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"Tretet näher! Tretet näher! Staunt, entscheidet und kauft! Weasleys Zauberhafte Zauberscherze sind erstklassig und der Spaß ist garantiert." Motiviert wie eh und je begrüßte Fred die Neuankömmlinge in der unteren Etage und oben erwartete sie George, der den Gästen einen Platz zu wies. Verwirrte Ausdrücke zeichneten sich in den Gesichtszügen der Anwesenden ab. Keiner verstand, was hier los war und was nun kommen würde. Doch die Auflösung auf diese Fragen folgte nun. "Ladies and Gentlemen!", kam eine Stimme aus dem Off, die verdächtig nach Lee Jordan klang. "Weasleys Zauberhafte Zauberscherze präsentiert Ihnen heute eine einmalige Show zur Eröffnung dieses Ladens! Hier kommen die Legenden! Die einzigwahren Könige der Scherze und ihr engstes Gefolge! Fred und George Weeeeaaasleeeeyyy!", kündigte Lee seine besten Freunde voller Dramatik an. Keine Sekunde später apparierten George und Fred vor ihrem Publikum. Ohne ein Wort zu verlieren, streckte Fred seinen rechten Arm aus und hielt den Leuten seine leere Handfläche hin. In dem schwummrigen Licht war niemand in der Lage zu erkennen, dass seine Hand mit einer dünnen Schicht einer goldig schimmernden Creme überzogen worden war. Nun zeigte der frischgebackene Ladenbesitzer den Zuschauern eine Pipette, die mit Wasser gefüllt war. Zwei Tropfen aus der Pipette trafen auf die Haut des Gryffindors. Erschrockenes Aufatmen ging durch die Zuschauerreihen, denn bei dem Wasserkontakt war Freds Hand in Flammen aufgegangen. Nur George, Maddie und Ginny ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Maddison war kurz vor der Eröffnung eingeweiht worden und Ginny kannte ihre Brüder nur zu gut! Sie wusste, dass die Zwillinge alles unter Kontrolle hatten, auch wenn ihre Show nicht ganz ungefährlich war.

George hielt einen ledernen Beutel in die Luft, damit die Gäste ihn begutachten konnten, bevor er ihn öffnete und eine Prise des Pulvers in die Flammen schnippte. Jetzt loderte das Feuer nicht mehr in dem klassischen Rot-Orange. Es war fliederfarben! „Wooow!", keuchte die Menge ehrfürchtig. Nicht ein Zauberer konnte die Augen von dem Spektakel nehmen. Auf einmal stand Maddie zwischen den Zwillingen, was bei den meisten Schülern Verwirrung auslöste. Was hatte dieses Hufflepuffmädchen dort zu suchen? Die Antwort auf diese Frage ließ nicht lange auf sich warten. Ihre Hände steckten in fingerlosen Lederhandschuhen. Wieder sahen die Gäste nicht, dass die nackte Haut mit dieser geheimnisvollen, goldschimmernden Creme bedeckt war. Völlig entspannt, als wäre es das Normalste der Weltgeschichte, reichte Maddie Fred die Hand und er schüttelte die Hand des Mädchens mit der Hand, die brannte. Maddisons Finger standen nun ebenfalls in Flammen! Doch die Siebtklässlerin geriet nicht im Geringsten in Panik. Gelassen zeigte sie dem Publikum ihre brennenden Finger. Danach ballte ihre Hand zu einer Faust. Das Feuer wurde gelöscht, jedoch schoss ein kleines Feuerwerk aus dem Handschuh. Oh's und Ah's erfasste die Menge. Für den Abschluss reichte George seinem Bruder und seiner Freundin einen Zauberstab. Auch der Gryffindor hielt einen Zauberstab. Synchron schwangen sie ihre Zauberstäbe. Was auffällig war, war, dass keiner der Hogwartsschüler einen Zauberspruch verbalisierte. Plötzlich flogen kleine Gummitiere durch die Luft auf das Publikum und die drei Jugendlichen waren zauberstabslos. Die Antwort auf die eröffnende Darbietung erhielten die kreativen Köpfe tosenden Beifall. Einige Zauberer und Hexen feixten vor lauter Begeisterung! Maddie wollte sich zurückziehen, damit die Zwillinge ihren Applaus genießen konnten. Doch George dachte nicht im Traum daran seinen süßen Hufflepuff gehen zu lassen. Auch sie hatte diesen Applaus verdient! Schließlich hatte Maddison an dieser Show teilgenommen, von dessen Ablauf sie zwanzig Minuten vor Beginn erfahren hatte. Maddison kannte die Produkte nicht und hatte nie mit ihnen etwas gemacht. Trotzdem hatte sie ihnen geholfen! Es war genauso ihr Beifall wie seiner. „Genieß es, Angel! Du verdienst es.", raunte George in Maddies Ohr. Ein kleines Lächeln eroberte ihre Lippen, während sie sich mit Fred und George verbeugte. „Willkommen bei Weasleys Zauberhafte Zauberscherze! Habt Spaß und kauft Scherzartikel. Der Shop ist eröffnet!", verkündete Fred. Der Stolz, der die Seelen und Herzen der rothaarigen Jungen erfüllte, zeigte sich auch deutlich in ihrer Mimik. Doch die Zwillinge waren nicht die einzigen Zauberer jetzt und hier, die voller Stolz bezüglich ihrer Leistung war. Eine rothaarige Hexe mit rothaarigen Zauberern im Schlepptau kämpfte sich nach vorne durch und drückte die Chaoten an sich. „Ich bin so stolz auf euch Beide!" Grinsend erwiderten George und Fred die Umarmung. „Danke, Mum!", antworteten die Söhne gleichzeitig. Aber dann hielt Molly ihre Kinder auf eine Armlänge Abstand. „Ihr müsst mir aber versprechen, dass ihr die Schule beendet und eure Noten dürfen bitte nicht leiden! Sie sind dieses Jahr auf einem unglaublichen Hoch.", verlangte Molly von ihren Zwillingen. Fred und George wechselten einen flüchtigen Blick. Sie waren sich einig! „Wir versprechen es dir!", erwiderte Fred. „Unsere Noten bleiben, wie sie sind und wir unseren Abschluss.", fügte George hinzu. Die siebenfache Mutter entspannte sich sichtlich. Der erleichterte Ausdruck im Gesicht ihrer Mutter zeigte den Siebtklässlern, dass es es absolut wert sein werden würde.

„Hey Georgie! Hey Freddie! Habt ihr einen Moment für mich? Ich lass euch dann sofort wieder arbeiten.", versprach Maddie den herumwuselnden Gryffindors. „Klar, Julia!" „Für dich doch immer." Nach wenigen Sekunden erreichten die Zwillinge ihre Freundin. „Was gibt's?", wollte George wissen. Zögerlich reichte die Hufflepuffschülerin den Rothaarigen jeweils eine Geschenketüte. Weder Fred noch George verloren eine Sekunde. Ganz im Gegenzeil! Achtlos warfen sie das Seidenpapier zur Seite, ließen die Tüten zu Boden fallen, nachdem sie ihr Geschenk herausgezogen hatten. „Hoodies?", hakte Fred verwirrt nach. Er verstand den Sinn hinter diesem Geschenk nicht. „Nicht irgendwelche Hoodies!", gab Maddie zurück. „Es sind Spezialanfertigungen für euch! Vorne ist das Logo eures Shops drauf und darunter steht euer Name. Georges Name in orange und deiner in lila. Wenn ihr die Pullover umdreht, steht hinten unter der Kapuze der komplette Name des Ladens drauf." Die Augen der Gryffindors weiteten sich in Überraschung. Maddie war so süß und lieb! Ohne zu zögern zogen George und Fred ihre Sakkos aus und schlüpften in die Pullover. „Coolstes Geschenk ÜBERHAUPT!", riefen sie. Danach fielen sie dem Mädchen um den Hals. „Danke! Danke! Danke! Sie sind so cool." Glücklich lächelte Maddie. „Freut mich, dass sie euch gefallen!" Ein potenzieller Kunde winkte den jungen Eigentümern zu. Fred rauschte in dessen Richtung. George hatte vor ihm zu folgen, aber seine Freundin hielt ihn zurück. „Warte eine Sekunde! Ich hab noch etwas für dich." Der Hufflepuff klaubte die Tüte vom Boden auf und reichte sie ihm noch einmal ihrem Freund. „Schau noch einmal rein!" Während George erneut in die Tüte schaute, hob Maddie das Seidenpapier und Freds Geschenketüte auf, damit es nicht weiter achtlos auf dem Boden herum lag. „Was ist das?", erkundigte der Gryffindor sich. In seiner Hand hielt er eine kleine Schmuckschachtel und einen Umschlag. „Fröhliche Weihnachten!", versuchte Maddison ihrem Jungen einen Tipp zu geben, küsste seine Wange und ließ den vollkommen verwirrten 17-Jährigen stehen. Es brauchte ein paar Momente, bis George sich aus seiner Starre löste. Daraufhin öffnete der Siebtklässler die Schatulle in seinen Händen und ein Ring kam zum Vorscheinen. Das Metall war nachtschwarz. In der Mitte ging ein schmaler, goldener Streifen, in dem drei rote Steinchen saßen. Nachdem George den Ring aus seiner Umverpackung genommen hatte, entdeckte er auf der Innenseite des Ringes gegenüber der Steine den eingravierten Umriss eines Herzes. Die Gravur hatte einen goldenen Umriss. "Ist es das, was ich denke?", murmelte der Gryffindor nachdenklich vor sich hin. Um seine Hypothese zu bestätigen, holte er den Brief, den er zu dem Ring erhalten hatte, aus dem Kuvert. Lies den Brief, wenn du ganz alleine bist! Aber du hast Recht, es ist ein Vertrauensring.

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