Kapitel 12

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Trotz, dass ich es vermutet hatte, war ich im ersten ziemlich irritiert. Es war nicht richtig, ganz und gar nicht. Aber die Impulse, die mir sagten ich sollte ihn lieber weg stoßen, waren nicht stark genug. Ich schloss die Augen und ließ mich auf den Kuss ein.
Er war um einiges intensiver, als die, die er mir gegeben hatte als er vorgetäuscht hatte mein Mann zu sein. Er hatte sich zurückgehalten und das nicht nur ein wenig, sondern total. Das hier war echt. Hier war nichts vorgespielt, echte Gefühle mischten hier mit.
Ich legte meine Arme um seinen Hals und er mir seine Hände daraufhin an die Taille. Immer und immer wieder berührten sich unsere Lippen erneut. Mein Herz schlug wie verrückt. Von allen Küssen die ich in meinem Leben bis jetzt je bekommen hatte, fühlte sich das gerade mit Abstand am schönsten an. Und es machte Lust auf mehr. Auf viel mehr. Auf alles, was zwischen zwei Menschen passieren konnte, die sich liebten.
'Liebe?!', schoss es mir durch den Kopf. Ja, das schien das richtige Wort hierfür zu sein. Nach der Sache mit Kai hätte ich nicht gedacht, nach so kurzer Zeit wieder jemanden so nahe kommen zu können. Doch Stephan war nicht irgendjemand. Er war mein Retter, mein Beschützer, mein Seelenverwandter. Mein Held. Und leugnen, dass er mir seit unserer ersten Begegnung den Kopf verdreht hatte konnte ich jetzt definitiv nicht mehr. Nicht nach diesen zärtlichen Küssen und ich wollte nicht damit aufhören. Niemals mehr und Stephan schien es ähnlich zu gehen.
Es war erstaunlich, dass ich fähig war einen Mann nach so kurzer Zeit nach der Trennung von Kai an mich ran zu lassen. Nach einer Beziehung voller Gewalt, Missbrauch und Kummer. Jedoch vertraute ich Stephan voll und ganz. Es hätte jederzeit jemand ins Ärztezimmer kommen können, man hätte es jedenfalls versuchen können herein zu kommen, denn wir standen ja noch immer vor der Tür. Nur kam keiner.
Minutenlang waren wir ungestört und bekamen nicht einfach nicht genug von den Lippen des jeweils anderen. Ich spürte, wie Stephan langsam seine Hände unter meinen Kassak gleiten ließ. Sanft strichen seine Finger über meinen Bauch nach hinten zum Rücken. Ich erschauderte. So zärtlich hatte Kai mich schon ewig nicht mehr berührt gehabt, eigentlich hatte er es auch vor den ersten Auseinandersetzungen nie so geschafft wie Stephan jetzt. Er schien vergessen haben wo wir uns befanden, aber mir fiel es schlagartig wieder ein. Wir waren im Ärztezimmer und sollte es wirklich darauf hinaus laufen, woran ich dachte, durfte es nicht hier passieren.
Ich legte meine Hände auf seine und hielt ihn auf. "Stop!", keuchte ich. Die Küsse hatten mir regelrecht den Atem geraubt. Stephan zog erschrocken seine Hände zurück. "Entschuldige, ich.. ich bin zu weit gegangen!", stammelte er und wich zurück. "Nein, Nein!", protestierte ich. "Das hier ist nur der falsche Ort für Zweisamkeit. Wir können aber woanders hin, vorausgesetzt du möchtest das." Ich wollte es unbedingt. Jetzt auf der Stelle. "Die Frage ist eher ob du das willst.", meinte Stephan. Ohne ihm eine Antwort zu geben nahm ich seine Hand. Ich wusste genau, wo wir hin konnten.
Eilig lief ich mit ihm durchs Krankenhaus, bis wir in einem ganz bestimmten Trakt angekommen waren. "Wo sind wir hier?", fragte Stephan. Ich öffnete wortlos eine Tür und führte ihn in den Raum. "Bereitschaftsraum 14.", beantwortete ich seine Frage und Stephan schien zu verstehen. Ein Raum mit einem Bett war schließlich eindeutig genug. Stephan schaute zwischen der Tür und mir hin und her. "Und wenn einer kommt?", fragte er. Ich überlegte kurz und dann fiel mir das kleine Schränkchen ins Auge, das neben der Tür stand. Ich ging an ihm vorbei und schob es vor den Eingang. Wenn es schon keine Möglichkeit zum zu schließen gab, musste man sich eben zu helfen wissen. Stephan lachte. "Clever!", sagte er und kam auf mich zu. Nur das Licht, das durch die Schlitze des Rolllos herein fiel, spendete ein wenig Helligkeit. Auf eine skurrile Art und Weise, wirkte es romantisch. Wie bereits oben im Ärztezimmer wurde ich von Stephan gegen die Tür gedrückt und das Zungenspiel begann erneut. Noch leidenschaftlicher als vor ein paar Minuten, wenn das überhaupt möglich war. Er legte seine Hände an meinen Kittel, um ihn mir über die Schultern zu streifen. "Ich finde zwar dieser Ärztekittel steht dir fantastisch, aber ich glaube der würde ein bisschen stören.", meinte Stephan und ich kicherte in den Kuss hinein.
Der Kittel landete auf dem Boden. "Dasselbe gilt für deine Uniform.", nuschelte ich zwischen zwei Küssen und streifte ihm die Jacke ab. 'Moment!', schoss es mir durch den Kopf. 'Uniform?! War er im Dienst?!', fragte ich mich. Komischerweise hatte ich mir die ganze Zeit keine Gedanken darum gemacht und wollte es jetzt auch nicht mehr tun. 'Konzentrier dich, Elena!', ermahnte ich mich stumm. 'Und wag dich ja nicht ihn jetzt zu fragen, das würde die Stimmung vermiesen!' Ich verwarf all meine Gedanken und konzentrierte mich nur noch auf Stephan und auf das, was in diesen Augenblicken zwischen uns geschah. Es war zu spät, um jetzt noch einen Rückzieher zu machen, auch wenn sich plötzlich wieder ein Fünkchen Vernunft in mir zu regen versuchte. 'Tu das nicht!', schrie es, doch meine Gefühle für Stephan hatten längst die Oberhand gewonnen. Es war einfach zu schön und ich wollte nur eins und zwar diesen Mann.
