einen Vampir so zu verletzten, dass es für ihn bedrohlich sein könnte ist schon verflucht schwer. Einen zu töten gänzlich unmöglich! Und dann gleich zwei?! Zwei Brüder?! Eine feindliche Konfrontation hätte Kenzy niemals überleben dürfen!« Erklärte ich aufgebracht und spürte wie sich die Rädchen in meinem Kopf drehten um eine logische Erklärung dafür zu finden.
Beziehungen, egal in welcher Form, ob zwischen Liebenden oder Geschwistern, waren zwar unter Vampiren sehr selten aber verflucht stark. Würde dann einem was passieren, würde der andere Partner völlig durch drehen und alles und jeden töten ohne aufzuhalten zu sein! Wenn Kenzy also auf ein Vampirbruderpaar gestoßen war und es doch tatsächlich geschafft haben mag einen von ihn zu töten, wie auch immer es ihm möglich gewesen ist, hätte er nicht auch nur den Hauch einer Chance gegen den anderen Vampir haben dürfen!Misstrauisch legte Seymour seinen Kopf leicht schief.
»Du scheinst nicht viel von Kenzy zu wissen, hm?« Erkundigte er sich vorsichtig und erst jetzt erkannte ich, dass ich absolut nichts von dem attraktivem Mann wusste.
Ich schüttelte als Antwort den Kopf.
»Verstehe...« Murmelte der junge Mann und drehte sich wieder zu dem Kreuz, mit dem er seiner Schwester gedenkte.
»Hör mal, Seymour, ich kann verstehen dass du Angst vor mir-«
»Oh, ich hab keine Angst vor dir! Ich kann dich nur nicht leiden!« Unterbrach mich der Rothaarige und ich verdrehte die Augen.
»Und das weil ich ein Vampir bin. Und das ist nicht fair von dir!« Meine Stimme wurde etwas lauter als ich beabsichtig hatte, doch Seymour schien dies nicht weniger zu interessieren und schnaubte nur verächtlich.
»Vampire sind Monster, die es lieben anderen Leid zu zu fügen und zu quälen! Die mit Genuss Blut trinken und töten! Vampire sind böse!« Zischte Seymour, während er sich sichtbar unwohl über seine Oberarme strich und mir entwich ein schweres Seufzen.
»Genau wie alle Menschen lieb und nett sind, hm. Ich kenne mittlerweile acht Menschen, vermutlich mehr als ich in meinem gesamten Leben je gesehen habe, und eines kann ich dir sagen - keiner von ihnen ist weder gleich vom Wesen her, noch sind alle lieb und nett.« Mit meinen letzten Worten visierte ich Seymour scharf an und kurz blickte mich der Rothaarige überrascht an, eh er schnell meinem Blick auswich.
»Hör mal, ich will nichts böses. Weder dir noch irgendwem anderen! Du musst doch auch bemerken, dass ich nicht wie die Vampire bin, auf die du getroffen bist! Und das muss dir doch auch irgendwie beswusst sein, sonst hättest du mich nicht zu Irene's Kreuz geführt...« Meinte ich mit einer leichten Andeutung eines vorsichtigen Lächelns auf meinen Lippen.
»Owen, wieso bist du hier?« Fragte mich der Rothaarige dann plötzlich und ich sah ihn überrascht an.
»Na, weil du mir doch gesagt hast, dass ich-«
»Das meinte ich nicht. Ich meinte, warum bist du bei Kenzy? Du hättest doch schon zuvor die ganze Zeit abhauen können. Mit Sicherheit hätte dich auch niemand aufgehalten!« Ich gebe zu, Seymour's Frage hatte mich etwas überrumpelt und auf die Schnelle fiel mir keine Erklärung ein, die den jungen Mann befriedigt hätte und so erzählte ich ihm einfach die Wahrheit.Ich steckte mir meine Hände in die Taschen meiner locker sitzenden Hose und sah auf das Holzkreuz von Irene, das Seymour höchstwahrscheinlich selbst gebaut hatte.
»Ich mag Kenzy, ich bin gerne in seiner Nähe! Außerdem füttert er mich.« Belustigt schielte ich rüber zu Seymour, der mich fassungslos an starrte.
Leise lachte ich auf und schüttelte sachte den Kopf.
»Okay, Spaß bei Seite... Aber ernsthaft, ich bin gerne in Kenzy's Nähe. Er ist interessant und ich mag ihn! Ebenso wie die anderen. Wir verstehen uns auch ganz gut. Klar war am Anfang die Unsicherheit da und die Angst dass ich irgendwen angreifen und ihm das Blut aussaugen könnte, aber die anderen haben schnell gemerkt dass solche Gefahr nicht von mir auszusehen sein wird und wir kommen gut mit einander klar.« Ich drehte mich wieder zu dem rothaarigen jungen Mann und sah ihn sanft an.
»Ich würde es schön finden, wenn wir beide auch gut miteinander klar kommen würden. Wir müssen, Gott bewahre, keine Freunde werden, aber wir beide hätten doch was davon wenn wir uns etwas besser verstehen würden. Findest du nicht auch?« Lange blickten mich Seymour's dunkle Augen ausdruckslos an. Irgendwie sahen seine Augen aus wie die Knopfaugen eines Teddybären...
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I'm a Slave (⚣)
Vampir(...)Zwei Wärter hielten mich an meinen Armen fest, während mir ein anderer gewaltsam eine Schiene unten und oben über meine Zahnreihen und die kleinen Widerhaken in mein Zahnfleisch drückte. Mein aggressives Fauchen störte ihn dabei anscheinend ke...