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So schnell es Maddies Schwangerschaftsbauch zu ließ, eilten George und Maddison zum Turm der Gryffindors. Die Nervosität in ihnen brachte sie beinahe zum Platzen, weshalb sie kein Wort miteinander wechselten, sondern nur Hand in Hand durch die Schlossflure rannten. Jedoch legten sich Hindernisse in ihren Weg! Als das Paar das Porträtloch erreichte, mussten sie feststellen, dass die Dame, die das Gemälde vor dem Gryffindorturm bewohnte, sich nicht in ihrem Bild befand. „Musste die fette Dame-" George durfte nicht weitersprechen, denn seine Freundin ließ es nicht zu. Missbilligend räusperte Maddie sich. Sie fand es unverschämt und respektlos, dass jeder Schüler sie immer nur „die fette Dame" nannte. Die Frau hatte einen Namen und eine Geschichte, die von allen mit Füßen getreten wurden! Diese Respektlosigkeit machte Maddie rasend, seitdem sie davon wusste, nur hatte sie nie den Mut gehabt, was zu sagen. Durch George hatte sie mehr Selbstbewusstsein, dass der Huffelpuff seit einigen Wochen jeden unterbrach, der sie „die fette Dame" nannte, weil das kein Name war. „Entschuldige!", murmelte George. Seine rothaarige Freundin zog die Brauen zusammen. „Du solltest dich bei mir entschuldigen, sondern bei der Frau die für dich seit sieben Jahren ihr Porträt bewegt.", entgegnete Maddison und George seufzte. „Du hast ja Recht, Engel! Aber das ist kein guter Moment, um nicht in ihrem Bild zu sein. Muss sie gerade jetzt nicht hier sein?! Fred hat mir verdammt nochmal Angst gemacht und deswegen muss ich da sofort rein!" Gegen Ende wurde George lauter, was seine Sorge nur noch mehr verdeutlichte. Unmittelbar danach tat es Maddie leid, dass sie ihn angefahren hatte. Noch bevor Maddie auch nur ein Wort hätte sagen können, kam die Frau zurück, die ihnen den Weg in den Gryffindorturm ermöglichen würde. „Maddison Nova! Meine liebste Schülerin in ganz Hogwarts. Wie geht es dir, Liebes?", sang sie und glitt in ihr eigenes Gemälde. Diese Worte jagten Maddie die Röte ins Gesicht und sorgte für ein Lächeln auf ihren Lippen. „Dankschön! Mir geht es gut soweit. Und wie geht es Ihnen?" Die Dame des Gryffindorgemäldes strahlte bis über beide Ohren. „Hervorragend, Liebes! Einfach hervorragend!", erwiderte sie. Georges Finger verkrampften sich immer wieder um Maddies Hand, weshalb sie sofort auf das eigentliche Thema kam. Sie wollte ihren Gryffindor nicht länger quälen! „Das freut mich!", fügte Maddison noch hinzu. „Würden Sie uns bitte reinzulassen?" Die gemalte Dame nickte. „Natürlich! Aber zuerst brauche ich wie immer das Passwort.", bemerkte sie. Maddie öffnete den Mund, aber sie bekam kein Wort heraus, denn ihr Freund war schneller. „Peruanischer Viperzahn.", zischte George durch zusammengepresste Zähne. „Richtig aber sehr unfreundlich!", erwiderte die Dame beleidigt. Sie zog einen Schmollmund. Trotzdem bewegte sie das Bild, um das Porträtloch für die Schüler zu öffnen. „Bitte nehmen Sie es ihm nicht übel! Sein Zwilling hat sich heute für seine Verhältnis seltsam benommen. Er war absolut ernst.", erklärte Maddie und schon George vor sich. „Meinst du Fred Weasley?" Maddie bejahte die Frage. „Dann sei deinem Freund vergeben!", sagte die Dame, während die Jugendlichen den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betraten. Ohne Umschweife stürmte der junge Weasley hoch ins Harrys und Rons Zimmer, während Maddison ihm schnellstmöglich hinterher watschelte. Als Schwangere im vierten Monat eine Treppe hochzurennen, gestaltete sich schwierig. Deswegen erklomm Maddie ganz gemütlich die Treppenstufen, wobei sie leicht anfing zu keuchen. Kaum hatte sie die Hälfte der Strecke geschafft, kam George Maddie wieder entgegen. „Was ist denn los?", rief sie ihm hinterher, als an ihr vorbei in den Gemeinschaftsraum rannte. „NIEMAND AUßER DEAM IST IN DIESEM VERFLUCHTEN ZIMMER!", schrie er zurück. Langsam machte Maddison sich Sorgen um George. Dieser Ausbruch passte nicht zu ihm. Von den Zwillingen war er der ruhigere und besonnenere Zwilling! Obwohl Fred sich merkwürdig verhalten hatte, war das noch lange kein Grund, dass George durchdrehte. Stirnrunzelnd drehte Maddison sich um und folgte Georges Geschrei. „VERDAMMT WO SIND DENN ALLE?!" Kein Wort kam über ihre Lippen, als Maddie George erreichte und ihre Arme um ihn schlang. „Das finden wir raus, sobald du dich beruhigt hast. Es ist doch alles in Ordnung! Ich weiß es.", versprach sie ihrem Freund. Daraufhin drückte George sie fest an sich. „Dankeschön!", raunte er in ihr Ohr. Dann löste Maddison sich von ihm, nahm seine Hand und lief los. „Fred?", rief sie quer durch den Turm. Bei der Anspannung, die in Fred geherrscht hatte, war Maddie sich sicher, dass er sie so schnell wie möglich bei sich haben wollen würde. So war es auch! Mit lautem Gepolter kam er in den Gemeinschaftsraum gestolpert. „Wo bleibt ihr nur? Wo seid ihr gewesen?", fuhr er sie an. „Dort, wo du uns haben wolltest!", feuerte Maddie zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und zog die rechte Braue hoch. Jetzt blickte Fred verwirrt drein. „Wo?" „In Rons und Harrys Zimmer.", stellte Maddison klar. Dann wurden Freds Gesichtszüge ganz weich. „Tut mir leid! Wir sind in unser Zimmer umgezogen. Folgt mir!" In der nächsten Sekunde drehte er sich um und lief voraus. Maddie und George folgten ihm stumm.

In dem Schlafsaal der Zwillinge saßen all ihre Freunde. Harry, Ron, Hermine, Ginny, Luna, Neville und Hana! Zwischen ihnen sprang Maddies Welpe King hin und her. Momentmal. Jemand fehlte! „Wo ist Draco?", wollte Maddison wissen und schaute sich noch einmal um. Doch sie konnte den platinblonden Slytherin partout nicht entdecken! Seltsam... Sofort bereute Maddie es, gefragt zu haben, als der betroffene Ausdruck das Gesicht ihrer besten Freundin verzog. „Ich weiß es nicht...", hauchte sie. Mit Georges Hilfe nahm Maddie Platz neben Hana, nahm ihre Hand und drückte sie. Das Huffelpuffmädchen wusste zwar nicht, was zwischen Hana und Draco vorgefallen war, aber sie musste es nicht wissen, um ihrer besten Freundin Trost zu schenken! „Warum sind wir hier?", wechselte Maddison das Thema. Dankbar drückte Hana die Hand der Huffelpuffschülerin. "Ich muss euch, was sagen! Aber das bleibt unter uns.", ergriff Harry das Wort. Die drumherum sitzenden Neun nickten einstimmig. "Dumbledore hat Harry verboten jemanden außer Ron und mir einzuweihen.", bemerkte Hermine. "Das ist richtig.", stimmte Harry seiner besten Freundin zu. "Deswegen ist es wichtig, dass niemand was sagt! Alles was ich erzähle, darf diesen Raum nicht verlassen." Wieder einstimmiges, wortloses Nicken. "Gut. Es geht um Voldemort!" Eiseskälte erfüllte den Raum, als wären Dementoren anwesend.

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Die kleine B-Plotline mit der Dame aus dem Gryffindorgemälde ist mir spontan eingefallen! Ich hatte überlegt, dass ich sie einbisschen ausdehne, wenn ich Falling all with you bearbeite. Was haltet ihr davon, dass Maddie die Leute in Hogwarts darauf hinweist, dass die Dame einen Namen und eine Geschichte habt? Ist es eine gute Idee oder sollte ich es lieber wieder rausnehmen?

Wir sehen uns um 21 Uhr wieder! XD

Falling all with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt