Der Gryffindorgemeinschaftsraum war ungewöhnlich ruhig für den normalen Schulbetrieb. Doch ausnahmsweise herrschte dort Ruhe und Frieden! Dieser Zustand hielt nicht lange. "GEEOOOOOORGE!" Maddison stürmte wie ein Wirbelwind in den Gryffindorturm. Ihr Freund starrte sie vollkommen entgeistert an. Der rothaarige Junge war sichtlich verwirrt. "Wie bist du hier reingekommen?" Jedoch bekam er keine Antwort. Entweder hatte der Hufflepuff ihn nicht gehört oder sie ignorierte ihn einfachheitshalber. "Ich habe furchtbare Neuigkeiten! Grauenhaft! Grässlich!" George fasste Maddies Hände und zog das Mädchen neben sich auf die Couch. "Woah! Du kennst zu viele Synonyme. Du musst atmen, Engel! Tief durchatmen." Es herrschte einen Moment der Stille zwischen den Jugendlichen, denn sie nahmen zusammen ruhige, tiefe Atemzüge. Nach einer Weile brach George das Schweigen. "Geht es wieder?" Maddison nickte. "Was ist passiert, Angel?", erkundigte sich der Gryffindor und drückte mit sanften Druck die Hände seiner Freundin. Ein lautes Seufzen kam über Maddisons Lippen. "Ich war ja beim Arzt und ich hab das Sicca-Syndrom. Man kann es nicht heilen, aber man kann damit problemlos leben. Ich muss mir fünf Mal am Tag die Augen tropfen. Aber das ist nicht mein Problem!" "Jetzt spann mich nicht so auf die Folter, Kleines! Rück mit der Sprache raus.", forderte George ungeduldig ein. "Ich brauche eine Brille! EINE BRILLE! Ich hab kein Gesicht für eine Brille!", jammerte die Siebtklässlerin. Um ihren Ausführungen noch mehr Ausdruck und Dramatik zu verleihen, legte Maddie ihren Handrücken an ihre Stirn und ließ sich auf Georges Beine fallen. "Mir stehen keine Brillen! Ich werde fürchterlich entstellt aussehen.", beklagte das Mädchen auf Georges Schoß sich. Missmutig atmete Maddison erneut geräuschvoll aus. Sie hatte als Kind ein Fable für Brillen gehabt, jedoch wusste der Hufflepuff, dass ihr Gesicht und Brillengestelle sich absolut nicht miteinander vertrugen! "Das ist eine Lüge! Du siehst immer gut aus, Darling. Es gibt nichts, was dein Gesicht auch nur in irgendeiner Weise entstellen könnte. Kopf hoch, Engelchen!" "Aber Brillen hassen mein Gesicht!", widersprach Maddie ihrem Freund. "Georgie, ich hatte schon einmal eine Brille. Mir stand keine Brille! Die, die ich letztendlich genommen habe, sah grauenhaft aus." George streichelte ihren Kopf und spielte mit dem leuchtend rotem Haar. "Das du eine Brille bekommst, ist wirklich kein Weltuntergang! Ich verspreche dir, dass dir eine Brille wunderbar stehen wird und du die perfekte Brille für dein wunderschönes Gesicht finden wirst.", versprach der Gryffindor Maddison und kraulte ihr weiterhin den Kopf, der nach wie vor auf seinen Oberschenkeln ruhte. Ein zufriedenes Grinsen eroberte Maddies Gesicht, während sie mit geschlossenen Augen die Liebkosung ihres Freundes genoss. Die Brille geriet für einen kurzen Augenblick in Vergessenheit. "Wann gehst du dir denn deine Brille aussuchen?", erkundigte sich George. Er zwirbelte eine Strähne zwischen zwei Fingerkuppen. "McGonagall hat mir gesagt, ich soll morgen mich sofort um die Brille kümmern, damit das Problem schnellstmöglich aus der Welt geschafft wird. Deswegen hab Cedric ich eine Eule geschickt und ihn gefragt, ob er morgen frei hat. Wenn nicht wollte ich Draco fragen, weil er so brutal ehrlich sein kann!", teilte Maddie George mit, der daraufhin schmollte. "Und warum fragst du nicht mich?" Nun kicherte Maddison. Diese Frage hatte sie erwartet! "Ich hab dich doch lieb, Georgie! Aber du wirst mir die ganze Zeit erzählen, dass mir die Brillen stehen und dass sie alle gut aussehen. Bei aller Liebe das ist nicht hilfreich, Sweetheart! Ich brauche jemanden, der mir knallhart die Meinung sagt." Wieder musste die Schülerin lachen. "Hana würde ich nie fragen, denn am Ende bin ich in Tränen aufgelöst, weil sie zu ehrlich ist. Keine schlechte Eigenschaft, aber für mein zartes Herz nicht immer aushaltbar!", beichtete Maddie ihrem Freund. Auch er gluckste. "Jaaa, unsere Hana wirft mit der Wahrheit um sich! Doch das macht sie aus." "Ja, das macht die kleine Hanutaschnitte aus." Ein leises Klopfen ließ das Pärchen aufschrecken. Sofort wandte George ihren Kopf zum Fenster. "Missi, Hiraeth ist hier!", rief George und durchquerte hastig den Raum, um der kleinen Schneeeule das Fenster zu öffnen. "Komm her, meine Süße!" Hiraeth landete auf der Schulter des Hufflepuffs. Maddie löste den Brief von ihrem Bein. "Danke für deinen Dienste, meine Schöne. Du hast dir eine Pause verdient!" Das ließ sich die Eule nicht zwei Mal sagen. In weiser Voraussicht hatte George das Fenster offen gelassen und der Weasley hatte den richtigen Riecher gehabt, denn Hiraeth war in null Komma nichts verschwinden. Während das vonstatten ging, hatte Maddison den Brief geöffnet und überflog die wenigen Zeilen. Ihre Schultern fielen enttäuscht. "Cedric muss leider morgen arbeiten.", sagte Maddison. George legte seine Arme um sie. "Jetzt schau doch nicht so traurig! Du wirst Cedric bestimmt bald wieder sehen. Lass uns lieber Draco fragen, ob er morgen mit dir gehen will." Energiegeladen sprang George auf und zog das Mädchen mit sich. "Na komm schon, Angel!"