Und so wie es schien, konnte Stephan sich inzwischen auch nicht mehr zurück halten. Ehe ich reagieren konnte, zog er mir den Kassak über den Kopf und zog mich dann wieder an sich. Im BH vor ihm zu stehen, ohne weiteren Stoff der meinen Oberkörper bedeckte, war komisch. Schamgefühl machte sich breit, als er begann meinen Hals mit sanften Küssen zu verwöhnen. Ich versteifte mich. Meine Wunden, die ich mir beim Sprung aus dem Auto zugefügt hatte und die Verletzungen die Kai zu verantworten hatte waren kaum verheilt. Der Sex mit Kai war auch nicht gerade liebevoll gewesen, die letzten Monate hatte er mich einfach gezwungen, auch wenn ich gewehrt hatte. Das hatte ihn eher noch mehr angemacht und ich hatte es irgendwann über mich ergehen lassen. Die Worte, die er mir immer an den Kopf geworfen hatte, kamen mir in den Sinn. 'Du bist zu dick!', 'Du bist ein Brett im Bett!', 'Du hässliche Schabracke!', 'Nicht mal für den Straßenstrich wärst du zu gebrauchen, die würden für ne Nummer mit dir nicht mal einen Cent bezahlen!' und noch viele weitere Beleidigungen schwirrten in meinen Gedanken umher. 'Du wirst keinen außer mir finden der so etwas abstoßendes Flittchen wie dich freiwillig anpackt!' Und genau dieser Satz brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Tränen liefen mir nun auf einmal über die Wangen und ich stieß Stephan von mir.
"Hör auf!", flüsterte ich und Stephan blickte mich besorgt an. "Du kannst das nicht wollen!", fügte ich verzweifelt hinzu. "Was, warum denn?", fragte er. "Du weinst ja!", stellte er erschrocken fest. "Elena, was ist plötzlich los?!", wollte Stephan wissen. "Ich bin nicht gut genug, okay?!", ging ich ihn an. "Für dich mein ich! Schau mich doch mal an!", schluchzte ich. "Das tue ich.", antwortete Stephan ruhig. "Hier ist es zu dunkel, um irgendwas sehen zu können!", protestierte ich. "Wäre es heller, würdest du sehen wie abstoßend ich bin!" Ich konnte einfach nichts gegen diesen Gefühlsausbruch tun. "Das ist vollkommener Blödsinn und das weißt du auch." Stephan sprach immer noch ganz ruhig. "Ich hab gute Augen und das was ich da sehe gefällt mir. Und beim Rest wird es nicht anders sein." Er legte seine Hände an meine Wangen und drückte seine Stirn behutsam gegen meine. Sachte strich er mir mit dem Daumen eine Träne weg, aber eine neue nahm sofort ihren Platz ein. "Elena, ich bin nicht dein Ex und der war einfach nur ein riesen Arschloch." Hatte ich Stephan von den Vorfällen im Bett mit Kai auch erzählt? Ich war mir nicht sicher. Aber Stephan war schlau, er konnte sich wahrscheinlich selbst erklären warum ich gerade ein wenig die Fassung verlor. "Die ganzen Narben und das alles, ich sehe schlimmer aus wie Frankensteins Monster!", schluchzte ich. So hatte Kai mich auch immer genannt, Frankensteins Monster oder auch Zombie. Wegen der großen Narbe, die sich auf meinem Brustkorb befand und wegen vieler anderer kleineren Narben überall verteilt. Viele davon hatte er mir selbst zugefügt. "Du musst dich doch ekeln, das geht nicht anders!"
Doch Stephan blickte mich weiterhin liebevoll an. "Würde ich dich tatsächlich abstoßend finden, würde ich dann das tun?", fragte er und küsste meine Schläfe. Genau dort, wo sich eine meiner Narben befand. "Oder das?" Er hauchte zärtliche Küsse auf meine Schulter, wo sich noch viele Überreste meiner Schürfwunden befanden. Ich bekam eine Gänsehaut. "Oder das?" Er widmete sich wieder meinem Gesicht und küsste meine Tränen weg. Danach richtete er seinen Blick auf mein Dekolleté und ich wandte den Kopf ab. "Schau dir das nicht an!", flehte ich. "Warum nicht? Ich finde da gibt es nichts, wofür du dich schämen müsstest." Ich spürte, wie er mit dem Fingern die Narbe nach fuhr, dem Überbleibsel einer Sternotomie. Die Operation am offenen Herzen war damals für mich überlebensnotwendig gewesen. "Es ist widerlich!", flüsterte ich angeekelt von mir selbst und erneut liefen Tränen über mein Gesicht. Stephan fasste mich behutsam am Kinn. "Elena, schau mich an.", forderte er mich auf und drehte meinen Kopf wieder in seine Richtung. Ich schielte hinunter zum Boden. "Schau mich an!", befahl Stephan mir erneut, diesmal bestimmter und ich tat was er wollte. "Das ist nicht schlimm und schon gar nicht widerlich, ekelhaft oder sonst irgendwas dergleichen. Mir machen deine Narben nichts aus und weißt du warum?" Ich schüttelte den Kopf und Stephan strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Weil sie mir zeigen, dass du eine Kämpferin bist. Deshalb.", erklärte er mir. "Sie erzählen eine Geschichte, deine Geschichte und symbolisieren Stärke. Ich finde daran nichts abstoßend und das solltest du selbst schon mal gleich gar nicht. Du solltest stolz auf dich sein." So hatte ich das noch nie gesehen. "Aber wenn es dir unangenehm ist, dann müssen wir das hier nicht weiterführen."
