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Die darauffolgenden zwei Wochen -nach dem Gespräch zwischen Maddie und ihren Eltern- verliefen ereignislos. Die Jugendlichen gingen in den Unterricht, lernten und machten ihre Hausaufgaben, da sie in Arbeit versanken. Keiner in Hogwarts konnte an etwas anderes denken, als an die ganzen Schulaufgaben! Nur zwei planten seit Beginn des Schuljahres eine große Sache neben der ganzen Arbeit. Fred und George Weasley platzten in die Bücherei, stellten sich auf die Tische für ihre Ansage. "Meine lieben Mitschüler! Die dunklen Tage in dieser verstaubten Bibliothek sind vorbei. Und mein Bruder und ich sind eure Rettung.", verkündete Fred geheimnisvoll. Ein kleiner, leuchtender Punkte zischte durch die Luft. Er explodierte über den Köpfen und Flyer rieselten von der Decker auf die Schüler herab. "Denn morgen Samstagnachmittag wird Weasleys Zauberhafte Zauberscherze in der Winkelgasse eröffnet und ganz Hogwarts ist mit Dumbledores Erlaubnis eingeladen! Seid bereit für die Zeit eures Lebens." Mit diesen Worten verschwanden die Zwillinge. Tosender Applaus ertönte hinter ihnen. Sie hatten ihr Ziel erreicht! Unheil angerichtet...

"Meine Lieblingszwillinge!" Fröhlich hüpfte Maddie auf George und Fred zu, die beide gleichzeitig den Kopf schüttelten. Die Jungs hassten den Ausdruck Lieblingszwillinge! Es gab eine Frage, die Fred darauf immer stellte und so tat er es auch heute. "Wie viele Zwillinge kennst du, dass du sagen kannst, wir wären deine Lieblinge?",  forschte Fred provokant nach. Zu seiner Überraschung erschien ein selbstsicheres Grinsen auf Maddisons Lippen, was den Weasley ein klein wenig verunsicherte. Natürlich ließ Fred sich nichts anmerken! Das war nicht seine Art. Noch nie gewesen! Aus diesem Grund grinste er selbstbewusst. "Ich kenne drei Zwillingpärchen, Freddie!", feuerte Maddie zurück. Übermütig zwinkerte sie den Gebrüdern Weasley zu. Ihre Laune war auf einem Hoch! "Allein schon im Hause Gryffindor leben zwei. Ihr, die allseits bekannten Weasley-Zwillinge und die Patil-Zwillinge!" Das Grinsen fiel Fred aus dem Gesicht. Mit dieser Antwort hatte der Gryffindor nicht gerechnet, doch da folgte noch was. "Außerdem bin ich seit der Grundschule mit zwei Mädchen befreundet, die Zwillinge sind. Ich habe noch heute mit ihnen Kontakt." Jetzt war nicht nur Fred baff sondern auch George. "Wir sind nicht die ersten Zwillinge mit denen du befreundet bist?", erkundigte sich der jüngere Zwilling. "Nein, Sweetheart! Aber ihr seid meine Lieblingszwillinge. Das ist doch was!" Maddies Grinsen war ansteckend und sprang auf George und Fred über. "Zumindest sind wir die Nummer eins!", bestätigte Fred. George schüttelte schmunzelnd den Kopf. Das war absurd! Aber insgeheim war irgendwie erleichtert, dass sein Bruder und er unter den Zwillingen, die seine Freundin kannte, auf Platz eins lagen. Zu Georges Erleichterung wechselte Maddie das Thema. "Wann ist die große Eröffnung von eurem Scherzartikelladen?" "Für normale Hexen und Zauberer um 15 Uhr!", erwiderte Fred und übergab wortlos an seinen Bruder. "Aber für VIPs wie dich geht es schon um 14:30Uhr mit unserer großartigen Wenigkeit ins den Shop Weasleys Zauberhafte Zauberscherze." Schnalzend zwinkerte der Gryffindor seiner Freundin zu, die aufgrund der Geste errötete.

"Missi, Liebes; Schatz; Herzchen! Wenn du noch einmal in diesen verfluchten Spiegel, muss ich dich leider erwürgen.", stöhnte George. Er war so abgelenkt von Maddisons permanenten Blicken in den Spiegel, dass er nicht einmal schaffte seine Krawatte zu binden. Frustriert warf er sie auf das Bett und plumpste selbst eine Sekunde später drauf. "Du machst heute einen unglaublichen Schritt für deine Zukunft! Dafür reicht es nicht, wenn ich gut aussehe. Es muss alles absolut perfekt und stimmig sein. Anders kann ich mich doch nicht auf der Öffnung deines Ladens sehen lassen!" Schon wieder beäugte Maddie ihr Erscheinungsbild. "Ich muss mein Make up neu machen! Schwarzer Lippenstift und jedes Lid eine andere Farbe?! Es ist grässlich!" Als wäre es sein Stichwort, erhob sich George, stellte sich hinter seine Freundin und schlang seine Arme um ihre Taille. Sein Kinn stützte sich auf ihrer rechten Schulter ab. "Das sieht nicht grässlich aus!", versicherte er ihr. "Ganz im Gegenteil! Es ist wild, kreativ und ungewöhnlich. Genau das verkörpern Fred und ich! Du könntest dich nicht passender geschminkt haben. Außerdem passt das orange Auge zu meiner Krawatte und das pflaumige Lila zu Freds. Zusammen sind deine Lidschattenfarben das Logo von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze!" Leise lachte der Weasley. Das raue Lachen und der heiße Atem auf ihrer Haut verursachte Gänsehaut auf jedem Millimeter des Hufflepuffkörpers. "Aber der schwarze Lippenstift!", setzte Maddie schwach zum Widerspruch an. Sie schmolz in seinen Armen. "Wild, düster und" George machte eine kleine Pause. Es erzielte die gewünschte  Wirkung! Maddison erschauderte. "unglaublich sexy!", beendete er seinen Satz mit heiserer Stimme. Der Satz hing in der Luft, während George sich langsam aufrichtete. Seine Arme waren nach wie vor um Maddie geschlungen. "Mit anderen Worten ich will, dass du unter gar keinen Umständen diesen Lippenstift abmachst!" Ein freches Zwinkern folgte dieser Aussage, genauso wie der Blutüberschuss in den Wangen des Hufflepuffmädchens. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, löste sie die Hände ihres Freundes von ihrer Taille und nahm die Krawatte von dem Bett. "Geh bitte etwas in die Knie!", bat Maddie ihren Freund. "Du bist zu groß. Ich komme nicht an deinen Nacken dran." George warf seinem Mädchen ein eindeutiges Grinsen zu. "Wegen der Krawatte!", murmelte die Siebtklässlerin. "Natürlich! Die Krawatte...", echote der Gryffindor, jedoch beließ er es dabei. Er hatte Maddie, so gern er es auch tat, vorerst genug geärgert! Infolge dieses Beschlusses ging George einbisschen in die Knie und hielt ganz still. Anschließend legte Maddison die Krawatte, die in einem gedeckten Orange gehalten war, um Georges Hals. Bevor sie sich weiter um das lose Band kümmerte, schlug Maddie erst einmal den Kragen des Hemdes nach oben und führte darauf die Krawatte darunter. Dann faltete Maddison den Kragen wieder nach unten. Konzentriert legte die 17-Jährige die beiden Enden über einander, wickelte die breiter Seite einmal um das schmälere Ende, griff durch das entstandene Loch und zog das breite Ende hindurch. Zum Schluss führte Maddie die breite Spitze durch die neue Schlaufe. Ganz langsam zog Maddison die Krawatte fest und zupfte sie behutsam zurecht. George nahm die Hände der Rothaarigen, küsste erst diese und danach ihre Stimme. "Dankeschön, Engelchen!" "Hab ich gern gemacht.", murmelte das Hufflepuffmädchen und verlor sich in dem wunderschönen Blau der Augen des Jungen. George konnte nicht anders als zu lächeln! "Komm schon, Missi! Es ist Showtime."

Falling all with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt