Falling all with you

~5~

"HEY! HEY! HEY! HEY!" Rotwangig und vollkommen atemlos sprintete Maddison in den Turm der Gryffindors. Dort saßen George und Draco auf der Couch. Die aufgeregten Rufe des Hufflepuffs unterbrach ihren Gespräch. "Wie bist du hier reingekommen? Nicht einmal ich komme hier rein nach jahrelangem Versuchen!" Der blonde Slytherin starrte seinen Gegenüber entsetzt, verwirrt und etwas bewundernd an. Maddie hörte ihren Kumpel nicht. Ein kindliches Lächeln ließ ihre Gesichtszüge leuchten. Glücklich hielt die Schülerin den beiden Jungs ihre Zweitbrille hin. "Schau mal! eS GliTzErT!", quietschte Maddison freuderfüllt. Um ihre Aussage zu verstärken, bewegte sie die Brille hin und her, damit man die Reflektionen sehen konnte. "Ich hab den Glitzerstreifen entdeckt, als ich die Bücher, die wir mir letzte Woche gekauft haben, einsortieren wollte. Aber ich konnte die Namen der Autoren nicht lesen und habe meine Alltagsbrille nicht gefunden. Dafür die andere- Also die hier. Als ich sie aus dem Etui gezogen habe, ist das Licht meiner Schreibtischlampe drauf gefallen und da habe ich es entdeckt. eS gLitZErT so unendlich hübsch!" Draco öffnete die Lippen, um noch einmal nachzuhaken wie zur Hölle dieses Mädchen es geschafft hatte, in den Gemeinschaftsraum des Hauses Gryffindor zu kommen. Aber George signalisierte ihm, dass es momentan überhaupt keinen Sinn hatte sie danach zu fragen. Daraufhin warf der Gryffindor einen Blick auf den Bügel der lila-blau-grauen Brille- Tatsächlich gab es einen lilanen Glitzerstreifen. "Das sieht wirklich schön aus!", kommentierte George. Draco stieg in Georges Taktik ein. "Sehr hübsch!" Nun rauschte Fred in den Aufenthaltsraum. "Hey Leute! Lasst uns draußen Quidditch spielen. Das Feld ist frei!"  Bereits in seiner vollen Quidditchspielermontur sprintete Fred nach dem Ausruf seines Vorschlages nach draußen. Dem roten Blitz folgten ebenso schnell Harry und Ron. Auch diese Gryffindorjungen waren bereits umgezogenen. Draco und George ließen sich das nicht zweimal sagen und machten sich sofort auf den Weg, um sich umzuziehen. Doch Maddie blieb unschlüssig, was sie jetzt tun sollte, sitzen. Eigentlich wollte sie mitspielen, aber Hana durfte kein Quidditch spielen! Das Slytherinmädchen wünschte sich nichts sehnlicher, als eine Quidditchspielerin zu sein, aber sie durfte und konnte keinen Besen fliegen. Vor vielen Jahren wurde Hana sehr schwer verletzt und hatte es nur knapp überlebt! Deswegen waren ihre Bewegungsfähigkeiten eingeschränkt. Es war ihr unmöglich mehr als nur ein paar Sekunden auf einem Besen zu halten. Aus diesem Grund empfand es Maddison als unfair, wenn sie ihre Freundin alleine lassen würde und diese vor sich hin litt, während sie und die Anderen Spaß hatten. Das ging so nicht! Für Maddie war dieses Szenario keine Option. Sie musste einfach für ihre Freundin da sein! Das war ihr finaler Entschluss. Daran gab es auch nichts zu rütteln. "Kommst du?" In der zwischen Zeit war George wieder aus seinem Zimmer gekommen. Auch er trug wie seine Brüder sein Trikot. "Wir gehen Draco und Hana holen und dann spielen wir eine Runde Quidditch!" Doch Maddison musste die Euphorie ihres Freundes bremsen. "Hana und ich werden nicht spielen.", teilte sie ihm mit. Dem Gryffindor fiel das Lächeln aus dem Gesicht. "Wieso? Ihr müsst mitspielen! Sonst schaffen wir es nicht zwei vollständige Mannschaften auf die Beine zu stellen.", maulte George. Beleidigt schob er die Unterlippe ein Stückchen vor. "Hana darf nicht spielen!", erklärte Maddie scharf. Plötzlich wurde George ganz still und auch einbisschen steif. So kannte er sein Hufflepuffmädchen gar nicht! "Als Kind wurde sie verletzt und kann sich deswegen auf keinem Besen halten, obwohl sie nichts lieber möchte als Quidditch zu spielen! Und ich lasse meine beste Freundin nicht allein mit ihrem Leid! Mir ist es egal, ob ihr zwei vollständige Teams zusammen bekommt oder nicht." Schnaubend verschränkte Maddison die Arme vor der Brust. Wut brodelte in ihr! George hob beschwichtigend die Hände. "Das wusste ich nicht. Das ändert die Sache natürlich! Sei für deine Freundin da und wir finden einfach eine Lösung. Was macht ihr denn jetzt?", versuchte der Weasleyjunge die Wogen zu glätten. "Tut mir leid, dass ich so aufbrausend war. Das war zu viel!", schob die Schülerin vor, bevor sie ihrem Freund antwortete. "So wie ich meine Hanuta kenne, werden wir auf der Tribüne sitzen und euch zu sehen! Sie absorbiert jede Sekunde eines Quidditchspieles. Aber ich gönn es ihr. Das ist ihre Art wie sie Quidditch so intensiv wie möglich erleben kann!" George bot seiner Freundin seinen Arm an. "Dann lass uns mal das Slytherinpärchen abholen! Aber lass uns vorher deinen Zeichenblock holen. Ich habe eine Idee für unseren Quidditchfan." Ein geheimnisvoller Glanz lag in seinen Augen, während George Maddie nach draußen zu ziehen.

"Let's go, Draco! Let's go!" Schnelles, dreimaliges Klatschen. "Let's go, Draco! Let's go!" Zuvor hatte Hana einen Konflikt damit gehabt, wen sie anfeuern sollte. Letztendlich entschied die Fünftklässlerin sich dafür der Einfachheit halber ihren Freund anzufeuern. "Was ein Treffer! Der war gut, Weasley. Respekt!", schrie sie Fred zu. Vor sich hin lächelnd zeichnet Maddison neben ihrer mitfiebernden Freundin. George ist ein Genie! , dachte die Siebtklässlerin sich und beendete mit wenigen Bleistiftstrichen ihre Zeichnung. Das Spiel lief bereits seit zwei Stunden! In dieser Zeit hatte Maddie ihr Werk angefangen und vollendet. Die Zeichnung zeigte Hana, wie sie als Jägerin für die Slytherins mit dem Quaffel vor den Torringen flog. Die Idee hatte nicht Maddison selbst gehabt. Sie stammte von George und es war genial! "Hey Hani! Ich hab was für dich." Der Hufflepuff riss das Papier aus dem Block. Danach reichte Maddie es der Brünetten. Argwöhnisch zog Hana die Brauen zusammen. "Was ist das?" Ein sanftes Kichern kam über Maddisons Lippen. "Sieh es dir doch einfach an, bevor du Fragen stellst, du alte Skeptikerin!" Erst seufzte die Slytherinschülerin. Danach warfen ihre dunkelbraunen Augen einen Blick auf das Gemalte. "Woooow...", keuchte Hana. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll!" Tränen füllten die Augen des 15-jährigen Mädchens. Auch Maddie nahm die Tränen wahr. Neckisch lächelte Maddison Hana an. "Danke wäre ein guter Anfang!" In einem Gefühlsanfall fiel die Brünette dem Hufflepuff um den Hals. "Dankeschön!", flüsterte Hana überwältigt. "Gern geschehen, Hani! Aber du solltest auch Georgie danken, denn es war seine Idee, dass ich es zeichnen soll." Hana bekam keine Chance etwas zu erwidern, da Professor Dumbledore die Schülerinnen unterbrach. "Ms Nova, hätten Sie einen Moment für mich? Es ist sehr wichtig!" Die Mädchen drehten sich zu ihrem Schulleiter um. Eine Sekunde später stellten Hand und Maddie fest, dass Albus Dumbledore nicht alleine war. Mrs und Mr Nova standen hinter ihm.