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Schockiert wurde ich von meheren Augenpaaren angestarrt und ich verstand nicht was los war.
»Was?« Fragte ich überfordert nach und Kenzy räusperte sich.
»Heather ist... Schwanger?« Fragte er zögerlich nach und ich nickte.
»Ja, ist sie.« Antwortete ich und sah Seymour an, der sich nervös wieder auf seinem Platz nieder ließ und dessen olivfarbende Haut einen interessanten rot Ton angenommen hatte.
»Aaaawww, ein Baby!« Rief Klara entzückt und sah mit glänzenden Augen zwischen Seymour und Heather hin und her.
»Wie schön! Gut gemacht, ihr beiden!« Meinte sie fröhlich und brachte uns zum lachen.
»Woher weißt du das?« Fragte mich Kenzy und ich drehte mich zu Heather, die sich gedankenverloren über ihren noch flachen Bauch strich.
»Nun ja, ihr Blut riecht anders... Besser. Ziemlich schwer zu erklären.« Gab ich meine Antwort und wie Seymour auf meine Aussage reagierte war ja nicht wirklich verwunderlich.
»Ich warne dich, Vampir! Wenn du auch nur versuchst Heather was anzutun, werde ich-«
»WAS wirst du tun, Seymour, hm? Ich bin ein Vampir und du nur ein schwächlicher Mensch, vergiss das ja nicht! Wenn ich es drauf anlegen wollen würde, hätte keiner von euch auch nur die geringste Chance gegen mich! Aber ich sitze hier friedlich und im Gegensatz zu mir machst du einen Aufstand! Sei also ruhig und iss dein Essen!«

Kurz sah mich Seymour ausdruckslos an, während sich die anderen sichtbar das Lachen verkneifen mussten, eh wieder alle an fingen ihre Nudeln zu essen.
Jedoch spürte ich auch wie mein Verlangen nach Blut immer stärker wurde.
Ich schluckte trocken und versuchte meinen Hunger dadurch zu minimieren. Natürlich vergebens.
Angestachelt wurde mein Hunger dann auch noch dadurch, in dem ich neben Kenzy und einer schwangeren Heather saß und bei beiden wunderbar riechendes durch die Adern floss.
»Alles in Ordnung, Owen?« Fragte mich zu meiner Überraschung Jane, die, genauso wie Milo, ziemlich introvertierte Menschen waren und selten von sich aus ein Gespräch an fingen.
Ich nickte nur und wusste gar nicht wen ich damit versuchte zu überzeugen. Jane oder mich.
»Sicher? Du schaust nicht gut aus.« Meinte dann auch Milo und sah mich prüfend an.
»Ja ja, alles gut. Ich hab nur... Hunger...« Sagte ich leise und von Seymour kam ein genervtes Stöhnen. Tja, wessen Schuld war es wohl?! Hätte er mich nicht in den See geschubst oder nicht eine Stunde damit gewartet dass ich aus dem Wasser gezogen wurde, wäre mein Verlangen nach Blut noch nicht SO groß.

Claire strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und als sie sich dann über den Hals fuhr, riss sie das Pflaster ab, was sie kurz verwirrt an sah und sich dann in die Tasche ihrer kurzen Hose steckte.
Zu meinem Pech nur saß sie jedoch so, dass Seymour nun genau sehen konnte was das Pflaster verdeckt hatte und seine Augen weiteten sich.
Dann suchten seine Augen kurz die Gestalt von Isaiah am Tisch und unterzog ihn einer prüfenden Musterung. Es waren zwar schon einige Tage vergangen seitdem ich den Jungen gebissen und sein himmlisch schmeckendes Blut getrunken hatte, aber dennoch konnte man erkennen, dass sich zu den ganzen Narben an seinem Körper ein neuer Biss am Hals gesellt hatte.

Schockiert starrte Seymour kurz mich an, eh er sich aufgeregt an Kenzy richtete.
»Das da hat Claire und Isaiah gebissen und ihr Blut getrunken?!« Rief er, während er auf mich zeigte. Seine Stimme hatte einen eigenartigen schrillen Ton angenommen.
»Das war ein Unfall und Owen hat einen Namen! Außerdem solltest du vorsichtig sein was du von dir gibst!« Stellte Kenzy erbost klar, doch Seymour schnaubte nur abfällig.
»Ein Unfall?! Zwei Mal?! Kenzy, ich bitte dich! Check es doch, der Blutsauger nutzt dich aus! Er frisst sich bei dir durch!« Schlagartig herrschte Stille am Tisch. Keiner wagte es im Moment auch nur zu atmen und schockiert aber auch verletzt starrte ich Seymour in die dunklen Augen, die mich voller Hass an blickten.
In meiner Brust verspürte ich ein eigenartiges Ziehen und ohne ein Geräusch von mir zu geben erhob ich mich von meinem Stuhl und verließ ein weiteres Mal das Haus.

Draußen war gerade die Sonne dabei unter zu gehen und schickte ein rötliches Licht über das Gelände und ich setzte mich unter dem Pavilion auf einen der Holzstühle.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich Seymour's Worte nicht wirklich getroffen haben. Ich kann ja durchaus verstehen wenn man anfangs Angst vor mir hat, schließlich bin ich ein Vampir und ernähre mich nun Mal von Blut. Das konnte verständlicherweise schon auf den ein oder anderen abschreckend wirken. Aber ich versuchte doch schon alles was in meiner Macht stand, und so weit es meine Natur zu ließ, dass man keine Angst vor mir zu haben braucht. Aber Seymour hatte keine Angst vor mir, sondern hasste mich und ließ es mich bei jeder Gelegenheit spüren ohne dass ich was getan habe was seinem Hass mir gegenüber erklären könnte.

I'm a Slave (⚣)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt