Falling all with you

~1~

"Guten Tag! Was kann ich euch bringen?" Die junge Kellnerin strahlte das junge Paar an. Schmunzelnd warf George seiner Freundin einen erwartungsvollen Blick zu. Doch Maddies Nase steckte noch in der Speisekarte. "Ich brauche bitte noch fünf weitere Minuten!", murmelte Maddison nachdenklich vor sich hin und steckte sich eine rote Strähne hinters Ohr, die ihr die Sicht versperrt hatte. Die Antwort der Rothaarigen brachte ihre Begleitung zum Kichern. Beleidigt schob Maddie die Unterlippe vor. "Warum lachst du?" George zwinkerte ihr fröhlich zu. "Weil du süß bist, Engelchen!" Diese Worte ließen Maddies Blut in ihre Wangen schießen. Ohne eine Antwort zu geben verschanzte sich das Hufflepuffmädchen sich hinter ihrer Karte und las weiter. Währenddessen wandte George sich der jungen Dame neben sich zu. "Meine Freundin nimmt ein Pfirsicheistee und ich nehme..." Doch dann kam der Gryffindor ins Stocken. "Wie heißt das schwarze Getränke, das du mir letzte Woche mitgebracht hast?" "Du meinst Cola, Georgie!", half Maddison ihm auf die Sprünge. Eigentlich wollte Maddie noch etwas hinzufügen, aber George war schneller. "Genau! Ich nehme eine Cola. Wir brauchen noch einen Moment für das Essen!" teilte George der Bedienung mit. Nun meldete sich Maddie endlich zu Wort. "Sweetheart, warum bestellst du für mich?", wollte das Mädchen wissen. Der junge Weasley grinste seine Date breit an. "Weil du ein sehr unentschlossener Mensch bist und du mir erzählt hast, wie sehr du Eistee liebst! Alsoooo... Darling, was willst du essen?", erkundigte sich der verliebte Junge. Mit einem Seufzen legte die Siebtklässlerin die Karte zusammen geklappt vor sich hin und wandte sich verlegen an die Kellnerin, die immer noch neben dem Tisch stand. "Es tut mir leid und ich danke Ihnen für Ihre Engelsgeduld. Sie können erst einmal die anderen Gäste bedienen, wenn Sie das tun müssen. Ich brauche noch einen Moment. Es tut wirklich leid!", wiederholte Maddie. Das Gefühl der Scham ließ ihr Gesicht noch drei Rotstufen dunkler werden. Doch die schätzungsweise 20-Jährige winkte ab. "Das ist kein Problem! Ruft mich einfach, wenn ihr soweit seid." Schon rauschte die junge Bedienung davon. Georges amüsiertes Glucksen zog Maddies Aufmerksamkeit auf sich. "Was ist?", hakte sie irritiert nach. Der Rotschopf deutete auf die Kellnerin, die durch den Speisesaal huschte. "Du gefällst unserer Kellnerin!", meinte George. "Was? Nein!" Ungläubig schüttelte Maddison den Kopf. Sie glaubte ihrem Freund kein Wort. Warum sollte die junge Dame gefallen ihr finden? Dafür gab es keinen Grund! "Natürlich! Sie hat vorhin mit dir geflirtet, bis du mich zum ersten Mal Sweetheart genannt hast. Aber sie kann kaum die Augen von dir nehmen. Außerdem hast du den Button an ihrer Taillenkellnerschürze gesehen? Die Farben kenne ich von den Flaggen, die du mir gestern erklärt hast zu diesem Bereich mit den Buchstaben und dem Plus." "LGBTQ+!", half ihm Maddison auf die Sprünge. "Genau! Und wenn ich mich richtig erinnere, steht rosa, lila und blau für Bisexuell! Also kann ich als Fazit ziehen, dass sie auf dich eine Auge geworfen hat. Ich kann es dem Mädchen nicht verübeln, du bist ein süßer, kleiner Engel." Bevor noch ein weiteres Wort fallen konnte, segelte ein Brief mit einem roten Siegel verschlossen in die Hände der Hogwartsschülerin. Synchron legten die Jugendlichen den Kopf in den Nacken und konnten noch sehen wie eine hellbraun gefiederte Eule hoch oben in der Luft wieder hinaus flatterte. "Von wem ist der Brief? Ich kannte die Eule nicht." George versuchte einen genaueren Blick über den Tisch hinweg auf den Umschlag zu erhaschen. Langsam drehte Maddie den Brief in ihren Fingern. "Vom..." Ein Kellner eilte an ihrem Tisch vorbei. "...Ministerium." Trotz der Abkürzung wusste der Weasley natürlich sofort, von welchem Ministerium die Sprache war. "Mach ihn auf!", forderte George aufgeregt. Die Anspannung der Jugendlichen war greifbar! Die Finger zitterten, als Maddison vorsichtig das Wachs des Siegels löste und den Brief aus dem Kuvert zog. "Sie ist weg...", keuchte das rothaarige Mädchen fassungslos. "Wer ist weg? Sprich mit mir, Missi! Was ist los? Was steht da drin?" George hatte das Bedürfnis seine Freundin an den Oberarmen zu packen und leicht zu schütteln. Er musste die Informationen endlich aus ihr herausbekommen!  "Wir haben es geschafft! Sie sitzt in Askaban.", brachte Maddison endlich hervor. Tränen der Erleichterung kullerten über die Wangen des Hufflepuffs. George war aufgesprungen, hatte Maddie auf ihre Füße gezogen und wirbelte sie im nächsten Moment durch die Luft. "Umbridge sitzt ein! Jetzt will alles gut. Du brauchst die nie wieder sorgen wegen dieser Frau zu machen." Der Gryffindor strahlte heller als die Sonne selbst. In der zwischen Zeit stand Maddison wieder auf ihren eigenen Füßen. "Vergiss das Date! Wir feiern mit dem Essen Umbridges erfolgreiche Verurteilung."

"Du strahlst ja förmlich! Lass mich raten, der gute George hat den Rahmen gesprengt und hat dir einen Heiratsantrag gemacht.", lachte Hana, als Maddie wie verabredet nach der Verabredung des Pärchens mit George in den Gryffindorgemeinschaftsraum gekommen war. "Nein! Ich habe ihr noch keinen Antrag gemacht. Trotzdem haben wir Neuigkeiten. Ihr werdet es nicht glauben, wie GROßARTIG diese Nachrichten sind!", köderte George die Aufmerksamkeit seiner Freunde. Grinsend genoss der Gryffindor, die spürbare Spannung, die den Raum erfüllte. Nun platzte seinem Zwilling der Geduldsfaden. "Jetzt hört auf uns auf die Folter zu spannen! Einer von euch beiden Turteltauben rückt sofort mit der Sprache raus.", forderte der Weasley forsch. Lachend schüttelte George den Kopf. "Du brauchst mehr Geduld, Fred!", provozierte George fröhlich seinen Zwillingsbruder. Fred verdrehte die Augen. "Georgie, spiel dich nicht so auf und sag endlich, was es für tolle Neuigkeiten gibt." Nun mischte Maddie sich ein. "Beruhige dich, Freddie! Atme tief durch. Ich sage dir, was es Neues gibt. Ich erzähle es euch allen." Ein Strahlen erhellte das Gesicht des Hufflepuffs. Selten hatte ein Mensch so glücklich ausgesehen wie dieses rothaarige Mädchen in diesem Moment. "Als George und ich Essen waren, habe ich einen Brief vom Zaubereiministerium erhalten. In dem Brief wurde ich darüber informiert, dass..." Maddie stockte einen Augenblick. Der Name kam ihr nach wie vor nicht leicht über die Lippen. "Dolores Umbridge wegen mehrerer Straftaten erfolgreich verurteilt wurde und ab sofort in Askaban ihre Strafe absitzt." Die letzten Worte gingen im lautstarken Jubel der Freunde unter. Luna wandte sich ihrer Hufflepufffreundin zu. "Die Geschichte hat ein gutes Ende gefunden.", sagte die Ravenclawschülerin mit ihrer zarten Stimme. "Wir haben es endlich geschafft! Das ganze Drama ist endlich vorbei.", rief Hana vergnügt, die sich gar nicht im Klaren wahr, dass sie ihrer hellblonden, verträumten Freundin zu gestimmt hatte. Doch das war egal, denn die elf Schüler waren sich ohne Wenn und Aber einig! Das Drama war endlich vorüber...