"Zieh das sofort wieder ab! Das geht überhaupt nicht. Schwarz lässt deinen Hautton wie den einer hässlichen Leiche aussehen." Draco nahm der lachenden Maddie die Brille von der Nase. "Gibt es denn auch hübsche Leichen?" Selbstbewusst grinsend nickte Draco. "Ich bin davon überzeugt!" Kichernd stöberten die Freunde weiter durch die verschiedenen Gestelle. Wie aus dem Nichts tauchte eine Mitarbeiterin neben ihnen auf. Sie hatte ihre erdbeerblonden Haare in einem Pferdeschwanz zusammengefasst, der hoch auf ihrem thronte. "Kann ich euch behilflich sein?", erkundigte sich die freundliche, junge Dame. Dabei rückte sie die goldene Brille mit kreisrunden Gläsern zurecht. Flüchtig tauschten Maddison und Draco einen Blick und ihnen war klar, dass der Andere an die selbe Sache denken musste. Harry! Aber mal ehrlich, wer hätte bei solch einem Brillengestell nicht an den berühmtesten Gryffindorjungen der Geschichte denken müssen? Richtig, es gab niemanden! Schüchtern reichte Maddie der Verkäuferin ihr Rezept. "Ich brauche eine Brille mit dieser Stärke.", meinte Maddie. Sie gab sich große Mühe, ihre Stimme nicht ins Nichts verschwinden zu lassen, sondern klar und deutlich zu sprechen. "Doch ich weiß nicht, was ich für einen Rahmen nehmen soll. Die Sache ist, dass ich kein Brillengesicht habe und mir bisher keine Brille gefallen hat.", erklärte die Siebtklässlerin verlegen. Die Frau hingegen strahlte die Jugendlichen an. Es schien, als hätte Maddison die magischen Worte gesagt! Irgendwie gruselig... "Das ist doch kein Problem! Wir finden schon die Brille, die deine werden soll. Vertrau mir! Das wird schon." Ruckartig drehte sie Verkäuferin um und durchquerte zügig den Laden. Sowohl Draco als auch Maddie hatten Schwierigkeiten mit dieser Geschwindigkeit Schritt zu halten und waren aus diesem Grund mehr als erleichtert, als sie endlich stehen blieben. "Wartet hier einen Moment! Ich denke, ich habe etwas, das genau deinen Geschmack trifft." In der nächsten Sekunde waren die Hogwartsschüler auch schon wieder alleine.
"Okay! Wir benachrichtigen dich durch eine Email, wenn beide Brillen fertig sind. Das dürfte ungefähr zehn Tage dauern. Die erste Brille kostet mit der Versicherung 165 £. Wie ich dir vorhin schon erklärt habe, kostet dich die Zweitbrille nichts durch die Gutscheinaktion, die wir haben. Die Brille bezahlst bei Abholung und denk an deinen Abholschein. Das macht die Abholung unkompliziert! Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag!" Völlig überrumpelt verabschiedeten sich Maddison und Draco von der Verkäuferin und stolperten aus dem Optiker heraus. "Sie war...", begann das Hufflepuffmädchen. Doch sie brach ab. "...intensiv!", beendete der platinblonde Slytherin den Satz seiner Freundin. "Aber einen positiven Aspekt hat das Ganze! Sie hat ausgezeichnete Brillen für dich gefunden und das in einer rekordverdächtigen Zeit." Maddie nickte. "Lass uns noch einen Coffee To-Go holen für die Fahrt mit der Tube! Ich brauche dringend einen Kaffee.", bemerkte sie und Draco stimmte ihr aus tiefstem Herzen zu.
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Falling all with you
Fanfiction"Georgie, spiel dich nicht so auf und sag endlich, was es für tolle Neuigkeiten gibt." Nun mischte Maddie sich ein. "Beruhige dich, Freddie! Atme tief durch. Ich sage dir, was es Neues gibt. Ich erzähle es euch allen." Ein Strahlen erhellte das Gesi...