Nun hielten sie alle Ausschau, doch sie konnten ihn im Gegensatz zu Luna nicht entdecken. "Wo soll er sein? Ist er auf einmal unsichtbar geworden?", hakte Ron nach. Wut schwang in seiner Stimme mit, weshalb er im selben Augenblick von Hana ihren Ellbogen zwischen die Rippen bekam. Das ließ den jüngsten Weasleysohn aufjaulen. Sofort packte Fred seinen kleinen Bruder und presste seine Hand auf Rons Mund, um das Geräusch zu ersticken. Besorgt blickten die restlichen Acht sich um, doch keiner beachtete die Jugendlichen. Zum Glück hatte niemand sie bemerkt! Als Harry Potter und seine Freunde und Mitstreiter war die Nokturngasse der gefälligste Ort, an dem die Golden Armee hätte sein können. Würden sie erkannt werden, bedeutete es Gefangenschaft, Folter und Tod! Doch darüber mussten sie sich -Merlin sei Dank!- in diesem Moment keine Gedanken machen. Sofort entspannten die Freunde sich, sobald sie merkten, dass sie unbeachtet geblieben waren. Fred ließ Ron wieder los. "Wofür war das?", fauchte Ron die Slytherinschülerin an. "Für deinen unverschämten Tonfall!", zischte Hana und stierte ihn genauso wütend an wie der Gryffindor sie. Maddie drängte sich zwischen die beiden Streithähne und schob sie auseinander. Bevor irgendeiner aus der Gruppe ein Wort verlieren konnte, mischte Luna sich ein. "Er steht dort drüben.", teilte sie ihren Freunden mit. Ihr ausgestreckter Finger deutete auf eine gebeugt stehende Gestalt, die in einen fusseligen, braunen Umhang gehüllt war. Dabei hielt diese Gestalt einen Gegenstand in die Luft und schüttelte ihn unablässig beim Präsentieren. Neben ihr auf dem Asphalt lag eine große Decke ausgebreitet, auf der eine Menge Dinge, die man aus der Entfernung nicht gut erkennen konnte, ihren Platz gefunden hatten. Mit dem Kopf nickte Harry in die Richtung der vermummten Gestalt und sagte: "Lasst uns gehen!" Geschlossen bewegten die Jugendlichen sich auf die Person zu, von der sie sich ziemlich sicher waren, dass es Mundungus Fletcher war. Kaum hatten sie den Zauberer erreichten, wurden die Jugendlichen bereits vom Selbigen angesprochen. "Egal, was euer Herz begehrt, ich habe es! Ich besitze es und ihr könnte es in einer Sekunde besitzen. Und wenn ihr nichts begehrt, kann ich euch in ein paar Unikate interessieren? Das Herz hat immer geheime Wünsche! Ich habe alles! Bücher, Schmuckstücke, Zauberstäbe..." In diesem Moment lüftete Harry, durch seine Freunde vor den Blicken Fremder geschützt, seine Kapuze und sorgte dafür, dass Mundungus Fletcher zu zittern begann. "Harry- Harry- Harry Potter!", war das Einzige, was Mundungus zusammenstottern konnte. "Richtig!", entgegnete Harry vollkommen gelassen und verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei verlagerte er sein Gewicht ein wenig nach hinten. "Ich bin Harry Potter.", betonte der Gryffindor nochmal. Mit einer kurzen Handbewegung deutete er auf Mundungus. "Mundungus Fletcher, wenn ich mich richtig erinnere?" Verschreckt nickte der Dieb, was ausgesprochen sonderbar war. Schließlich war es ein Fakt, dass Harry erst ein 15-jähriger Schüler in Hogwarts war und Mundungus bereits ein komplett ausgebildeter und zudem erwachsener Zauberer war! Dennoch starrte Fletcher Harry an, als wäre der Gryffindorschüler ein gigantisches Monster. „Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag, Harry Potter!", piepste Fletcher. „Wie kann ein bescheidener Zauberer wie ich dir und deinen Freunden helfen?" „Es würde dir und uns helfen am Leben zu bleiben, wenn du seinen Namen nicht ständig hinausposaunen würdest!", bemerkte Ginny spitzzüngig. Abwehrend hob Mundungus seine zitternden Hände. „Natürlich, natürlich! Kann ich noch was für euch tun?", wollte er wissen. Langsam kam Mundungus in seine normale Stimmlage zurück. „Du hast etwas aus dem Haus meines Patenonkels gestohlen-" „Ich stehle nicht!", unterbrach Fletcher Harry. Die zehn Jugendlichen verdrehten die Augen. „Wir wissen, dass du stiehlst!", erwiderte Fred. George nickte. „Fred und ich haben dich auch schob dabei gesehen, wie du Sachen einsteckst." „Das erklärt, wie Molly darauf kam, dass ich was mitgenommen habe...", murmelte Mundungus vor sich hin. „Meinst du?", kommentierte Fred. Dann ließ er es einfach stehen, obwohl er hätte erklären können, dass Molly versehentlich mitgehört hatte und sie ihn nicht verraten hatten. Es spielte in diesem Moment keine Rolle! Viel wichtiger war es für sich, Slytherins verdammtes Medaillon in die Hände zu bekommen und sicher zu gehen, dass er als Horkrux unbrauchbar war. „Es interessiert uns nicht, dass du was mitgenommen hast.", hakte Harry ein. „Die Sache ist ganz einfach! Ich schlag dir einen Deal vor. Nimm ihn an oder lass es." Fletcher war ganz Ohr! „Es gibt einen Gegenstand, den du mitgehen lassen hast, den wir gerne wieder hätten. Es ist eine silberne Kette mit einem Anhänger, in dem ein großes S in einem Kreis steht. Der Stein dahinter ist gelblich.", beschrieb Harry das Medaillon, bevor er zu dem Kern des Deals kam. „Wir möchten die Kette." Plötzlich schoss eine seltsame Art von Selbstbewusstsein durch Mundungus Fletcher. „Und warum sollte ich euch die Kette geben?", fragte er, ehe Harry den eigentlichen Deal vorschlagen hätte können. „Weil ich vergesse, dass du meinen Patenonkel bestohlen hast, wenn ich die Kette bekomme! Tust du es nicht, werde ich Sirius sagen, dass du ihn regelmäßig bestiehlst." Nun funkelte die ursprüngliche Angst in den Augen des älteren Erwachsenen. „Du würdest doch nicht wirklich-" „Er würde nicht nur, er wird!", mischte sich Ginny ein. „Also gib uns die dämliche Kette und alle sind glücklich." Das war die Sekunde, als Fletcher zu schrumpfen schien! Auf einmal wurde er ganz klein. „Ich habe sie nicht mehr...", nuschelte Mundungus vor sich hin. Nun riss sich Ginny die Kapuze vom Kopf, trat an den diebischen Zauberer heran und packte ihn am Kragen, um ihn daraufhin gegen die Hauswand zu pressen. „Wo. Ist. Die. Kette?", verlangte das Gryffindormädchen zu wissen. „Sag es mir oder ich verhexe dich, bis du nicht mehr gerade aus kannst!" Mundungus Fletcher schluckte hart. „Ich sag es dir! Ich sage es dir! Nur bitte lass mich gehen.", flehte er Ginny an. „Erst wenn du mir sagst, was ich von dir wissen will!" „Ich habe es an eine Lady in Pink verkauft.", wimmerte Fletcher. „Sie war von Kopf bis Fuß rosa angezogen. Außerdem hat sie einen ungewöhnlich breiten Mund und spricht in einer ziemlich hohen Stimmlage." Harry und Maddie erkannten sie sofort. Während die Schwangere zusammenzuckte und instinktiv nach Georges Arm griff, seufzte Harry frustriert. Ginny entnahm dem Stöhnen, dass Harry wusste, wem das Medaillon verkauft wurde. Deshalb ließ sie Mundungus los und verließ mit ihren Freunden die Nokturngasse. „Also", sagte sie, sobald sie wieder durch sichere Straßen wanderten. „wo finden wir das Medaillon?" Harry blieb stehen. „In Askaban.", erwiderte er. „Dolores Umbridge hat Slytherins Medaillon."
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Falling all with you
Fanfic"Georgie, spiel dich nicht so auf und sag endlich, was es für tolle Neuigkeiten gibt." Nun mischte Maddie sich ein. "Beruhige dich, Freddie! Atme tief durch. Ich sage dir, was es Neues gibt. Ich erzähle es euch allen." Ein Strahlen erhellte das Gesi...