"Ehestreit"

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Die Nacht ist nichts interessantes mehr zwischen uns passiert. Ich habe in meinem Zimmer geschlafen und Dominos in seinem.

Doch das wird sich noch ändern.

Gerade bereite ich mir einen Kaffee vor und belege mein Toast fertig. Ich konnte schon die lauten Schritte von dem Assassinen hören, der gerade die Treppen herunter kommt und musste mir ein breites grinsen verkneifen.

„Guten Morgen.“ seine raue Morgenstimme verpasst mir eine angenehme Gänsehaut und lässt mich den Kopf schütteln.

Konzentriere doch gefälligst.

„Morgen.“ Ich rümpfe gespielt wütend meine Nase und setze mich mit einer Tasse Kaffee und einem Teller voll essen an den Tisch.

„Wo ist mein Essen?“

„Mach es dir selbst.“ ich beiße von meinem Toast ab und beobachte ihn.

Dominos grinst spitzbübisch und kommt mit langen, eleganten Schritten auf mich zu. Er setzt sich gegenüber von mir hin und sieht mich an.

„Wütend?“

„Auf was denn bitteschön?“ Ich nippe an meinem Kaffee und mustere sein Auftreten.

Er trägt nur eine schwarze Jogginghose. Sein freier Oberkörper versucht mir meinen letzten übriggebliebenen Verstand zu rauben. Seine verwuschelten Haare machen es mir auch nicht gerade leichter und dieses grinsen erst.

„Weiß nicht. Sag du es mir.“ er zwinkert mich an und steht auf. Seine Hand krallt sich meine Kaffeetasse und bevor ich überhaupt Luft holen konnte, um zu protestieren, ist er auch schon wieder verschwunden.

„Das war ein sehr großer Fehler.“ murmele ich und stelle den leeren Teller in die Spüle. Dann begebe ich mich wieder nach oben und überlege mir schonmal was ich anziehen sollte. „Du wirst mir nicht wiederstehen können.“

Ich greife nach einem roten kurzen Shirt ohne Träger, dass sich eng um meinen Oberkörper schmiegt und nach einer schwarzen Skinny Jeans. Ich ziehe beides an und schleiche mich in das Bad. Im Spiegel sehe ich mir mein Outfit an und kann nicht glücklicher mit der Wahl sein. Etwas Make-up da und etwas Make-up dort und schon bin ich fertig.

„Sollte ich noch eine Jacke nehmen?“ frage ich mich selbst und schüttele wegen meiner Frage den Kopf. „Nein.“

Ich hebe arrogant meinen Kopf und schreite die Treppen nach unten. Als ich sehe, dass ich noch alleine bin, setze ich mich auf das Sofa im Wohnzimmer.

„Du wirst verlieren.“ flüstere ich grinsend und stelle mir in Gedanken schon vor, wie ich ihn auf die Knie zwinge.

Sein Gesichtsausdruck verzweifelt und mit Lust gefüllt. Er bettelt mich gerade zu an nachzugeben und mich von ihm nehmen zu lassen. Doch das wird nicht passieren. Ich halte stand und sehe ihn bloß an. Er leckt sich über seine Lippen und murmelt etwas leise vor sich hin. Ich konnte nicht hören was er sagt, da es zu leise war, aber ich konnte es ablesen. "Ich will dich" las ich von seinen Lippen ab. Diese drei kleinen Worte befriedigten mich. Ich beugte mich leicht zu ihm herunter und...

„Was hast du da an?“

Perplex über meine eigenen Gedanken, musste ich mehrmals blinzeln.

Scheiße, ich wollte ihm nachgeben.

„Was?“ fauche ich Dominos wütend an und kann meine Augen nicht davon abhalten seinen Körper abzuscannen, genauso wie er es wohl bei mir getan hatte.

„Was hast du da an? Willst du dich etwa als Flittchen abgeben?“ er zieht seine Augenbrauen genervt von mir zusammen und kratzt sich aggressiv seinen Nacken. „Geh dich umziehen. So können wir nicht zu unseren Nachbarn.“

„Einen scheiß werde ich.“ sage ich und stehe von dem Sofa auf. Ich gehe auf Dominos zu und bleibe nur ein paar Zentimeter vor ihm stehen. „Du hast mir nichts zu sagen. Ich ziehe an was ich will und wann ich will.“ mit diesen Worten schnappe ich mir meine sneaker und verlasse Barfuß das Haus. „Vergiss die scheiß Cookies nicht.“ schreie ich noch.

Draußen ziehe ich mir meine Schuhe an und warte mit verschränkten Armen auf "meinen Ehemann".

„Hol deine beschissenen Cookies doch selbst.“

„Wenn du zu unseren Nachbarn willst, dann hole die verdammten Cookies aus der Küche. Ich werde nicht mit bloßen Händen vor ihrer Tür stehen Damon.“ Wenn ich es nicht besser wüsste, dann könnte ich mir echt vorstellen das wir gerade nur einen dieser banalen Ehestreits haben, wie normale und legale verheiratete Menschen.

Als ich etwas in der Küche runter fallen höre, stampfe ich ohne auf Dominos zu warten schonmal los.

Der kann den Dreck selbst weg machen.

Auf dem Gehweg bleibe ich stehen und sehe mich um. Anstatt das ein blaues oder weißes Auto da steht, sehe ich ein braunes. Eine Frau, um genau zu sein eine Polizistin sitzt darin und blättert in einer Zeitung herum.

Wie viele Autos haben die denn bitte?

„Hier deine beschissenen Cookies.“

Ich reise ihm den kleinen Korb aus der Hand und gehe auf unser Nachbarhaus zu. Ich schwinge auf den Weg dorthin leicht meine Hüften und spüre Dominos heißen und angespannten Blick auf meinen Hintern.

Ich drücke auf die Klingel und zwinge mir ein glaubwürdiges Lächeln auf.

„Oh... Fiona richtig?“ begrüßt mich die Frau des Hauses. Ihre blonden Haare sind nach hinten zusammen gebunden und sehen vollkommen durcheinander aus. Auf ihrer Stirn ist ein kleiner Schweißfilm zu sehen und ihr Atem geht ebenfalls abgehakt.

„Hallo, stören wir?“ frage ich nach und versuche hinter sie zu gucken.

„Nein, nein, nein. Kommt nur rein.“ sie öffnet mir die Tür und tritt zur Seite. „Ich war gerade nur am sauber machen.“ erklärt sie und zeigt auf den Staubsauger. „Bin anscheinend aber zur richtigen Zeit fertig geworden.“

„Ich habe gestern ein paar Cookies gemacht und wollte euch etwas vorbei bringen, da wir gestern nicht länger bleiben konnten.“ ich hebe den Korb hoch und grinse sie breit, vielleicht sogar etwas zu breit an.

„Sie hat den ganzen Abend daran gearbeitet.“ kommt es von Dominos, der sich von hinten an mich drückt. Seine Hände legen sich auf meine Hüfte und ziehen mich zu sich. „Nicht war mein Schatz?“ seine Finger drücken sich in meine Haut und verursachen, dass ich ihn wütend anfunkele.

„Richtig.“

Wer wird dieses kleine Spiel zwischen den beiden Assassinen gewinnen?

Dominos?

Angel muerto?

Was denkt ihr oder für wen seit ihr?

I'm a DEVILWo Geschichten leben. Entdecke jetzt