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"Mom?", keuchte Maddison. "Dad?!" Fassungslos wanderten die braun-grünen Augen zwischen den drei Erwachsenen hin und her. Maddie war nicht in der Lage ein weiteres vernünftiges Wort zu formen. Das rothaarige Mädchen hatte seit der Absage kurz vor Weihnachten nichts mehr von ihren Eltern gehört. Die Absage bekam sie Mitte Dezember, doch nun war es bereits Anfang März! Professor Dumbledore trat an seine Schülerin heran, fasste sie sanft am Arm, um sie auf ihre Füße zu ziehen. "Ms Diggory, wären Sie so freundlich Ms Novas Hab und Gut im Auge zu behalten und es ihr später mitzubringen?", erkundigte sich der betagte Mann höflich. Hana konnte nicht anders als zu nicken. "Natürlich, Professor! Das ist kein Problem.", antwortete der Slytherin perplex. Erstarrt guckte sie den vier Weggehenden nach und hoffte, dass es keine schlechten Nachrichten für ihre beste Freundin gab. Von dem Schauspiel bekommen die Schüler hoch oben in der Luft nichts mit! Sie waren absolut fixiert auf ihr Spiel.

Auf dem Quidditchfeld schossen die zwölf Schüler auf ihren Besen hin und her, während Maddie nervös und verkrampft auf einem Stuhl in Dumbledores Büro saß. Ihr Pupillen fixierten stur die Kante des hölzernen Schreibtisches des Schulleiters. Die Anspannung in dem Mädchen gab ihr das Gefühl jede Sekunde in der Mitte durchzureißen. Maddison wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte. Außerdem trieb sie die Unwissenheit in den Wahnsinn! Was machten ihre Eltern hier? War etwas mit Tyler passiert? War sie krank? Waren ihre Eltern krank? Die Gedanken überschlugen sich und wirbelten in ihrem Kopf umher wie ein wildgewordener Tornado. Bei Merlin! Das Durcheinander in Maddie ließ eine heftig Übelkeit in ihr aufsteigen. Was sollte sie nur tun? Ihre Finger vergruben sich noch tiefer in den Saum des Schulrockes. Nervosität, Übelkeit und Schweigen war eine gefährlich schlechte Kombination! Insbesondere für unseren eher zartbesaiteten Hufflepuff. "Also, Mr und Mrs Nova, Sie hatten um dieses Gespräch gebeten! Warum fangen Sie nicht an Ihrer Tochter zu sagen, was Ihnen auf dem Herzen liegt?", schlug Professor Dumbledore vor. Daraufhin brach Aurora Nova die Stille. "Liebes, wir sind hier um die ganze Sache aufzuklären, die in den letzten Monaten durch Fremdverschulden einen Keil zwischen uns getrieben hat! Wir haben diese Briefe bekommen und dachten, sie wären von dir. Deine Schrift ist mit der Feder anders, deswegen ist uns nicht aufgefallen, dass es nicht deine waren. Eigentlich ist es wirklich schwer zu glauben gewesen, was da drin steht. Aber als die Briefe sich gehäuft hatten, mussten dein Dad und ich dem Ganzen ins Auge sehen! Das haben wir zumindest geglaubt bis Professor McGonagall uns besucht hat." Maddies Kopf schnellte nach oben und ihre Augen stierten ihre Lehrerin an, die schräg hinter dem Direktor stand. "Warum?", war das Einzige, was die Schülerin hervor brachte. Dennoch verstand Minerva, auf was Maddison hinaus wollte. "Ich wollte das alles richtig gestellt wird. Ms Kobes und Ms LeStranges Verhalten war mehr als nur inakzeptabel und den Schaden, den die Beiden verursacht haben, wollte ich so klein wie möglich halten. Sie haben das nicht verdient, Maddie!" "Ich danke Ihnen, Professor." Dankbarkeit wich der wieder aufkommenden Angst, als Maddison wieder ihren Eltern zu wandte. Aber sie musste sich ihrer Angst stellen! "Was stand in den Briefen?", wisperte Maddie. Elliot Nova reichte seiner Tochter einen der Briefe. Er war zwei Seiten lang! Entsetzt nahm der Hufflepuff ihn entgegen und überflog die Worte hastig. "Ich soll das geschrieben haben?!" Mit einer zackigen Handbewegung richtete Maddison das Pergament in ihren Fingern. "Ich hoffe euch ist klar, dass ich schon immer etwas Besseres war und auch heute noch bin als ihr. Als Hexe steht man einfach über Muggeln, das müsst ihr verstehen! Ich bin eine Hexe. Mächtig, kraftvoll und ein höherer Mensch..." Die Stimme des Mädchens brach ab. Das Grauen nahm ihr die Stimme. Maddie konnte nicht fassen, was in ihrem Namen verfasst wurde. Widerlich! Einfach nur widerlich! Es brauchte einen Moment, bis Maddison sich wieder in der Fassung befand, weiter zu sprechen. "Ich bin nicht etwas Besseres, weil ich eine Hexe bin! Das könnte gar nicht falscher sein. Ich- ich- Ich liebe euch! Ihr seid großartig! Toll! Liebevoll! Ich stehe nicht über euch. Ihr seid meine Eltern wie könnte ich jemals über euch stehen oder über Tyler. Sie ist meine kleine Schwester! Ich liebe sie! Ich könnte mich niemals über sie stellen. Wie konnte man nur sowas in meinem Namen schreiben?! Ich habe in den letzten sieben Jahren nicht einmal den Ansatz von so einem grässlichen Gedanken gehabt. Ich weiß nicht mal, wie man sowas denken kann-" "Maddie, Schatz, atme!", unterbrach die Mutter den aufgelösten Hufflepuff, aus dem die Worte nur so heraus sprudelnden. Ansonsten hätte dieser Wortfluss kein Ende mehr gefunden und Maddie hätte vermutlich vergessen, ab und zu nach Sauerstoff zu schnappen. Ruhig nahm Aurora die Hände ihrer Tochter in ihre. Das brachte Maddison dazu langsam einen Atemzug zu nehmen! Dann nickte sie, als würde sie irgendetwas bestätigen, obwohl niemand ein weiteres Wort verloren hatte. "Alles ist wieder in Ordnung, Maus! Wir sind hier und wir wissen, dass kein Wort von dir war.", versicherte Elliot Maddie. Die Augen des Mädchen hatten einen kindlichen Ausdruck in ihnen. "Wirklich?", hakte die Hufflepuffschülerin nach, um auf Nummer Sicher zu gehen. Sie hatte große Angst ihre Familie zu verlieren! Für Maddison gab es nichts Wichtigeres als ihre Familie. Natürlich auch ihre Freunde und George, doch das war nicht relevant in dieser Sekunde. "Natürlich!", ergriff nun Aurora das Wort. "Wir haben dich lieb! Und wir haben dich und deine Briefe unendlich vermisst. Deswegen sind wir hier! Dein Dad und ich wollten dich sehen und dir sagen, dass zwischen uns alles in Ordnung ist." Tränenüberströmt fiel Maddie ihren Eltern um den Hals. "Ich dachte, ich wäre jetzt allein ohne euch und Tyler!" "Du bist niemals allein! Wir werden dich immer lieben auch wenn um Weihnachten herum wir eine furchtbare Aktion gestartet haben, in dem wir dich ausgeladen haben. Es tut uns leid und ich verspreche dir, das wird nie wieder vorkommen. Nie, nie wieder!" Nun gab es auch in der Familie Nova endlich ein Happy End...

Falling all with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt