"Wir können jetzt nach oben gehen.", murmelte Harry und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Niemand machte Anstalten, sich auf den Weg nach oben zu machen. Arm in Arm standen sie in dem versteckten Zwischenraum und weinten beide leise vor sich hin. Nach wenigen Sekunden straffte Maddie ruckartig -beinahe mechanisch- die Schultern. "Wir müssen uns um-" Sie schluckte schwer, doch der Kloß, der ihren Hals blockierte, blieb dort stecken. "Wir müssen uns um Dumbledore kümmern! Niemand weiß- weiß-" Es wollte ihr nicht über die Lippen kommen. Wenn Maddie es sagen würde, würde es Realität werden und sie wollte nicht, dass es wirklich so war. Aber ihr blieb nichts anderes übrig, denn, wenn Maddie ehrlich zu sich war, es würde nichts daran ändern, wenn sie es nicht laut sagt! "Niemand weiß von seinem Tod...", beendete das Huffelpuffmädchen endlich ihren Satz. Harry zuckte bei dem letzten Wort zusammen. Die Tatsache, dass Dumbledore nicht mehr am Leben war, hatte er noch nicht hundertprozentig begriffen. Dann hob der Gryffindor den Arm und wischte sich trotzig wieder über die Augen. Der Tränenfluss versiegte nicht! Daraufhin schniefte Maddison und nahm einen tiefen Atemzug. Auch sie wischte sich mit dem Pulloverärmel über die tränenbenetzten Wangen. Maddie warf ihrem Freund einen Blick zu. Harry nickte. Nach dieser stillen Übereinkunft machten sie sich schweigend auf den Weg, um die Leiche von Albus Dumbledore zu bergen und vor der Witterung in Sicherheit zu bringen. Während der gesamten Zeit hielten die Schüler sich an den Händen. Es minderte den Schmerz, die Wut und die Angst...
Ein leichter Regen empfing die Schüler, sobald sie hinaus in den Hof traten. Ihre Herzen schlugen ihnen bis zum Hals! Harry hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Gleichzeitig wurde Maddie richtig schlecht. Dennoch eilten Maddie und Harry zum Fuß des Astronomieturms, so schnell sie ihre Beine trugen. Kaum, dass die Schüler Dumbledores Leiche zu Gesicht bekamen, war ein verzweifelter Schrei zu hören. Bei dem Schrei, der ohne Maddisons Wissen ihre Kehle entkommen war, wurden ihre Knie schwach und gaben plötzlich unter ihr nach. Sofort reagierte Harry, fing den Huffelpuff auf und ging mit gemeinsam auf den Boden, denn auch seine Beine konnten ihn kaum noch auf den Füßen halten. Wie im Turm drückten die Freunde sich tränenüberströmt an einander und spendeten sich gegenseitig Trost und Halt. Der Regen wurde stärker. Durchnässt. Weinend. Fröstelnd. So saßen die jungen Zauberer auf dem Grasen, während sie vor seinem Leichnam um ihren ermordeten Schulleiter trauerten. Herzzerreißend schluchzte Maddie an Harrys Brust, indessen streckte Harry mit zitternder Hand seinen Zauberstab in die Luft. "Periculum..." Harrys schwache Stimme verlor sich im Nichts. Dennoch schossen rote Funken wie ein Feuerwerk aus dem Zauberstab. Weder Maddie noch Harry konnten sagen, wie lange sie schon im Regen vor dem toten Albus knieten, bis jemand auf die roten Funken aus Harrys Stab reagierte. Die übrigen Mitglieder der Golden Armee erreichten Harry und Maddie als Erstes. George legte seine Gryffindorrobe um Maddie, während Ginny das Gleiche bei Harry tat. Fred und George halfen Maddie auf die Füße. Harry bekam von Ron und Ginny die Hilfe. Mit den Armeemitgliedern war Professor McGonagall herausgekommen. Sie kniete vor ihrem Freund und Kollegen und schloss seine Augen. "Es hätte nicht so enden müssen, Albus.", flüsterte sie dem Toten zu, bevor sie sich aufrichtete und ihre Schüler so koordinierte, wie sie sie brauchte. "George, Fred, bitte bringen Sie Ms Nova und Mr Potter zu Madam Pomfrey.", wies McGonagall die Zwillinge an, die nickten. Ein Spruch lag ihnen auf der Zungenspitze, doch es war nicht angebracht. Es wäre nicht respektvoll Dumbledore gegenüber! "Natürlich, Professor.", nahm George die Aufgabe für sie beide an. "Ich danke Ihnen. Der Rest hilft mir bitte Professor Dumbledore ins Schloss zu tragen!" Wortlos packten die Freunde an und liefen angeführt von der Gryffindorhauslehrerin zum Schloss. Auf diesem Weg blieb nicht ein Auge trocken. Auch die von Draco waren nicht unbetroffen von den Tränen. Niemand bemerkte ihn in dem nun strömenden Regen. Er stand am Rand und beobachtete seine Freunde. Er trauerte und bereute! Aber von diesem Moment wusste der Malfoyjunge, dass es für ihn endgültig kein Zurück mehr in sein altes Leben gab. Dafür hatte er zu viel zerstört...
"Lassen Sie mich! Es geht mir gut. Ich möchte einfach nur gehen!" Doch Maddie schaffte es gerade mal aufzustehen, bis sie wieder von ihrem Freund auf die Krankenliege gedrückt. "Du gehst nirgendshin, bis Madam Pomfrey sagt, dass dir und unserem Babys nichts fehlt." Auch Fred hatte mit Harry zu kämpfen, der sich ebenfalls nicht behandeln lassen wollte. "Potter, ich sage es dir zum letzten Mal! Bleib sitzen oder ich kette dich höchstpersönlich an das Bett.", warnte er ihn, was Harry dazu brachte murrend liegen zu bleiben und die Untersuchung über sich ergehen zu lassen. George hatte es mit dem Huffelpuff schwerer, denn sie gab ihm und Madam Pomfrey nichts anderes als Kontra. "Wenn du es nicht für dich tun willst, dann tu es für unsere Babys! Lass dich bitte untersuchen, lass dich für sie behandeln. Du warst ewig im Regen und warst Extremsituationen ausgesetzt! Das kann nicht gut für dich gewesen sein. Ich bitte dich, lass Madam Pomfrey dich einmal durchchecken.", flehte der Gryffindor seine Freundin an. Nickend willigte sie ein. "Aber danach will ich die GA sprechen.", verlangte sie im Gegenzug. Erleichtert atmete George aus. "Deal." Danach setzte Maddie sich aufrecht auf und zog sich das Oberteil über den Kopf. Das brachte George dazu sich auf den Hocker neben dem Krankenbett fallen zu lassen. Er beobachtete, wie Maddie die Untersuchung widerstandslos mitmachte. In der Sekunde entspannten sich seine Muskeln. George lehnte seinen Kopf gegen die Wand hinter sich und hielt die Hand seiner Freundin, wobei sie leicht drückte. Für einen winzigen Moment war die Welt in Ordnung, obwohl eine Herausforderung die nächste jagte. Dennoch war einen Augenblick lang die Welt irgendwie in Ordnung...
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Falling all with you
Fanfiction"Georgie, spiel dich nicht so auf und sag endlich, was es für tolle Neuigkeiten gibt." Nun mischte Maddie sich ein. "Beruhige dich, Freddie! Atme tief durch. Ich sage dir, was es Neues gibt. Ich erzähle es euch allen." Ein Strahlen erhellte das Gesi...