Wir sahen uns tief in die Augen. "Ich will das!", sagte ich entschlossen. "Ich will das wirklich, nur hab ich keine Ahnung mehr wie.. was.. Kai war nicht besonders rücksichtsvoll.", stammelte ich unter Tränen. "Ich durfte nur da liegen und es über mich ergehen lassen. Ich werde Zeit brauchen und ich weiß nicht ob wir die gerade haben."
Stephan lächelte und strich mir abermals sanft die Tränen weg. "Wir nehmen sie uns einfach.", antwortete er entschlossen. "Vertraust du mir?", fragte Stephan nun. "Ich vertraue dir.", erwiderte ich leise und wir verfielen wieder in einen innigen Kuss. Es war einfach ein überwältigendes Gefühl seine Lippen auf meinen zu spüren. Sie waren so weich und die Küsse so zärtlich, dass es mir jetzt schon vor kam wie eine Sucht. 'Wie sollen wir jemals wieder damit aufhören?', fragte ich mich und war froh, dass ich den Gedanken gleich wieder verwerfen konnte. Im Augenblick dachten wir nämlich beide nicht daran uns voneinander zu lösen.
Mit zittrigen Händen begann ich sein Hemd zu öffnen. Einen Knopf nach dem anderen, bis es endlich offen war und ich es ihm wie seine Jacke vorhin über die Schultern streifen konnte. Es fiel aber im Gegensatz zu der Jacke vorhin fast lautlos hinunter. Nun trug er noch ein weißes T-Shirt. Ich schob langsam meine Hände darunter und mir stockte der Atem. Ganz eindeutig konnte ich ausgeprägte Muskeln ertasten, ich konnte den Sixpack der sich unter dem Stoff befinden musste bis jetzt erahnen. Stephan machte sich inzwischen an meiner Hose zu schaffen und diese rutschte mir gleich darauf hinunter. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen, trat aus der Hose heraus und schob sie mit dem Fuß ein bisschen beiseite um die Gefahr zu bannen irgendwie drüber zu stolpern. Ich wurde mutiger und befreite Stephan nun auch noch von seinem T-Shirt. "Wow!", entfuhr es mir. Selbst in dem fahlen Licht konnte ich seine Muskeln detailliert erkennen. Stephan konnte über meine bewundernde Reaktion nur lachen. Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe. "Ich steh drauf, wenn du das tust.", kommentierte Stephan. "Und du darfst auch anfassen, nicht nur gucken." Er musste gemerkt haben, dass ich nicht so wirklich wusste was ich machen sollte. Es war irgendwie wie beim ersten Mal, wo man erstmal nicht weiß was auf einen zu kommt. Ich hatte schon ewig keinen Mann mehr ausgezogen, geschweige denn berührt. Kai hatte sich seiner Klamotten eigentlich immer selbst entledigt und ansonsten war ich eigentlich nur stumm da gelegen. Das gerade war anders und ich glaubte es verlernt zu haben mit jemandem zu schlafen. Ob das überhaupt möglich war? Ich hatte keine Ahnung.
"Trau dich.", meinte Stephan und zögerlich legte ich meine Hände auf seinen Oberkörper. Er war wirklich unglaublich kräftig und ich hatte noch nie solche Muskeln bei einem meiner Liebhaber gesehen. Nur bei Patienten und das hatte nichts sexuelles an sich gehabt. Aber ich musste zugeben, dass Stephans Körperbau mich sehr ansprach. Er schien so perfekt zu sein, im Gegensatz zu mir. So makellos irgendwie. Forschend wanderten meine Finger über seine über seine Haut. Ich fuhr die Konturen seiner Muskeln nach und ging dann langsam dazu über, mich an seinem Gürtel zu schaffen zu machen. Stephan lachte, als ich es nicht sofort schaffte ihn zu öffnen. "Bleibt die Hose halt an!", meinte er herausfordernd. Die Schuhe hatte er bereits ausgezogen. "Das wäre unfair!", protestierte ich und schaffte es schließlich doch. Meine Tränen waren versiegt und ich fühlte mich in Stephans Gegenwart einfach so unfassbar wohl.
Kaum war er seine Hose ebenfalls los, stand er nur noch mit Boxershorts vor mir und ich zog ihn diesmal an mich heran. Ich legte meine Arme um seinen Hals, um mit ihm wieder Küsse austauschen zu können. Seine Hände wanderten irgendwann hinunter zu dem hinteren Teil meiner Oberschenkeln und ich wusste genau, was er vor hatte. Er hob mich hoch, als wäre ich ein Federgewicht und offenbar war ich das für ihn tatsächlich. Es war nicht das erste Mal, dass er mich hoch hob. Es erinnerte mich an unsere erste Begegnung im Wald. Er hatte mich gerettet. 'Und auch das nicht nur einmal.', dachte ich. Bei ihm war ich sicher, das wusste ich. Kai hatte mich bei derselben Aktion mal fallen gelassen, mit Absicht und ich hatte mir das Steißbein verstaucht. Aber Stephan würde mich nie fallen lassen, unter keinen Umständen, deshalb brauchte ich mich auch nicht irgendwie krampfhaft festhalten. Stattdessen fuhr mit den Fingern durch seine Haare, während wir uns immer noch küssten und er mich zum Bett trug.
Ganz behutsam, als könnte ich jeden Moment zerbrechen, setzte Stephan mich auf dem Bett ab. Seine Erregung war deutlich unter dem dünnen Stoff der Boxershorts zu erkennen. Ich nahm ihn an beiden Händen und zog ihn in meine Richtung, als eine Art Aufforderung das er ebenfalls sofort ins Bett klettern sollte. Wir legten uns daraufhin nebeneinander hin und begannen uns gegenseitig zärtlich zu berühren. Ich hielt mich immer noch zurück, aber ich konnte mich bald darauf sowieso nicht mehr auf meine Hände auf Stephans Körper konzentrieren weil mich seine auf meinem schier wahnsinnig machten. Er war so liebevoll, das war ich einfach nicht mehr gewohnt und es fühlte sich wahrscheinlich deshalb umso intensiver an.
Nach kurzer Zeit zog ich meine Hände zurück und genoss seine Zärtlichkeiten mit geschlossenen Augen. Ich spürte, wie meine Erregung stärker wurde. Stephan küsste mich und wanderte dann mit seinen Lippen zu meinem Ohr, um leicht daran zu knabbern. Eine seiner Hände fuhr aufreizend langsam über meinen Oberkörper und strich kurz darauf über die Innenseiten meiner Oberschenkel. Ich hatte Mühe weiterhin ruhig zu atmen, denn er raubte mir wirklich den Verstand und das obwohl wir noch nicht einmal richtig angefangen hatten.
Als er seine Finger plötzlich auf die intimste Stelle meines Körpers legte, die noch von dem Stoff meiner Unterwäsche bedeckt wurde, sog ich scharf die Luft ein. Durch den dünnen Stoff spürte ich seine Streicheleinheiten ganz genau. "Gefällt dir das?", fragte Stephan leise. "Mhh..", war das einzige, was ich zur Antwort hervor bringen konnte. Stephan küsste mich, ohne das Streicheln zu unterbrechen. Er sollte auch nicht aufhören. Es fühlte sich einfach himmlisch an und ich fragte mich was er noch alles mit mir anstellen konnte und würde. Das mitunter Schönste war, dass ich ihm dabei ins Gesicht schauen konnte. Mal wurde der Druck stärker, dann mal wieder schwächer und ich hatte jetzt schon das Gefühl vor Lust zu vergehen.
Als er plötzlich aufhörte war ich zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht, war aber irgendwie sicher das die Unterbrechung nur von kurzer Dauer sein würde. Und ich sollte recht behalten, denn er wollte mich nur von meinem BH befreien. Ich versuchte die neu freigelegte nackte Haut anfangs mit meinen Armen zu verdecken. Doch Stephan, der neben mir lag, nahm mir kurz darauf auch das letzte Bisschen Schamgefühl. "Vertrau mir.", flüsterte er und küsste mich sanft. Dabei schob er meine Arme beiseite und ich ließ ihn gewähren. Er begann zärtlich meine Brust zu massieren und ich seufzte. "Du bist wunderschön!", hauchte er mir ins Ohr und übersäte nun meinen Oberkörper mit Küssen und leichten Bissen. Irgendwann konzentrierte er sich auf meine linke Brust, knabberte und saugte liebevoll an ihr.
"Nicht aufhören.. bitte!", stieß ich keuchend und flehend hervor und vergrub meine Finger in seinen Haaren. Sie waren so weich und man merkte daran, dass Stephan sehr viel Wert auf Körperpflege legte. Noch ein Grund mehr, warum ich ihn so unglaublich attraktiv fand. Ich mochte alles an ihm, einfach alles. Er war das komplette Gegenteil von Kai und das in jeder Hinsicht. "Ich denk gar nicht dran.", erwiderte Stephan und legte seine Lippen gleich wieder auf meine inzwischen aufgeheizte Haut. Ich schloss wieder meine Augen, um es wieder deutlicher  spüren zu können.
Stephan bahnte sich küssen einen Weg hinunter zu meinem Bauch und plötzlich fiel mir wieder ein Detail ein. Sofort riss ich die Augen auf, aus Angst er würde einen Rückzieher machen. "Ich bin schwanger!", erinnerte ich ihn und blickte zu ihm hinunter. Stephan hielt kurz inne, sah mich an. "Ach echt?", fragte er mich. "Und ich dachte dein kleines Bäuchlein kommt von zu viel Kuchen!" Er lachte und steckte mich damit an. "Du bist doof!", meinte ich lachend. "Und du machst dir einfach zu viele Gedanken.", antwortete Stephan. "Ich weiß, dass du schwanger bist und ich finde es wundervoll!", stellte er klar. "Wirklich?", fragte ich. "Natürlich!", versicherte Stephan mir. "Soll ich jetzt weitermachen oder doch lieber nicht?", erkundigte er sich und streichelte mich an den Beinen. "Weitermachen!" Stephan lächelte mich von unten her an. "Mit dem größten Vergnügen.", erwiderte er und verteilte nun wieder ein paar Küsse auf meinem Bauch. "Und du kleines Würmchen lässt dich einfach nicht stören." Stephan sprach nun mit dem ungeborenen Baby, das in mir heran wuchs. Es stimmte, ein kleines Bäuchlein war bereits erkennbar. Schädlich war das, was wir gerade taten und noch tun würden, für das Baby definitiv nicht. Ich durfte mit einem Mann schlafen, genauer gesagt durfte ich mit Stephan schlafen. Es war sogar bewiesen, dass Frauen in der Zeit der Schwangerschaft eine gesteigerte Libido aufwiesen.
Ich konzentrierte mich wieder auf Stephans Zärtlichkeiten und seufzte erregt, als ich seine Lippen an der Innenseite meines rechten Oberschenkels fühlte. Automatisch öffnete ich die Beine ein wenig mehr und meine Finger krallten sich in die Bettdecke, die noch unter uns lag. Er zog mir nun noch mein letztes Kleidungsstück aus. Ich wusste was passieren würde und trotzdem stöhnte ich vor Erregung laut auf, als Stephan begann mich mit dem Mund an meiner empfindlichsten Stelle meines Unterleibs zu verwöhnen. Ich konnte nicht anders, als mein Becken ein wenig anzuheben. Es gefiel mir, was er machte und so konnte ich ihm das signalisieren. Ich vergrub meine Hände wieder in seinen Haaren und versuchte gleichzeitig nicht zu laut zu sein. Es gelang mir allerdings nicht wirklich, er war in dem was er tat nämlich einfach viel zu gut und das uns jemand hören konnte vergaß ich schließlich. Ich gab mich Stephan einfach vollkommen hin.
Stephan hatte definitiv Ahnung davon, wie man eine Frau wahnsinnig machte. So war ich von keinem anderen je verwöhnt worden und es gefiel mir. Ich spürte, dass ich einem Höhepunkt immer näher kam und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Kurz bevor es soweit war, hörte Stephan plötzlich auf. "Hey..", stieß ich atemlos hervor. "Das ist jetzt.. nicht fair!", stellte ich klar und er lachte nur. Er legte sich wieder neben mich und drückte mir einen leidenschaftlichen Kuss auf. Ich schmeckte ihn und gleichzeitig mich, ein Mix der der irgendwie perfekt miteinander harmonierte, wenn auch auf leicht absurde Weise. "Nicht so ungeduldig, junge Frau.", sagte Stephan amüsiert. "Ich bin ja noch nicht fertig mit dir!", teilte er mir mit und seine Hand wanderte langsam an meinem Körper hinunter. Es war wie Folter. Stephan ließ mich ernsthaft zappeln.
Seine Finger fanden wie vorhin meinen intimsten Punkt, nur diesmal ohne jeglichen Stoff dazwischen. Sie waren angenehm warm. Noch immer auf dem Rücken liegend krallte ich mich wieder in die Bettdecke. Seine Fingerfertigkeiten waren genauso erregend wie das, was er zuvor mit Mund und Zunge vollführt hatte. "Du.. ahh.. machst mich wahnsinnig!" Er küsste mich abermals. "Gern geschehen.", lautete seine Antwort. "Und jetzt lass dich einfach gehen, lass es zu." Ich wusste was er damit meinte. Irgendwie versuchte in unbewusst doch noch meine Erregung zu unterdrücken. Er hatte es wirklich gemerkt und ich ließ mich wieder vollkommen auf ihn ein. Besser gesagt auf seine Finger, die ich in mir spürte. Somit dauerte es nicht lange, bis ich einen unglaublichen ersten Höhepunkt erlebte und dabei kurz auf schrie, ehe Stephan meine Laute mit einem Kuss verstummen ließ. Daraufhin musste ich erstmal versuchen wieder zu Atem zu kommen. Ich konnte erstmal nur noch da liegen und nach Luft ringen. Unfähig mich zu bewegen. Am ganzen Körper zitternd. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Mir solche Gefühle zu bereiten hatte noch kein Mann vor Stephan geschafft. Ich drehte den Kopf zur Seite und konnte ihm genau in die Augen sehen. "Da.. danke!", keuchte ich. "Wofür denn?", fragte Stephan belustigt und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Du weißt.. genau wofür.", antwortete ich und Stephan küsste mich. "Keine Ursache.", flüsterte er und küsste mich daraufhin nochmals.
"Geht's denn mit dem Atmen?", wollte Stephan wissen. "Mir geht's gut.", antwortete ich. "Mehr als.. nur gut. Keine Panik." Ich wusste warum er fragte. Er war schließlich dabei gewesen, als ich einen Asthmaanfall gehabt hatte. Aber dieses schwere Atmen gerade hatte eine ganz andere Ursache. Stephan hatte mir gerade den besten Höhepunkt meines Lebens beschert und das gleich beim ersten Mal, bei dem wir uns näher gekommen waren. Nur konnte ich ihm das so nicht einfach sagen, da ich mich nicht traute. Ich hatte ihm nicht sagen müssen, was mir gefiel, er hatte es an meinen Reaktionen einfach gemerkt und sich für meine Bedürfnisse Zeit genommen. Kai hatte sich für mich dabei nie wirklich interessiert, dementsprechend war das gerade mein erster sexueller Höhepunkt seit Jahren gewesen und ich hatte ganz vergessen wie wunderbar sich das anfühlen konnte. Ich war jetzt noch vollkommen überwältigt und benebelt, aber ich wusste das wir noch nicht fertig waren. Trotzdem musste ich mich erst noch ein wenig erholen und deshalb sollte Stephan jetzt auch von mir verwöhnt werden. Ich war unsicher ob ihm das gefallen würde, ich war ja immerhin aus der Übung, um es einfach auszudrücken.
Allerdings war es nur gerecht und ich brachte ihn dazu sich auf den Rücken zu drehen, während wir uns küssten. "Was machst du denn jetzt?", fragte Stephan mich, als ich mit meiner Hand zunächst langsam über seine Brust und anschließend immer weiter hinunter fuhr. "Wie du mir, so ich dir.", antwortete ich. "Jetzt bist du dran von mir wahnsinnig gemacht zu werden." Um meine Aussage zu unterstreichen, ließ ich meine Hand in seine Shorts gleiten und von dort aus wieder nach oben. Ich hatte seine Erregung deutlich spüren können und fragte mich, was mich erwartete sobald der Stoff sie nicht mehr bedeckte. Ich begann Stephans Oberkörper mit Küssen zu verwöhnen und er atmete tief durch. Ein Zeichen dafür, dass ich ruhig weitermachen konnte. Also küsste ich mich langsam nach unten und zog ihm die Boxershorts aus, als ich dort angekommen war. Ich hatte schon bei seinem trainierten Oberkörper nicht schlecht gestaunt, aber meine Bewunderung wuchs nun noch mehr an, als ich sein bestes Stück erblickte. Und nur wegen mir war ein Mann wie Stephan so erregt, das war ein besonderes Kompliment. Plötzlich war ich wieder unsicher, beschloss es mir aber nicht anmerken zu lassen und traute mir erste Berührungen zu. Als ich merkte, dass es ihm gefiel, begann ich mit zärtlichen Küssen. Ich blickte nach oben und sah, dass Stephan die Augen geschlossen hatte. Ich wurde mutiger und setzte meine Lippen und auch meine Zunge ein. Er stöhnte auf und ich wusste, dass ich alles richtig machte.
