~11~

143 17 0
                                    

"Was..." Maddisons Stimmer verlor sich im Nichts. Das konnte nur ein schlechter Scherz! Ungläubig schüttelte Maddie den Kopf. "Das kann nicht wahr sein! Das geht nicht..." Nun meldete sich Madam Pomfrey zu Wort. "Ein Irrtum ist ausgeschlossen! Ich habe es mehrfach überprüft. Die Schwangerschaft ist sicher.", stellte die Krankenschwester klar. "Du bist in Ende der achten Woche schwanger! Zur weiteren medizinischen Betreuung übergeben wir dich an deinen externen Arzt, der die nötige Kapazität und Gerätschaften hat, um deine Schwangerschaft vernünftig zu überwachen. Aber wenn du nicht gut fühlst, kannst du dich natürlich rund um die Uhr melden!" Stumm nickte das Hufflepuffmädchen. Diese ganze Informationen und diese Neuigkeit überforderte die Schülerin. "Ich möchte bitte in mein Zimmer gehen!", bat Maddison. Sie hatte das Bedürfnis sich unter ihrer Decke zu verkriechen, Musik zu hören und... "Und ist es möglich, dass ich etwas zu essen bekomme? Ich habe die letzten Tage nichts gegessen außer Brezeln, obwohl..." Maddie brach ab. Nun wurde es ihr unangenehm weiter zu sprechen! Seitdem sie sich jeden Morgen übergeben musste, hatte sie komische Essensgelüste. Nicht einmal George hatte sie davon erzählt, weil es ihr unfassbar unangenehm war, wie seltsam ihre Essenswünsche in der letzten Zeit waren. "Heißhungerattacken und ungewöhnliche Gelüste habe?", beendete Professor McGonagall den Satz des verwirrten Mädchens. Betreten nickte Maddie. "Das ist nichts Sonderbares! Das hat jede Schwangere. Geh in die Küche und teile den Elfen deinen Wunsch mit! Sie werden ihn wahrscheinlich mit großer Freude umsetzen.", schlug Madam Pomfrey vor, was durch Minerva McGonagalls Nicken bestärkt wurde. Professor Dumbledore stand schweigend hinter seinen Kolleginnen. "Ich danke Ihnen, Professor McGonagall! Dankeschön, Professor Dumbledore und ich danke natürlich auch Ihnen, Madam Pomfrey. Sie machen einen wundervollen Job!" Mit diesen Worten verabschiedete sich das Mädchen und hastete davon. Maddie musste einen klaren Kopf bekommen! Das war unmöglich mit drei Erwachsenen, die sie konstant beäugten. Außerdem wollte sie wirklich Mandarinen und Würstchen! Oh und Toast mit Erdbeermarmelade! Und Rührei!

Fröhlich schlemmend thronte Maddison im Schneidersitz auf ihrem Bett. Ihre Bluetooth JBL Kopfhörer, die ihre Eltern liebevoll Knöpfe schimpften, steckten ihren Ohren und der Bass dröhnte in ihnen. "Home / A place where I can go / To take this off my shoulders / Someone take me home / Home / A place where I can go / To take this off my shoulders / Someone take me home, someone take me... ", schallte es durch die Kopfhörer. Leise summte Maddie mit und schaufelte die Reste des Rühreis und der Würstchen in sich hinein. Die Ablenkung durch die Musik und das Essen ließ die Schülerin ein wenig entspannen und vergessen, was ihr bevor stand. "Look, I didn't power through the struggle / Just to let a little trouble, knock me out of my position / And interrupt the vision...", sang Maddie leise vor sich hin, als sie begann die Mandarinen zu schälen. Kaum hatte der Hufflepuff das Schälen ihres Obstes beendet, kam der Refrain wieder und damit tauchte die Nachdenklichkeit. Ein Kind brauchte Liebe, eine funktionierende Familie und eine gute Erziehung! Konnte Maddie ihrem Baby das bieten? Sie war doch noch so jung! Oh Merlin! Maddison musste es noch George erzählen! Wie sollte sie das denn anstellen?! Ihr Leben ging den Bach runter! Aber zumindest hatte sie ihr Kind, wenn alles scheitert. "Home / A place where we can go / To take this off my shoulders / Someone take us home / Home / A place where we can go / To take this off my shoulders / Someone take us home, someone take us...", sang der Hufflepuff vor sich hin und strich über ihren Bauch. "Das war aber nicht der richtige Songtext!" Hana stand im Türrahmen. Nervös kichernd zupfte Maddie an dem Hoodie herum. Diese ganze Situation wuchs dem Rotschopf über den Kopf. "Darf ich reinkommen?", wollte das Slytherinmädchen wissen. Als Maddie nickte, schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Hana war ihre beste Freundin. Hana. war. ihre. BESTE FREUNDIN! Wenn sie sich jemandem anvertrauen konnte dann Hana! Schließlich teilten die Mädchen alles miteinander und waren immer für einander da. "Hana" Maddison atmete durch. Es fiel ihr wirklich schwer! "ich muss dir etwas Wichtiges sagen und ich weiß selbst noch nicht ganz, was ich davon halte!", druckste die Siebtklässlerin. Übermütig schlug Hana ihrer Freundin auf den Oberschenkel. "Du schaust so, als wärst du todkrank! So schlimm kann es nicht sein. Spuck es aus!", meinte die Brünette gelassen. Doch sie wusste nicht, was für Neuigkeiten auf den Slytherin wartete. Wieder nahm Maddie einen tiefen Atemzug. "Ich... ich... ich bin schwanger." Stille. Totenstille. Die Zeit stand still in dem Hufflepuffschlafsaal. Kein Laut. Kein Wort. Nichts brach das Schweigen. Der Schock saß tief! Angsterfüllt wartete Maddison die Reaktion ihrer besten Freundin ab. Sie konnte das Kommende überhaupt nicht einschätzen! Hana wusste nicht, was sie sagen sollte! Maddie; schwanger?! Das gewissenhafte, zuverlässige Hufflepuffmädchen sollte ungewollt schwanger geworden sein? Das war für die Fünftklässlerin unvorstellbar! Aber Maddie würde sie doch nicht anlügen? Niemals! Hana wusste, dass eine Lüge gegen Maddisons Prinzipien verstoßen würde. "Du bist schwanger." Aus ihren aufgeblasenen Wangen ließ das Diggorymädchen die Luft entweichen. Eine Sekunde später traf es Hana wie der Blitz. "DU BIST SCHWANGER! ICH WERDE TANTE!" Dann hielt sie inne. "Ist es von George?" Ungläubig winkte sie ab. "Natürlich ist es von George! Du würdest ihn niemals betrügen. Bei Merlin, du bist schwanger!" Jetzt legte Hana vollends los. "Seit wann weißt du von der Schwangerschaft? Wie weit bist du nicht? Kennst du das Geschlecht schon? Wann weiß man das Geschlecht seines Babys? Hast du es George schon erzählt?", platzte es aus dem Slytherinmädchen heraus. Ihre Stimme überschlug sich beinahe vor lauter Aufregung und Fragerei. Maddies Augen weiteten sich. Das hatte der Hufflepuff nicht erwartet! Hanas Reaktion ließ von Maddisons Herz einen großen Brocken fallen. "Ich habe es heute erst erfahren, als ich bei Madam Pomfrey gewesen bin! Nein, ich kenne das Geschlecht nicht und ich weiß auch nicht, wann man es sehen kann. Aber wir können es später googlen. Mit googlen meine ich, dass wir es im Internet nachschauen!", setzte Maddie nach, nachdem sie Hanas verwirrten Blick gesehen hatte. Manchmal vergaß die Rothaarige, dass Internet in der Zaubererwelt ganz klein geschrieben wurde. "Ich habe es George noch nicht erzählt und ich habe keine Ahnung, wie ich es anstellen soll. Aber ich muss es ihm sagen! Es betrifft ihn auch." "Da ist doch noch ein riesiges Aber? Habe ich Recht oder habe ich Recht?" "Ich habe Angst, dass George mich verlässt, sobald er das von der Schwangerschaft erfährt."

Falling all with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt