»Sir?« Es war bereits dunkel, als Kenzy und ich wieder zu Hause ankamen. Zu Hause. Es war merkwürdig so etwas wie ein 'zu Hause' zu haben. Aber es war schön. Sehr schön! Und es war noch sehr viel schöner jemanden wie Kenzy zu haben, der mit einem in diesem zu Hause wohnte.
Wir waren gerade erst durch die große Pforte von Kenzy's Anwesen getreten, da konnte ich nicht mehr warten ihn mit Fragen zu durchlöchern.»Ja?« Forderte mich der attraktive Mensch dazu auf ihm mein Anliegen zu schildern und zog sich seinen Mantel aus.
»Wurdet Ihr schon mal von einem Vampir gebissen?« Fragte ich unverblümt und prompt bekam ich einen mehr als nur überraschten, fast schon schockierten Blick von Kenzy geschenkt.
»Wie kommst du denn da drauf?« Stellte er die Gegenfrage und ich zuckte unsicher mit den Schultern.
»Nun ja...« Fing ich langsam an.
»Olly hat mir erzählt, dass die kleine Werwölfin Ally ihn hin und wieder bittet sie zu beißen.« Ein amüsiertes Schnauben entkam dem Menschen und nickte für sich.
»Jaa, die 'Anzeichen' dazu hab ich durchaus gesehen.« Bermerkte er schmunzelnd. Vermutlich hatte er ebenfalls die Vampirbisse an Ally's Hals gesehen, die ja nur von Olly stammen konnten.
»Wie erwähnt, hat er gesagt, dass sie ihn bittet sie zu beißen. Olly meinte, dass Ally das Gefühl, wenn Olly's Reißzähne sich in ihr Fleisch versenken, angenehm findet...« Entgegen meiner Erwartung schien Kenzy meine Aussagen nicht im Geringsten zu überraschen und dies wiederum überraschte mich.
»Und darum frage ich Euch, ob Ihr schon mal von einem Vampir gebissen worden seid und Ally's Empfindungen eventuell bestätigen könnt. Oder verneinen.« Nun hob Kenzy eine Augenbraue an und schien ganz genau zu überlegen mit welchen Worten er am besten eine an mich gerichtete Antwort formulieren konnte.
»Ich wurde noch nie von einem Vampir gebissen, überraschenderweise. Aber viel hat eins öfters nicht gefehlt.« Ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären warum dem so war, aber irgendwie beruhigten mich Kenzy's Worte, dass er noch nie von einem Vampir gebissen worden ist. Vermutlich deshalb, weil ich dann Kenzy's erster Biss sein werde und er dann bei mir und zwischen meinen Fängen vor Ekstase wie flüssige Schokolade zerschmelzen würde.»Owen, Konzentration. Sonst fängst du noch an zu sabbern.« Riss mich Kenzy dann plötzlich aus meiner, von meinen Gelüsten durchtränkten Fantasie und ertappt sah ich hoch in Kenzy's verschieden farbigen Augen, die belustigt funkelten.
Aber dann änderte sich sein Gesichtsausdruck und er wirkte wieder ernst und unserem Gespräch zuteil.
»Die Sache ist die, ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Biss eines Vampirs nicht zwingend weh tun muss. Wenn zum Beispiel der Vampir ganz vorsichtig und mit viel Gefühl zu beißt, so wie es dein Freund bei Ally ganz bestimmt getan hat. Ich kann dir nämlich sagen, dass Ally sehr schmerzempfindlich ist und sich niemals freiwillig von einem Vampir beißen lassen würde, wenn es ihr weh tun würde.« Zwar störte mich irgendwie diese Theorie aber dennoch kam es mir irgendwie plausibel vor. Olly war keiner, der absichtlich jemandem weh tat. Und es kam mir so vor, als würde er Ally am allerwenigsten weh tun wollen.»Davon mal abgesehen ist der Grad zwischen Schmerz und Lust verdammt schmal und verschwimmt auch nicht zu selten.« Erklärte Kenzy mit einem eigenartigen Unterton in seiner Stimme, die mich ihn verwundert anblicken ließ. Der attraktive Mensch mit den zwei verschieden farbigen Augen hatte seine Unterlippe zwischen seine Zähne geklemmt und mit einem ungewöhnlichen Glitzern in den bunten Irden starrte er geradeaus und ohne dass es der Fall sein mag, hatte ich das Gefühl, er wolle meinem Blick ausweichen.
Dennoch unterzog ich seinen Worten eine Analyse und kam schlussendlich dazu, dass mich diese Worte sehr befriedigten. Ein verschwommener Grad zwischen Schmerz und Lust. Ja, das machte in meinen Augen daraus Sinn. Zwar fiel mir in diesem Moment kein passendes Beispiel dazu ein, aber mit den Worten Kenzy's konnte ich mich durchaus anfreunden.
Schmerz und Lust... Mir gefiel das. Mir gefiel das sogar sehr!»Ich würde dir auch gerne einige Fragen stellen wollen.« Sprach Kenzy und ich folgte ihm in die Küche. Überrascht von der Tatsache, dass ich etwas wissen könnte, was sich außerhalb Kenzy's Wissensstand befand starrte ich ihn an und nickte, obwohl er vor mir lief und mich so nicht sehen konnte.
»Ähm... Klar, stellt Eure Fragen.« Doch sofort kam der Mensch dem nicht nach, sondern wies mir erst an mich an meinem Stammplatz am Küchentisch zu setzen, was ich auch tat.
Dann hörte ich, wie Kenzy was aus dem Kühlschrank holte und dann ein großes Schraubglas vor mich hin stellte.
Einige Sekunden lang, starrte ich das mit einer roten dickflüssigen Substanz gefüllte Glasgefäß einfach nur an, in denen sich Kenzy auf seinen Platz setzte und aus einer metallenen Kanne kalten Kaffe in eine schwarze Tasse goss.

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I'm a Slave (⚣)
Vampire(...)Zwei Wärter hielten mich an meinen Armen fest, während mir ein anderer gewaltsam eine Schiene unten und oben über meine Zahnreihen und die kleinen Widerhaken in mein Zahnfleisch drückte. Mein aggressives Fauchen störte ihn dabei anscheinend ke...