Deshalb fuhr ich fort und seine Hände vergrub er kurz darauf in meinen Haaren. Ich konnte es also sehr wohl noch. "Elena!", keuchte Stephan  und ich machte unbeirrt weiter. Irgendwann zog er mich plötzlich zu sich hoch und drehte mich geschickt unter sich. Zunächst war ich irritiert, als er so über mir lag und meine Hände mit seinen auf die Matratze drückte. Ich konnte mich kaum noch bewegen. 'Hab ich vielleicht doch etwas falsch gemacht?', fragte ich mich verunsichert. Doch ein Blick in seine Augen genügte, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Stephan küsste mich stürmisch und ich spürte sein komplettes Gewicht auf mir, sowie seine Erregung genau zwischen meinen Beinen. Stephan lächelte mich von oben herab an und ich lächelte zurück. Vermutlich hatte er sich nur noch einmal vergewissern müssen das ich das hier tatsächlich wollte. Und ich wollte es. Ihm ging es wahrscheinlich ebenso, sonst hätte er mich nicht so schnell zu sich hoch gezogen. Das war nämlich der wahre Grund gewesen, warum ich hatte aufhören sollen. Das wusste ich jetzt. Stephans Glied nun unmittelbar an meiner intimsten Stelle zu spüren ließ meinen Puls wieder in die Höhe schnellen. Ich hielt es nicht mehr aus, da er mich noch immer hin hielt. "Stephan, bitte!", flehte ich ihn schon beinahe an. "Willst du es doch nicht?", fragte er erschrocken und wich zurück. "Nein, nein.. das war ganz anders gemeint!", beschwichtige ich ihn und zog ihn wieder zu mir. "Es klang als hätte ich dich verletzt." murmelte er. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das hast du nicht. Nur tu es endlich.. ich bitte dich.. tu es!" Ich küsste ihn und hob mein Becken an. Stephan schien zu begreifen und legte sich wieder auf mich. "Ich bin ganz vorsichtig.", flüsterte er und drang daraufhin ganz langsam in mich ein. Ich stöhnte auf, er ebenso. Stephan verharrte ein paar Sekunden lang, damit wir beide uns an dieses Gefühl gewöhnen konnten. Es fühlte sich einfach wunderschön an.
Ich ließ meine Hände über seinen starken Rücken wandern und wir blickten uns tief in die Augen. Zunächst begann er mit langsamen Bewegungen, jedoch wurden sie dann allmählich intensiver. Ich krallte mich an seinem Rücken fest. Das ging schließlich so lange, bis wir beide fast gleichzeitig einen unglaublichen Höhepunkt erlebten. Stephan legte seine Stirn auf meine. Wir atmeten beide schwer. Eine Weile verweilte er noch auf und somit auch in mir, füllte mich komplett aus. Schließlich zog er sich aus mir zurück und lag gleich darauf erschöpft neben mir im Bett.
"Das war.." Ich fand nicht die richtigen Worte, um diesen Satz zu Ende zu bringen. So glücklich wie ich gerade war, ließ sich einfach nicht beschreiben. "Wundervoll!.", sagte Stephan schnaufend und ich nickte. "Etwas anderes fällt mir.. dazu auch nicht ein." Ich musste noch immer tief Luft holen, ich war vollkommen fertig aber glücklich. Ich brauchte nun Stephans Nähe und legte meinen Kopf auf seine Brust. Sofort legte er einen Arm um mich. Sein Herz raste und meines ebenso. Zärtlich fuhr ich mit den Fingern die Konturen seiner Muskeln nach und er streichelte mir liebevoll den Rücken. Wir schwiegen und ich ließ die schönen Momente in meinem Kopf Revue passieren.
Müde schloss ich die Augen. Seine Streicheleinheiten und der Rhythmus seines Herzens ließen mich zusätzlich noch schläfriger werden, als ich ohnehin schon war. Ich fühlte mich sicher. Wären wir privat bei ihm oder mir zu Hause gewesen, wäre das Schlafen auch kein Problem gewesen. Nur befanden wir uns hier in einem Bereitschaftsraum im Krankenhaus, woran Stephan sich wohl nun auch wieder erinnerte.
"Hey, Schätzchen. Jetzt wird nicht geschlafen.", ermahnte Stephan mich sanft und strich mir durchs Haar. "Wenn du wüsstest, wie gerne ich jetzt in deinen Armen einschlafen würde.", murmelte ich und er lachte leicht. "Wenn du wüsstest, wie gerne ich das zulassen würde. Aber es geht leider nicht." Allerdings machte keiner von uns beiden Anstalten aufstehen zu wollen. "Nur noch ein bisschen kuscheln.", bat ich ihn. Auf die paar Minuten mehr oder weniger kam es jetzt schließlich nicht mehr an. "Gegen kuscheln hab ich nichts einzuwenden.", meinte Stephan amüsiert. "Das ist.. schön.", nuschelte ich müde. "Elena!", sagte Stephan und lachte. "Nicht einschlafen, verstanden? Du bist hier auf der Arbeit.", stellte er klar.
"Was soll ich denn machen?", fragte ich gespielt verzweifelt. "Du bist doch schuld, dass ich jetzt so müde bin. Wegen dir bin ich vollkommen fertig!", fügte ich hinzu. "Ach, jetzt bin ich dafür verantwortlich?", fragte Stephan empört und unterdrückte hörbar das Lachen. "Ne, ne, Fräulein.. Dazu gehören immer zwei!" Wir mussten beide lachen und ich blickte zu ihm. "Ich bin gerne deine Komplizin gewesen.", flüsterte ich. "Und wenn ich könnte und du das auch wollen würdest, dann würde ich gerne noch ewig so liegen bleiben. Hier mit dir." Stephan lächelte und legte seine Hand an meine Wange. "Mir geht's ganz genauso.", antwortete er und ich streckte mich, damit ich seine Lippen mit meinen erreichen konnte. "Was hat das nur zu bedeuten?", fragte ich und schmiegte meinen Kopf wieder an seinen Oberkörper. Sofort begann Stephan wieder mir durchs Haar zu streichen. "Wenn ich das nur wüsste.", erwiderte er seufzend. "Aber ich weiß, dass ich es nicht bereue und es wunderschön war." Es klang wirklich, als würde er es so meinen. "Das war es wirklich.", bestätigte ich. "Nur.." Ich überlegte, wie ich meine Befürchtungen richtig formulieren konnte. "Nur?", fragte Stephan. "Nur gibt es da noch deinen Bruder, der mich nicht ausstehen kann und eine gewisse Melanie die ein Kind von dir erwartet."
Ich wollte die Stimmung jetzt keinesfalls zerstören, aber es tot zu schweigen wäre wohl der größere Fehler gewesen. "Aber gerade ist weder mein Bruder, noch Melanie anwesend.", meinte Stephan seufzend. "Ich verstehe trotzdem, dass du dir deshalb Gedanken machst. Glaub mir, die mache ich mir auch." Er klang plötzlich sehr nachdenklich. "Es tut mir leid. Ich wollte die Stimmung jetzt echt nicht kaputt machen oder dich kränken.", sagte ich sofort. "Du hast weder die Stimmung zerstört, noch hast du mich gekränkt. Daran zu denken und es ehrlich auszusprechen ist kein Verbrechen.", meinte Stephan.
"Hier nackt im Bereitschaftsraum zu liegen hingegen schon.", antwortete ich und lachte. "Wirklich?", fragte Stephan belustigt. "Naja, wenn die uns erwischen wird keiner so wirklich erfreut reagieren.", erwiderte ich. "Wobei sollen die uns denn jetzt noch erwischen? Höchstens beim Nacktkuscheln." Ich lachte über diese Aussage. "Wie langweilig!", antwortete ich. "Allerdings!", stimmte Stephan mir zu. "Wobei ich nicht abgeneigt gegen eine zweite Runde wäre.", offenbarte er mir und so schnell konnte ich gar nicht reagieren, wie er schon wieder über mir lag und mich küsste. "Eine zweite Runde wäre klasse!", flüsterte ich erregt und erwiderte seine Küsse leidenschaftlich. "Und wenn sie uns dann erwischen, dann sehen sie wenigstens eine anständige Show.", raunte Stephan und liebkoste meinen Hals. Ich war schon wieder dabei den Verstand zu verlieren, als mich das Klingeln eines Handys aufschrecken ließ.
"Das ist meins.", gab Stephan seufzend zu. "Wahrscheinlich Paul, der mich daran erinnern will, dass unsere Mittagspause schon längst zu Ende ist." Trotzdem küsste er mich weiter. "Mo.. Moment mal!", sagte ich sofort und drückte ihn ein wenig von mir. "Soll das heißen, Paul ist hier auch irgendwo und ihr seid im Dienst?!", wollte ich wissen. "Ja, genau so ist es. Ich komme ja sonst eigentlich nie in Uniform ins Krankenhaus." Trotz, dass sein Handy immer noch klingelte, stand Stephan nicht auf.
"Er hat also irgendwo hier gewartet während wir.." Ich hatte keine Ahnung, wie ich den Satz beenden sollte. "Während wir uns unterhalten haben, richtig.", erwiderte Stephan und begann zu lachen. Ich ebenso. "Das war dann aber eine sehr intensive Unterhaltung.", meinte ich kichernd. "Die war auch nötig.", antwortete Stephan und ich strich ihm über die Wange. "Definitiv war das nötig.", stimmte ich ihm zu. "Aber wir sollten aufstehen und uns anziehen, so schade wie es auch ist."
Allerdings verfielen wir dann wieder in einen innigen Kuss. "Komm Aufstehen, los!", drängte ich ihn belustigt. "Noch zwei Minuten.", meinte Stephan. Jedoch mussten wir uns jetzt langsam wirklich aufraffen, bevor wir tatsächlich noch erwischt wurden. Also gaben wir schließlich nach und sammelten unsere Klamotten ein. "Duschen wäre jetzt nicht verkehrt.", meinte Stephan. "Ich kann schnell in der Umkleide unter die Dusche hüpfen, du musst es aushalten. Geschieht dir recht, nachdem du mir verschwiegen hast das du im Dienst bist und Paul dabei hast.", neckte ich Stephan. "Wir hatten Mittagspause, im Gegensatz zu einer gewissen hier anwesenden Frau Doktor.", entgegnete Stephan, der inzwischen seine Boxershorts, Socken und Hose wieder angezogen hatte. Nun saß er auf dem Bett und schnürte seine Schuhe. Ich selbst war auch fast fertig, es fehlte nur noch mein Kittel. Stephan stand auf, um sein T-Shirt aufzuheben. Ich ging zu ihm, da ich seinen Rücken gesehen hatte. "Ach Herje!", entfuhr es mir. "Was ist?", fragte Stephan. "Ich glaube, ich hab dir mit meinen Nägeln den Rücken aufgekratzt.", antwortete ich und fuhr vorsichtig über die dünnen Kratzer. "Da war wohl jemand ganz schön wild.", meinte Stephan amüsiert. Ich legte meine Arme von hinten um ihn und küsste vorsichtig seine von mir zerkratzte Haut auf dem Rücken. "Entschuldige.", sagte ich und verteilte noch ein paar zärtliche Küsse auf seinem Rücken. Stephan drehte sich zu mir um. "Gar nicht schlimm.", meinte er lächelnd und nahm mich in den Arm. "Es muss dir ja dann gefallen haben.", fügte er hinzu. "Sehr. Es war traumhaft!.", erwiderte ich und genoss die Umarmung. "Kleiner Tiger.", sagte Stephan amüsiert und küsste meinen Scheitel.
Als plötzlich wieder Stephans Handy klingelte, fuhren wir beide erneut erschrocken zusammen. "Du musst langsam wirklich gehen.", sagte ich bedrückt. "Ja, das muss ich wohl.", antwortete Stephan ebenso enttäuscht und zog sich noch T-Shirt und Hemd an. "Lass mich das machen.", bat ich ihn, als er anfing die Knöpfe seines Hemdes zu schließen. "Was für ein Service.", meinte Stephan und grinste. "Das bin ich dir schuldig.", antwortete ich. "Für den zerkratzten Rücken. Tut es weh?" Stephan schüttelte den Kopf und beobachtete mich, während ich mir einen Knopf nach dem anderen vor nahm. Schließlich war das Hemd zu. "Diese Uniform steht dir einfach ausgezeichnet, das ist Fakt.", meinte ich bewundernd. "Aber ohne Stoff hat es auch viel Spaß mit dir gemacht." Stephan hob meinen Kittel vom Boden auf. "Das kann ich nur zurück geben.", sagte Stephan und hielt meinen Kittel hoch, damit ich ihn leichter anziehen konnte. "Ein Gentleman sondergleichen.", stellte ich fest und nahm seine Hilfe sehr gerne an.
Nachdem Stephan mir in meinen Kittel geholfen hatte, holte ich erstmal meinen Pager aus der Tasche und warf einen Blick darauf. "Komisch.", meinte ich irritiert. "Was?", fragte Stephan, der seine Jacke anzog. "Es hat sich keiner bei mir gemeldet.", antwortete ich. "Ich meine so oft geht der jetzt nie, aber um die Uhrzeit braucht eigentlich immer jemand jemanden der den Patienten Blut ab nimmt oder sonst was. Nicht mal für eine OP hat man mich gerufen, das ist irgendwie deprimierend.", gab ich zu. "Aber das ist doch eigentlich gut, weil wir hatten so wenigstens unsere Ruhe.", meinte Stephan grinsend. "Natürlich war es gut, ich war ja anderweitig beschäftigt. Nur ist das trotzdem irgendwie ein blödes Gefühl, nicht gebraucht zu werden. Ich bin eine Hilfskraft und in solchen Momenten wird mir das immer bewusst. Mich braucht irgendwie keiner so wirklich." Stephan kam zu mir und zog mich an sich. "Das ist nicht wahr.", sagte er streng. "Ich brauche dich.", stellte Stephan klar. "Und der kleine Wurm hier drin.." Stephan legte mir demonstrativ eine Hand auf den Bauch. "..braucht dich auch." Ich legte meine Hand auf seine. "Das mag ja stimmen, aber.. ich könnte jetzt Assistenzärztin sein.", erklärte ich. "Hätte ich es mir nicht verbieten lassen, könnte ich jetzt als Assistenzärztin hier arbeiten und nicht als irgendeine Aushilfe. Es macht Spaß, klar.. Trotzdem ist es nicht dasselbe." Stephan nickte. "Versteh ich. Sei aber nicht allzu enttäuscht, du wirst schon noch eine Stelle bekommen, da bin ich mir sicher." Eine Stelle würde ich auch bekommen, allerdings halt erst wenn das neue Ausbildungsjahr anbrach. Ich lächelte Stephan dankend an.
"Gehen wir?", fragte ich und er nickte. "Gleich.", erwiderte Stephan. "Nur noch ein bisschen knutschen zum Abschied, wie wär's?" Ich lachte und war natürlich mehr als nur einverstanden damit. Es vergingen dann noch einige Minuten, da wir uns einfach nicht voneinander lösen konnten. Ein Kuss folgte dem nächsten.
"Wir müssen los.", nuschelte ich zwischen zwei Zungenküssen. "Gleich.", antwortete Stephan. "Wir müssen los.", beharrte ich und drückte ihn schweren Herzens von mir. "Jetzt, nicht gleich. Paul bringt dich ansonsten noch um." Wir mussten beide lachen. "Das schafft er nicht.", meinte Stephan. "Aber ja, es muss sein.", fügte er enttäuscht hinzu. "Leider.", flüsterte ich und blickte betroffen zu Boden. "Na, na.", ermahnte Stephan mich und hob sanft mein Kinn an. "Es wird jetzt kein Trübsal geblasen, klar? Wir sehen uns doch wieder.", meinte er. "Wirklich?", fragte ich. "Schon heute Abend, wenn du möchtest. Ich würde dich gerne zum Essen einladen.", offenbarte der Polizist mir. "Das wäre schön.", antwortete ich. "Dann ist das beschlossene Sache.", sagte Stephan lächelnd. Ich nickte und griff nun einfach in seine Jackentasche, um sein Handy heraus zu holen.
"Was wird das?", wollte Stephan wissen. Jedoch sagte ich nichts und speicherte einfach meine Nummer in sein Telefonbuch ein. Danach steckte ich sein Handy zurück in die Jackentasche. "Sag mir wann und wo, ich werde da sein.", meinte ich und küsste ihn ein letztes Mal, ehe ich daraufhin zur Tür ging und das Regal zur Seite schob. "Ich könnte dich auch abholen.", meinte Stephan. "Sag mir einfach wann und wo.", wiederholte ich. "Mache ich. Aber du haust jetzt einfach ab, echt jetzt?!" Ich lachte. "Ja, ansonsten sind wir in ein paar Stunden immer noch hier drin.", antwortete ich. "Deshalb gehe ich jetzt und hoffe auf eine Nachricht von dem Mann, der mich zu verbotenen Dingen im Bereitschaftsraum 14 verführt hat.", erklärte ich und verließ daraufhin wirklich den Raum. Allerdings konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu grinsen, da ich gerade einfach nur glücklich war.
Inzwischen stand Stephan alleine im Bereitschaftsraum und lächelte. Jetzt wusste er definitiv, dass Elena diejenige war der sein Herz gehörte. Er holte sein Handy hervor und öffnete das Telefonbuch. Er grinste noch breiter, als er sah das Elena ihm tatsächlich ihre Nummer gegeben hatte. Nun konnte er sie wirklich erreichen und sofort beschloss er, ihr eine Nachricht zu schreiben.
'Du fehlst mir jetzt schon.', tippte er ein und schickte die Nachricht ab. Stephan hoffte inständig, dass Elena ihm tatsächlich ihre echte Nummer gegeben hatte. Es kam ja oft genug vor, dass Frauen eine falsche Telefonnummer weiter gaben. Stephan steckte sein Handy wieder weg und machte das Bett noch ein wenig ordentlich, bevor er selbst das Zimmer verließ.

Bedingungslose LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt